Eine Architekturästhetik des Inauthentischen richtet sich gegen jenen Authentizitätsbegriff, der in der Architekturtheorie und -publizistik als Zentralkategorie fungiert, um künstlerische Autorschaft, bauliche Materialität und unverfälschten Traditionsbezug zu beglaubigen und zu prämieren. Mit der Artikulation der Qualitäten architektonischer Inauthentizitätsphänomene, wie sie die stilimitierende Baukunst des Historismus und deklarativ künstliche Themenarchitekturen - etwa in den Stadtästhetiken von Budapest, Tiflis, Baku, Wiesbaden, Atlantic City und Doha - ausbilden, will Christian Rabl mit seinen Architekturen des Inauthentischen die architekturtheoretischen Authentizitätskategorien deplausibilisieren.
»Positiv hervorzuheben ist die ungewöhnliche, im Wortsinn ästhetische, von der sinnlichen und individuellen Anschauung ausgehende Perspektive des Buches.« Meinrad v. Engelberg, Kunstchronik, 75 (2022) »Wer bereit ist, kanonisierte Architekturbilder kritisch zu hinterfragen und sich dem Inauthentischen vorurteilsfrei zu nähern, der wird aus der Lektüre neben großem (Er-)Kenntnisgewinn vielleicht auch eine veränderte Sicht auf seine Umwelt erlangen.« Elisabeth Plessen, [Umrisse], 5/6 (2021)