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«Auch wenn ich weiß, dass länger zu duschen nicht wirklich etwas bewirkt, ist es immerhin eine Art, diese Leere in mir wenigstens ein bisschen zu füllen.» Über Zwangsstörungen will niemand reden. Sie scheinen ein Tabuthema zu sein – ein Umstand, welcher der Autorin die Überwindung ihrer Zwangserkrankung zusätzlich erschwerte. Sie erkannte, dass irgendjemand anfangen musste, sehr persönlich über dieses Leiden zu schreiben – um damit sich selbst, aber eben auch anderen zu helfen. Sie schrieb sozusagen das Buch, das ihr fehlte, als sie krank war. «Ich saß auf dem Bett mit meiner Mutter, während…mehr

Produktbeschreibung
«Auch wenn ich weiß, dass länger zu duschen nicht wirklich etwas bewirkt, ist es immerhin eine Art, diese Leere in mir wenigstens ein bisschen zu füllen.» Über Zwangsstörungen will niemand reden. Sie scheinen ein Tabuthema zu sein – ein Umstand, welcher der Autorin die Überwindung ihrer Zwangserkrankung zusätzlich erschwerte. Sie erkannte, dass irgendjemand anfangen musste, sehr persönlich über dieses Leiden zu schreiben – um damit sich selbst, aber eben auch anderen zu helfen. Sie schrieb sozusagen das Buch, das ihr fehlte, als sie krank war. «Ich saß auf dem Bett mit meiner Mutter, während wir jubelten und beinahe weinten, weil ich es geschafft hatte, weil ich es tatsächlich geschafft hatte, in sechs Minuten zu duschen.» Ehrlich und unverblümt zeigt Nina Moser auf, wie Duschen von einem Alltagsprozess zur Qual oder Zahlen zu einer Bedrohung werden und die Stimme im Kopf zur «Hexe» wird. Ein Kontroll- und Waschzwang entwickelt sich und entfernt Nina von der Realität und sich selbst. Während die Zwangsstimme in ihrem Innern ihre Gedanken steuert, manipuliert und kontrolliert, verfällt sie zusehends der Haltlosigkeit und verliert sich dabei beinahe selbst. Nina Moser macht eine Therapie und besucht eine geschlossene Selbsthilfegruppe. Das hilft ihr sehr, weil dies ein Weg ist, sich zumindest ein wenig vom Gefühl der Fremdheit zu befreien, denn sie erkennt, dass sie nicht allein ist mit ihrer Erkrankung.
Autorenporträt
Nina Moser, geboren 1999, lebt in Baden im Kanton Aargau. Schon als kleines Mädchen sprudelten ihr Geschichten ohne Ende über die Lippen. In der Bezirksschule wirkte sie bei mehreren Lesenächten mit, was sie schlussendlich ins Literaturhaus Lenzburg führte, wo sie in zwei Begabtenförderungskursen erste Einblicke in die Welt der Literatur erhielt. Im Sommer 2020 entstand mit ihrer Maturaarbeit das Werk, das einen Abschnitt ihres Lebens auf besondere Weise spiegelt. In Form von autobiographischen Fragmenten schrieb sie «Zwanghaft» und gewann damit den Preis der besten Maturaarbeit des Kantons Aargau.