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Does life exist on Mars? The question has captivated humans for centuries, but today it has taken on new urgency. NASA plans to send astronauts to Mars orbit by the 2030s. SpaceX wants to go by 2024, while Mars One wants to land a permanent settlement there in 2032. As we gear up for missions like these, we have a responsibility to think deeply about what kinds of life may already inhabit the planet--and whether we have the right to invite ourselves in. This book tells the complete story of the quest to answer one of the most tantalizing questions in astronomy. But it is more than a history.…mehr

Produktbeschreibung
Does life exist on Mars? The question has captivated humans for centuries, but today it has taken on new urgency. NASA plans to send astronauts to Mars orbit by the 2030s. SpaceX wants to go by 2024, while Mars One wants to land a permanent settlement there in 2032. As we gear up for missions like these, we have a responsibility to think deeply about what kinds of life may already inhabit the planet--and whether we have the right to invite ourselves in. This book tells the complete story of the quest to answer one of the most tantalizing questions in astronomy. But it is more than a history. Life on Mars explains what we need to know before we go. Life on Mars is also a book about how science is done- and undone- in the age of mass media. It shows how Mars mania has obscured our vision since we first turned our sights on the planet and encourages a healthy skepticism toward the media hype surrounding Mars as humanity prepares to venture forth.
Autorenporträt
David A. Weintraub is professor of astronomy at Vanderbilt University. He is the author of Religions and Extraterrestrial Life: How Will We Deal with It?, How Old Is the Universe? (Princeton), and Is Pluto a Planet?: A Historical Journey through the Solar System (Princeton). He lives in Nashville.
Rezensionen
"Life on Mars is a valuable lesson in science. Weintraub's well-written and easy-to-read book will appeal to anyone interested in Mars and the search for life."--Alfred McEwen, director of the Planetary Image Research Laboratory, University of Arizona

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 23.06.2018

Und wenn da oben Leben wäre?
David A. Weintraub führt durch die Geschichte der Erforschung des Mars

Sachbücher haben zuweilen ein Haltbarkeitsproblem. Bei ihrem Erscheinen kann der neueste Forschungsstand den Text schon überholt haben. So ist es ebendem Titel "Life on Mars" passiert. Darin berichtet David Weintraub, Astronomieprofessor an der Vanderbilt University in Nashville, was wir heute über die Frage wissen, ob es auf dem Mars einst Leben gab oder vielleicht noch immer gibt. Ausführlich berichtet er über die Sonde "Curiosity", die seit August 2012 nahe dem Marsäquator Bodenproben analysiert. Vor kurzem wurden neue Ergebnisse dieser Mission veröffentlicht und gingen durch die Medien: Ein Forscherteam hatte mit Curiositys Instrumenten die lange gesuchten organischen Verbindungen im Marsboden nachgewiesen, ein anderes erneut Spuren von Methan in der Atmosphäre - ein Gas, das auf der Erde fast ausschließlich von Lebewesen freigesetzt wird. Doch da war Weintraubs Buch schon ausgeliefert.

Trotzdem, wer sich für den Mars interessiert oder durch die jüngste Berichterstattung neugierig wurde, ist mit diesem Band gut bedient - auch und insbesondere mit dem "Curiosity"-Kapitel. Dort erfährt man alle Hintergründe, um auch die aktuellen Meldungen einschätzen zu können. Wer etwa die lange Vorgeschichte der angeblichen oder tatsächlichen Hinweise auf Methan kennt, die Weintraub referiert, der wird die jüngsten Meldungen mit größerer Vorsicht genießen. Denn diese Geschichte zeigt: Die Forscher sahen vor allem deswegen immer wieder Methan auf dem Mars, weil sie welches sehen wollten.

Das nun ist aber ein Leitmotiv der Marsforschung mindestens seit der ersten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts. Um diese Zeit hatte das Fraunhofer-Fernrohr die Astronomie revolutioniert, und es war klar geworden, wie ähnlich sich Mars und Erde in vielem sind: Beide haben eine feste Oberfläche (anders als etwa der Jupiter), eine Atmosphäre (anders als Merkur oder der Mond), erhebliche Mengen an Wasser (anders als Venus) und drehen sich ähnlich schnell um eine vergleichbar schräge Achse, so dass es hier wie dort Jahreszeiten und vereiste Polkappen gibt. Dass die Ähnlichkeiten auch noch weiter gehen könnten, war nie nur eine nüchterne Forschungsfrage, sondern allzu oft etwas, das es zu offenbaren galt. "Bewaffnet mit ihren Teleskopen und Sehnsüchten", schreibt Weintraub, "begannen die Astronomen in den 1830er Jahren mit dem geistigen Terraforming des Mars."

Zu den Folgen gehörten die berüchtigten Marskanäle und die Idee, sie seien von einer von Wasserknappheit geplagten Zivilisation angelegt worden. Aber lange nachdem solche Vorstellungen in den ersten Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts alle wissenschaftliche Glaubwürdigkeit verloren hatten, sahen auch professionelle Astronomen dort Vegetation, zumindest Flechten oder Algen. Bis zu den ersten Landesonden in den siebziger Jahren waren es dann Mikroben, und als sich auch sie auf der Planetenoberfläche nicht fanden, blieb immer noch die Möglichkeit, dass sie sich tief in den Marsboden zurückgezogen hatten oder doch zumindest als fossile Reste dort zu finden sein könnten. 1996 wurde die vermeintliche Entdeckung versteinerter Zellen in einem Meteoriten aus Marsgestein sogar zum Gegenstand einer Stellungnahme des Weißen Hauses. Und wenn seither kein Himmelskörper so oft von Sonden besucht wurde wie der Mars und diese Erkundungen auch in der Gegenwart mit erheblichem Aufwand fortgesetzt werden, dann genau dieses Themas wegen. Sollte Leben jemals auch außerhalb der Erde gediehen sein, dann ist der Beweis dafür am ehesten auf dem Mars zu finden.

Das Buch ist damit im Wesentlichen eine Forschungsgeschichte der Astrobiologie des Roten Planeten. Ein professioneller Wissenschaftshistoriker ist an Weintraub dabei allerdings nicht verlorengegangen. Zuweilen werden die Daten ohne allzu großen Kontextualisierungsaufwand aneinanderreiht und auch das eine oder andere ausgelassen. Doch das Motiv der Sehnsucht nach Lebenssignalen zeichnet der Autor gut und lesbar nach.

Am stärksten ist das Buch in den letzten Kapiteln, die von Mars-Rush seit den späten neunziger Jahren berichten. Das im Untertitel anklingende Thema, inwiefern die Marsforschung eine eventuell noch vorhandene Marsfauna bedrohen könnte, wird im Schlusskapitel aber nur sehr oberflächlich abgehandelt. Legte man aktuelle umweltethische Standards an, würde die Entdeckung lebender Marsmikroben eine bemannte Mission dorthin eigentlich verbieten. Zugleich aber dürfte der Wunsch, die Marserkundung nicht Robotern zu überlassen, umso dringlicher werden. David Weintraub will sich dieses Dilemma offenbar nicht allzu genau ausmalen. Schließlich wäre auch ihm ein belebter Mars erkennbar lieber als ein toter.

ULF VON RAUCHHAUPT

David A. Weintraub:

"Life on Mars". What to Know Before We Go.

Princeton University Press, Princeton 2018.

320 S., geb., 24,99 [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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