EINE GEHEIMNISVOLLE KRANKHEIT... UND DANIEL NORDEN MUSS UNBEDINGT HELFENScheich Ahmed und seine schöne Begleiterin Dr. Julia Wilhelmi erreichten ihr Ziel erst bei Anbruch der Dunkelheit. "Wir sind da!" Es waren die ersten Worte, die der Scheich seit Stunden an die Ärztin richtete. Während der Fahrt hatte er fast pausenlos telefoniert. "Kommen Sie!" Er half ihr aus dem Wagen, und Julia streckte sich. "Mir tut alles weh", seufzte sie. Doch Ahmed lächelte nur vielsagend. In diesem Teil der Erde gab es kaum eine Dämmerung, und die Nacht fiel wie ein samtschwarzes Tuch über die Landschaft. Der Lichtkegel des Jeeps erhellte die Umgebung. Julia betrachtete den Rastplatz der Kamele, den Brunnen, umgeben von Palmen, und die Lehmhäuser dahinter. "Hier werden wir wohnen!" Scheich Ahmed deutete auf ein weißes rundes Zelt am Rand des Platzes, das selbst in der Dunkelheit strahlte. "Es sieht aus wie aus Tausendundeiner Nacht", wisperte Julia ergriffen. "Ich hoffe, dass Sie sich wie eine Prinzessin fühlen werden." In der Dunkelheit blitzten seine weißen Zähne auf. "Im Grunde genommen bin ich sehr sicher.SCHÖNES MÄRCHEN - ODER ALBTRAUM?FEE NORDEN GERÄT IN EINE DELIKATE SITUATION"Sind die anderen Passagiere schon an Bord?", erkundigte sich Dr. Daniel Norden bei dem Mann, der ihn, seine Frau Felicitas und die Zwillinge Dési und Jan über das Rollfeld geleitete. Der Horizont flimmerte, das fahle Blau des Himmels vermischte sich mit dem schmutzigen Gelb der Wüste. Die Luft brannte vor Hitze und machte der Familie das Atmen schwer. "Es gibt keine anderen Passagiere, Herr Doktor", erklärte der Mann freundlich lächelnd. "Sie sind unsere einzigen Fluggäste." Trotz der Hitze rann ein eisiger Schauer über Fees Rücken. Wieder dachte sie an die beiden Männer, die erst vor einigen Tagen überraschend vor ihrer Haustür aufgetaucht waren, um die Hilfe des über die Landesgrenzen hinaus bekannten Arztes Dr. Norden zu bitten. Der einzige Sohn des Scheichs Ahmed, Prinz Hasher, litt an einer geheimnisvollen Krankheit, die kein Arzt bisher zu heilen oder wenigstens zu lindern vermocht hatte. Die große Hoffnung des Scheichs ruhte nun auf Daniel. Selbstverständlich hatte Felicitas keine Sekunde gezögert und sich bereit erklärt, ihren Mann auf die Reise in den unbekannten Orient zu begleiten. Zwei ihrer fünf Kinder, die Zwillinge Janni und Dési, begleiteten sie. "Ein schönes Flugzeug", lobte Daniel in die Gedanken seiner Frau hinein. Inzwischen freute er sich auf das Abenteuer, auf das exotische Land mit den fremden Bräuchen und Sitten, auf die unbekannten Menschen und ihre Lebensart. "Der Traum eines jeden Mannes!", erwiderte der Mann und lächelte Janni zu, der aufgeregt von einem Fuß auf den anderen hüpfte.