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"Die Kaufleute haben ihr Waste book (Sudelbuch, Klitterbuch glaube ich im Deutschen), darin tragen sie von Tag zu Tag alles ein was sie verkaufen und kaufen, alles durcheinander ohne Ordnung, aus diesem wird es in das Journal getragen, wo alles mehr systematisch steht, und endlich kommt es in den Leidger at double entrance nach der italienischen Art buchzuhalten. Dieses verdient von den Gelehrten nachgeahmt zu werden. Erst ein Buch worin ich alles einschreibe, so wie ich es sehe oder wie es mir meine Gedanken eingeben, alsdann kann dieses wieder in ein anderes getragen werden, wo die Materien…mehr

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Produktbeschreibung
"Die Kaufleute haben ihr Waste book (Sudelbuch, Klitterbuch glaube ich im Deutschen), darin tragen sie von Tag zu Tag alles ein was sie verkaufen und kaufen, alles durcheinander ohne Ordnung, aus diesem wird es in das Journal getragen, wo alles mehr systematisch steht, und endlich kommt es in den Leidger at double entrance nach der italienischen Art buchzuhalten. Dieses verdient von den Gelehrten nachgeahmt zu werden. Erst ein Buch worin ich alles einschreibe, so wie ich es sehe oder wie es mir meine Gedanken eingeben, alsdann kann dieses wieder in ein anderes getragen werden, wo die Materien mehr abgesondert und geordnet sind." G. C. Lichtenberg. Gröls-Verlag (Edition Werke der Weltliteratur)
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension

Die als Aphorismensammlung erschienenen "Sudelbücher" aus dem Nachlass Lichtenbergs findet Katharina Döbler so erfrischend, dass sie ihre Rezension mit möglichst vielen Zitaten würzt. So zum Beispiel über konventionelle Welterklärungsmuster: "Der Amerikaner, der den Columbus zuerst entdeckte, machte eine böse Entdeckung." Obwohl Lichtenbergs Werk "kein Meilenstein" deutscher Geistesgeschichte sei, hätten doch selbst Schopenhauer oder Nietzsche es für lesenswert gehalten. Mit "umwerfender Prägnanz" notierte er sein Leben lang "Kurzporträts von Zeitgenossen", hypochondrische Selbstbeobachtungen, skurrile Anmerkungen zu Alltäglichem und beißende Kulturkritik", schwärmt Döbler. Ein Lob dieser "Sudeleien" ist für sie "so selbstverständlich wie schwer". Allenfalls möchte sie ein "Ausrufezeichen der Bewunderung" hinzufügen. Sowieso stamme das größte Kompliment vom Dichter selbst: "Lieber Freund, du kleidest deine Gedanken so sonderbar, dass sie nicht mehr aussehen wie Gedanken."

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