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Im Monologion, seinem ersten systematischen Werk, unterwirft Anselm von Canterbury sich der Methode des 'sola ratione'. Dadurch begründet er nicht nur eine Vernunfterkenntnis im nach Einsicht verlangenden Glauben an den dreieinen Gott, sondern gibt im Anschluß an das Trinitätswerk Augustins die Ebenbildlichkeit des menschlichen Geistes als Bildung seiner Vernunft- und Urteilskraft durch den Mitvollzug seiner Vermögen zu erkennen. Die Autorin geht diesem Bildungs- und Begründungsgang zum erstenmal in der Anselmforschung konsequent nach. Die mit der Vernunft in der Frage nach Grund und Maß, wenn…mehr

Produktbeschreibung
Im Monologion, seinem ersten systematischen Werk, unterwirft Anselm von Canterbury sich der Methode des 'sola ratione'. Dadurch begründet er nicht nur eine Vernunfterkenntnis im nach Einsicht verlangenden Glauben an den dreieinen Gott, sondern gibt im Anschluß an das Trinitätswerk Augustins die Ebenbildlichkeit des menschlichen Geistes als Bildung seiner Vernunft- und Urteilskraft durch den Mitvollzug seiner Vermögen zu erkennen. Die Autorin geht diesem Bildungs- und Begründungsgang zum erstenmal in der Anselmforschung konsequent nach. Die mit der Vernunft in der Frage nach Grund und Maß, wenn wir etwas überhaupt als gut erachten, schon in Gebrauch genommene Urteilskraft zeigt sich im Laufe der Erwägungen durch Irritationen und Fragwürdigkeiten hindurch als jenes Grundvermögen im vernünftigen Geist des Menschen, ohne dessen Entscheidungen, Gedächtnisse und Reflexionen die Vernunft selbst zu keiner Einstimmung in ihren Schlüssen auf das unbedingt Geltende kommen, keinen Begriff einer höchsten Natur im Verstande halten kann. Für zentral in der Vernunft- und Bildungsstruktur des Monologion hat diese Arbeit das Prinzip des »melius ipsum quam non ipsum« (besser, solches zu sein als nicht solches zu sein) erkannt und von seiner umfangreichen Auslegung her die Einheit dieses ersten systematischen Werks Anselms erschlossen. An entscheidender Stelle dann des späteren Proslogion von Anselm wird dieses Kriterium einer entscheidenden Urteilskraft wieder aufgenommen, dort, wo der scheinbar nur auf das bloße Sein bezogene Gottesbeweis in dessen 5. Kapitel die washeitlichen Bestimmungen, notwendig zu erkennen, weiter aufnehmen muß. Erst mit der bewußt gestalteten Rückbindung an die Argumentationsfigur des Monologion wird die Schlußfigur des Proslogion einsichtig, dessen Gotteserweis ohne die Anstrengung der Selbsterkenntnis und die alle Seelenvermögen im Ebenbildverhalten des personalen Geistes mit einbeziehenden Einstimmungsarbeit gar nicht geführt werden kann.
Autorenporträt
HwangBo, Chung-MiChung-Mi HwangBo studierte Philosophie, katholische Theologie und Sinologie in Seoul, München und Bonn; dort 2004 Promotion in Philosophie. Seit 2005 leitendes Mitglied des Instituts für philosophisch-theologische Forschung und Bildung zu Beuron. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind antike und mittelalterliche Philosophie, Fragen der Grenzen und der notwendigen Verbindung zur Theologie, ostasiatische Philosophie und Kunst.