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Im VW Bus zu den schönsten Surfspots am Atlantik
Ein Jahr raus aus dem Alltag und tun, was gefällt - das wagt Martin Röhrig gemeinsam mit seinem schlumpfblauen Bulli "Smurfy". Von Hamburg aus brechen die beiden in Richtung Atlantik auf, um der drohenden Midlife-Crisis zu entfliehen. Als Board-Sport-Enthusiast sucht und findet Martin Röhrig dabei die schönsten Surf- und Kite-Spots in Frankreich, Spanien und Portugal - und mittendrin auch sich selbst.
Schrauben. Schlafen. Surfen. Eine Geschichte für Aussteiger und solche, die es werden wollen.
Martin Röhrig entdeckt in seinem Sabbatical
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Produktbeschreibung
Im VW Bus zu den schönsten Surfspots am Atlantik

Ein Jahr raus aus dem Alltag und tun, was gefällt - das wagt Martin Röhrig gemeinsam mit seinem schlumpfblauen Bulli "Smurfy". Von Hamburg aus brechen die beiden in Richtung Atlantik auf, um der drohenden Midlife-Crisis zu entfliehen. Als Board-Sport-Enthusiast sucht und findet Martin Röhrig dabei die schönsten Surf- und Kite-Spots in Frankreich, Spanien und Portugal - und mittendrin auch sich selbst.

Schrauben. Schlafen. Surfen.
Eine Geschichte für Aussteiger und solche, die es werden wollen.

Martin Röhrig entdeckt in seinem Sabbatical allerdings nicht nur neue Freunde, traumhafte Campingplätze und die besten Küstenabschnitte zum Kite-Surfen. Mit viel Humor und entwaffnend direkt erzählt er auch von Pannen und Patzern. Denn sein VW T2 hat schon etliche Kilometer auf dem Buckel und verlässliche Bulli-Werkstätten sind auf der Reiseroute durch Frankreich, Portugal und Spanien eher rar gesät. So wird im Laufe der Reise "Murphy's Law" zu "Smurfy's Law". Begleiten Sie den Autor und seinen geliebten VW Bus während ihres Sabbatjahrs:

- Reisetagebuch mit vielen Anekdoten, humorvoll erzählt
- Reich bebildert mit über 100 Farbfotos
- Für Fahrer und Surfer: Tipps zu Stellplätzen, Kite-Spots und Aussichtspunkten

Schrauben. Schlafen. Surfen. Mein Bulli Sabbatical am Atlantik ist das richtige Buch für Bulli-Fans, Kite-Surfer, Aussteiger und alle, die mindestens eines davon werden wollen. Fahren Sie mit Martin Röhrig und "Smurfy" auf eine Reise voller Abenteuer und Erfahrungen und legen Sie das Buch für Ihren eigenen Roadtrip ins Handschuhfach!
Autorenporträt
Martin Röhrig wurde im Juni 1972 in Hildesheim geboren. Seine Leidenschaft galt schon immer dem Meer. Erste Segelerfolge auf dem Katamaran wurden rasch ergänzt um die Faszination Hochseesegeln auf neuen und klassischen Yachten. Das Kitesurfen entdeckte er 2007 für sich, als es noch ein seltener Exotensport war; fasziniert von Anspruch, Minimalismus und Freiheit. Doch fehlte noch der perfekte Weggefährte, bis 2015 T2 Bulli "Smurfy" in sein Leben kam. Martin ist Führungskraft, Ingenieur, Coach und schreibt gerne. Als sich in 2016 die Chance für ein Sabbatical bot, zögerte er nicht lange, packte "Smurfy" und fuhr los.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 30.08.2018

