Spirituelle Psychosomatik
Auch das dritte Buch, dass ich von Lise Bourbeau lese, habe ich mit Gewinn und Vergnügen gelesen. Zwar ist der Aspekt der Psychosomatik (der Zusammenhang von körperlichen Symptomen und geistig-seelischen Ursachen) nicht neu und wurde 1983 zum ersten Mal in dem Buch
„Krankheit als Weg“ von Thorwald Dethlefsen und Ruediger Dahlke behandelt, doch werden hier noch ganz…mehrSpirituelle Psychosomatik
Auch das dritte Buch, dass ich von Lise Bourbeau lese, habe ich mit Gewinn und Vergnügen gelesen. Zwar ist der Aspekt der Psychosomatik (der Zusammenhang von körperlichen Symptomen und geistig-seelischen Ursachen) nicht neu und wurde 1983 zum ersten Mal in dem Buch „Krankheit als Weg“ von Thorwald Dethlefsen und Ruediger Dahlke behandelt, doch werden hier noch ganz andere Zusammenhänge beleuchtet und der persönliche Aspekt jedes Symptoms spielt hier eine größere Rolle.
Eingebettet ist die metaphysische Bedeutung der Krankheiten in ein metaphysisches Weltbild: Lise Bourbeau glaubt, dass wir alle göttliche Seelen sind, die sich in einem Körper inkarnieren, um auf der Erde Erfahrungen zu machen, damit die Seele sich nach den karmischen Gesetzen von Ursache und Wirkung über viele Zeitalter hinweg entwickeln kann. Das Ziel jeder Inkarnation ist Glück und Harmonie. Der einzige Weg dorthin führt über die bedingungslose Liebe: „Dein Körper sagt dir, wenn du Dinge denkst, fühlst, sagst oder tust, die nicht gut für dich sind. Bald wirst du erkennen, dass all diese Botschaften des Körpers dazu da sind, dich auf den Pfad der Liebe zu bringen.“
Das große kosmische Gesetz von Ursache und Wirkung täuscht sich nie und begeht auch kein Unrecht: „Tut man dir weh, so hast auch du in diesem oder einem anderen Leben in Gedanken, Worten oder Handlungen anderen Menschen Schmerzen zugefügt.“ Ein Ausweg aus diesem Teufelskreis aus Leid, Hass, Egoismus, Rachsucht und Groll ist unsere Entscheidung, auf Vergebung zu setzen und Liebe zu schenken.
Lise Bourbeau untersucht 250 Körperhaltungen (dabei hält sie sich an die Konstitutionstypen nach dem amerikanischen Psychologen Sheldon, der die Menschen nach ihrer Körperform in die drei Klassen endomorphe, mesomorphe und ektomorphe Typen unterteilt) sowie körperliche und seelische Symptome auf ihre metaphysische Bedeutung und trifft dabei bei mir (fast) immer in Schwarze. So plage ich mich gerade mit Zahnfleischproblemen herum und finde die treffende Deutung: „Es fällt dir sehr schwer, bereits getroffene Entscheidungen umzusetzen, weil du unsicher bist. Dein Körper sagt dir, zur Tat zu schreiten.“
Auch ihre Unterteilung der Krankheitsursachen in vier Gruppen kann ich gut nachvollziehen: Die karmischen Krankheiten gehen auf frühere Leben zurück, die vom Geist geschaffenen Krankheiten werden von angstauslösenden Glaubenssätzen genährt und die Krankheiten zur Stressvermeidung beruhen auf Überlastung.
Die meisten Krankheiten jedoch entstehen in den frühen Lebensphasen der Kindheit. Das glaube ich auch, denn in keiner Phase des Lebens sind wir auf feinfühlige Bezugspersonen so angewiesen und so offen und verletzlich wie in den ersten Lebensjahren. Werden hier unsere Bedürfnisse nach Bindung und Exploration nicht erfüllt durch Überfürsorge, Vernachlässigung, Gewalt oder Ambivalenz, können schwerwiegende Entwicklungs-Traumata entstehen, die von vielen psychosomatischen Symptomen begleitet werden.