Liebe geht durch den Wagen
Mit den Hippie-Abenteuern der Sechzigerjahre haben heutige Roadtrips wenig gemein. Eine Rundtour durch Neuerscheinungen
auf dem Büchermarkt zeigt, dass sich gewisse Dinge trotzdem nicht ändern
VON STEFAN FISCHER
Ein Campingbus braucht einen Namen. Selbst wenn er Frankie heißt oder Walter. Das ist allemal besser, als wenn er ein anonymes Ding bliebe, nicht mehr wäre als ein Mittel zum Zweck. Wer seinem Van nicht vertraut, der braucht gar nicht erst loszufahren, ob nun in Kanada an den Polarkreis oder über Iran, Afghanistan und Pakistan bis nach Indien. Ja, nicht einmal nach Portugal. Und vertrauen kann man nur sehr guten Freunden. Typen zum Beispiel wie Smurphy oder eben Frankie.
Wenn Menschen, die mit einem Bus auf große Reise gehen, darüber dann ein Buch schreiben, sind das also meistens Liebesgeschichten.
Die ausgedehnte Reise im Campingbus ist nicht nur ein Abenteuer, sondern auch ein Lebensgefühl – das gerade einem Relaunch unterzogen wird und jetzt als Van Life firmiert. Der Lässigkeitsfaktor ist hoch, egal, ob dieses Leben im und mit dem motorisierten Kumpel eine Haltung ist oder bloß Attitüde. Das schlägt sich auch auf dem Buchmarkt nieder.
Sogar mit den alten Hippie-Abenteuern der Sechziger- und Siebzigerjahre kann man wieder Eindruck schinden. So protokolliert Heiko P. Wacker, wie der Allgäuer Jürgen Schultz mehrfach „Im Bulli auf dem Hippie Trail“ unterwegs war. Mit staunenswerter Naivität hat Schultz seine Reisen unternommen, von denen er heute sehr reflektiert erzählt. Das macht den Band reizvoll. Weil man zum einen wieder vor Augen geführt bekommt, dass die Welt schon einmal schrankenloser war, als sie es zur Zeit ist. Und wenn auch nur deshalb, weil auf allen Seiten die Arglosigkeit größer war. Zum anderen ist Schultz kein typischer Hippie, Drogen zum Beispiel, so sagt er, habe er nie konsumiert. Er habe die Freiheit auf seinen Reisen sehr genossen, aber schon damals die Gefahr erkannt, sich in ihr zu verlieren. Seine Erinnerungen sind auch solche an Abgestürzte und früh Verstorbene.
Die unbedarften Zeiten sind vorbei. Auf Schultz’ Credo „Man muss nur den Zündschlüssel rumdrehen und losfahren. Alles andere findet sich von selbst“ beruft sich heutzutage kaum jemand mehr. Die Busse werden aufgemotzt und ausgebaut, vor allem, wenn es sich um Retro-Gefährte handelt. Norbert Nettekoven widmet dieser „Bullimania“ einen ganzen Band. In ihm finden sich VW-Bullis, die zur Stretchlimousine verlängert oder in die Wasserbetten eingebaut worden sind. Andere Bullis sind als rollende DJ-Pulte unterwegs. Ein Brite, klar, hat seinen Bus sogar zu einem Pub umfunktioniert.
Der Campingbus-Hype ist so groß, dass er auch für die Sharing Economy interessant geworden ist. Und sich die Plattform Paul Camper nicht darauf beschränkt, leih- und verleihwillige Camper zusammenzubringen (Seite 2), sondern mit dem „Easy Camper Guide“ gleich noch passende Ratgeber-Literatur anbietet.
Der gegenwärtige Lifestyle verbindet den Hang zur Nostalgie mit der Progressivität der Digitalisierung. Ein Beispiel dafür ist Martin Röhrigs Bericht „Schrauben. Schlafen. Surfen“. Röhrig hat sich einen T2-Bulli gekauft und ihn Smurphy getauft, weil der Wagen schlumpfig blau-weiß ist. Der Bus ist alt und anfällig, soweit es den Motorraum betrifft. Im Wohnbereich hat Röhrig indessen viel moderne Technik verbaut. Sollte Manufactum jemals Reisen anbieten wollen: Martin Röhrig könnte das Konzept liefern. Spektakulär ist das als Lektüre nicht. In den besseren Passagen ist der Bericht von einer mehrmonatigen Fahrt entlang der europäischen Atlantikküste witzig und charmant. Etwa wenn Röhrig davon erzählt, wie er bei einem Spaziergang an einer Steilküste in die Schar der Jakobspilger eingereiht wird. In den schwächeren werden die Schilderungen belanglos und schnell auch redundant.
Mit der Spontaneität ist es auch nicht immer weit her. Röhrig zum Beispiel kontaktiert oft Freunde und Bekannte und folgt ihren Ratschlägen für gute Stellplätze und Surfstrände. Elsa Frindik-Pierret und Bertrand Lanneau wiederum sind von einer Agentur ausgewählt worden für einen sechsmonatigen Roadtrip. Das Auto wird gestellt, die Route vorgegeben, wenn auch nicht minutiös. Und so reißen die zwei Franzosen 24 Länder runter in einem halben Jahr. Sie sind unentwegt berückt von der Natur. In größere Städte trauen sie sich nicht; und um mit Menschen in Kontakt zu kommen, fehlt ihnen die Zeit. Nicht jeder, der eine Reise macht, hat etwas zu erzählen.
Dass es auch anders geht, zeigt Heike Praschel, die mit ihrem Mann Tom und den beiden Kindern Paula und Emma die Westküste Nordamerikas bereist – in einem alten amerikanischen Schulbus. Was eine schöne Pointe ist, weil die beiden Töchter für die Zeit der Reise von der Schulpflicht befreit worden sind. Bei Praschel ist nicht jeder Tag gleich wichtig, sie berichtet nur dann, wenn es tatsächlich etwas zu erzählen gibt. Vor allem gilt das für die Begegnungen mit Menschen, manchmal auch mit wilden Tieren. Hinzu kommen die Beobachtungen, wie vor allem die Kinder aufgrund der Erlebnisse reifen.
Die Praschels haben sich ihre Neugier bewahrt, obwohl es nicht die erste große Reise der Familie ist. Hinzu kommt: Reisen ist etwas Egoistisches, jeder Kontakt ein Eindringen in soziale Gefüge. Heike Praschel ist sich dessen in „Mit dem Schulbus in die Wildnis“ bewusst.
Zum Appetithappen wird die große Tour in den beiden ansprechend gestalteten Bänden „Off the Road“ und „Hit the Road“. Sie versammeln kurze Porträts von Abenteuerlustigen, die der Sesshaftigkeit in der Regel komplett abgeschworen haben. In den meisten der anderen Bücher ist das hingegen ein wichtiges Thema: Wie man nach so einer Reise wieder zurückfindet in den gewöhnlichen Alltag.
Elsa Frindik-Pierret, Bertrand Lanneau: Drive your Adventure. Ein Roadtrip im Van quer durch Europa. Aus dem Französischen von Karin Weidlich. Knesebeck Verlag, München 2018. 320 Seiten, 29,95 Euro.
Carina Hofmeister: Easy Camper Guide. Im Campervan durch Norwegen und Schweden. Umschau Verlag, Neustadt / Weinstraße 2018. 276 Seiten, 25 Euro. E-Book 19,99 Euro.
Robert Klanten, Maximilian Funk und Sven Ehmann (Hrsg.): Off the Road. Ein Leben im Van und auf Achse. Aus dem Englischen von Johannes Schmid, Florian Dietrich und Sven Wede-
meyer. Gestalten Verlag, Berlin 2018. 256 Seiten, 35 Euro.
Robert Klanten, Maximilian Funk (Hrsg.): Hit the Road. Vans, Nomaden und Abenteuer. Aus dem Englischen von Florian Dietrich, Johanna Groh und Johannes Schmid. Gestalten Verlag, Berlin 2017. 272 Seiten, 35 Euro.
Norbert Nettekoven: Bullimania. Unglaubliche VW-Busse. Delius Klasing Verlag, Bielefeld 2018. 146 Seiten, 19,90 Euro. E-Book 15,99 Euro.
Heike Praschel: Mit dem Schulbus in die Wildnis. Eine Familie reist ein Jahr lang durch die Weiten Nordamerikas. Malik Verlag, München 2018. 256 Seiten, 20 Euro. E-Book 16,99 Euro.
Martin Röhrig: Schrauben. Schlafen. Surfen. Mein Bulli Sabbatical am Atlantik. Delius Klasing Verlag, Bielefeld 2018. 220 Seiten, 19,90 Euro. E-Book 13,99 Euro.
Heiko P. Wacker: Im Bulli auf dem Hippie Trail. Die Abenteuer des Herrn Schultz. Delius Klasing Verlag, Bielefeld 2018. 192 Seiten, 22,90 Euro. E-Book 15,99 Euro.
Aufwachen und in die Wildnis schauen, so
sieht Freiheit im Buch „Drive your Adventure“ aus. Familie Praschel ist im Schulbus in den USA unterwegs (Mitte). Der „Pistenbulli“ müht sich in „Bullimania“ voran.
Fotos: Knesebeck Verlag,
Heike Praschel, Bernd Berger / Delius Klasing Verlag
Im Land Rover „Matilda“ (links) ist Christopher Many seit
zwei Jahrzehnten von Deutschland nach Neuseeland unterwegs.
Der Retro-Bus oben stammt aus dem Buch „Off the Road“. In den Siebzigern kam Jürgen Schultz mit dem VW-Bus nach Sri Lanka.
Fotos: Christopher Many / Hit the Road, Gestalten 2018, Trent Bell / Off the Road,
Gestalten 2017, Delius Klasing Verlag
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
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Liebe geht durch den Wagen

Mit den Hippie-Abenteuern der Sechzigerjahre haben heutige Roadtrips wenig gemein. Eine Rundtour durch Neuerscheinungen
auf dem Büchermarkt zeigt, dass sich gewisse Dinge trotzdem nicht ändern

VON STEFAN FISCHER

Ein Campingbus braucht einen Namen. Selbst wenn er Frankie heißt oder Walter. Das ist allemal besser, als wenn er ein anonymes Ding bliebe, nicht mehr wäre als ein Mittel zum Zweck. Wer seinem Van nicht vertraut, der braucht gar nicht erst loszufahren, ob nun in Kanada an den Polarkreis oder über Iran, Afghanistan und Pakistan bis nach Indien. Ja, nicht einmal nach Portugal. Und vertrauen kann man nur sehr guten Freunden. Typen zum Beispiel wie Smurphy oder eben Frankie.

Wenn Menschen, die mit einem Bus auf große Reise gehen, darüber dann ein Buch schreiben, sind das also meistens Liebesgeschichten.

Die ausgedehnte Reise im Campingbus ist nicht nur ein Abenteuer, sondern auch ein Lebensgefühl – das gerade einem Relaunch unterzogen wird und jetzt als Van Life firmiert. Der Lässigkeitsfaktor ist hoch, egal, ob dieses Leben im und mit dem motorisierten Kumpel eine Haltung ist oder bloß Attitüde. Das schlägt sich auch auf dem Buchmarkt nieder.

Sogar mit den alten Hippie-Abenteuern der Sechziger- und Siebzigerjahre kann man wieder Eindruck schinden. So protokolliert Heiko P. Wacker, wie der Allgäuer Jürgen Schultz mehrfach „Im Bulli auf dem Hippie Trail“ unterwegs war. Mit staunenswerter Naivität hat Schultz seine Reisen unternommen, von denen er heute sehr reflektiert erzählt. Das macht den Band reizvoll. Weil man zum einen wieder vor Augen geführt bekommt, dass die Welt schon einmal schrankenloser war, als sie es zur Zeit ist. Und wenn auch nur deshalb, weil auf allen Seiten die Arglosigkeit größer war. Zum anderen ist Schultz kein typischer Hippie, Drogen zum Beispiel, so sagt er, habe er nie konsumiert. Er habe die Freiheit auf seinen Reisen sehr genossen, aber schon damals die Gefahr erkannt, sich in ihr zu verlieren. Seine Erinnerungen sind auch solche an Abgestürzte und früh Verstorbene.

Die unbedarften Zeiten sind vorbei. Auf Schultz’ Credo „Man muss nur den Zündschlüssel rumdrehen und losfahren. Alles andere findet sich von selbst“ beruft sich heutzutage kaum jemand mehr. Die Busse werden aufgemotzt und ausgebaut, vor allem, wenn es sich um Retro-Gefährte handelt. Norbert Nettekoven widmet dieser „Bullimania“ einen ganzen Band. In ihm finden sich VW-Bullis, die zur Stretchlimousine verlängert oder in die Wasserbetten eingebaut worden sind. Andere Bullis sind als rollende DJ-Pulte unterwegs. Ein Brite, klar, hat seinen Bus sogar zu einem Pub umfunktioniert.

Der Campingbus-Hype ist so groß, dass er auch für die Sharing Economy interessant geworden ist. Und sich die Plattform Paul Camper nicht darauf beschränkt, leih- und verleihwillige Camper zusammenzubringen (Seite 2), sondern mit dem „Easy Camper Guide“ gleich noch passende Ratgeber-Literatur anbietet.

Der gegenwärtige Lifestyle verbindet den Hang zur Nostalgie mit der Progressivität der Digitalisierung. Ein Beispiel dafür ist Martin Röhrigs Bericht „Schrauben. Schlafen. Surfen“. Röhrig hat sich einen T2-Bulli gekauft und ihn Smurphy getauft, weil der Wagen schlumpfig blau-weiß ist. Der Bus ist alt und anfällig, soweit es den Motorraum betrifft. Im Wohnbereich hat Röhrig indessen viel moderne Technik verbaut. Sollte Manufactum jemals Reisen anbieten wollen: Martin Röhrig könnte das Konzept liefern. Spektakulär ist das als Lektüre nicht. In den besseren Passagen ist der Bericht von einer mehrmonatigen Fahrt entlang der europäischen Atlantikküste witzig und charmant. Etwa wenn Röhrig davon erzählt, wie er bei einem Spaziergang an einer Steilküste in die Schar der Jakobspilger eingereiht wird. In den schwächeren werden die Schilderungen belanglos und schnell auch redundant.

Mit der Spontaneität ist es auch nicht immer weit her. Röhrig zum Beispiel kontaktiert oft Freunde und Bekannte und folgt ihren Ratschlägen für gute Stellplätze und Surfstrände. Elsa Frindik-Pierret und Bertrand Lanneau wiederum sind von einer Agentur ausgewählt worden für einen sechsmonatigen Roadtrip. Das Auto wird gestellt, die Route vorgegeben, wenn auch nicht minutiös. Und so reißen die zwei Franzosen 24 Länder runter in einem halben Jahr. Sie sind unentwegt berückt von der Natur. In größere Städte trauen sie sich nicht; und um mit Menschen in Kontakt zu kommen, fehlt ihnen die Zeit. Nicht jeder, der eine Reise macht, hat etwas zu erzählen.

Dass es auch anders geht, zeigt Heike Praschel, die mit ihrem Mann Tom und den beiden Kindern Paula und Emma die Westküste Nordamerikas bereist – in einem alten amerikanischen Schulbus. Was eine schöne Pointe ist, weil die beiden Töchter für die Zeit der Reise von der Schulpflicht befreit worden sind. Bei Praschel ist nicht jeder Tag gleich wichtig, sie berichtet nur dann, wenn es tatsächlich etwas zu erzählen gibt. Vor allem gilt das für die Begegnungen mit Menschen, manchmal auch mit wilden Tieren. Hinzu kommen die Beobachtungen, wie vor allem die Kinder aufgrund der Erlebnisse reifen.

Die Praschels haben sich ihre Neugier bewahrt, obwohl es nicht die erste große Reise der Familie ist. Hinzu kommt: Reisen ist etwas Egoistisches, jeder Kontakt ein Eindringen in soziale Gefüge. Heike Praschel ist sich dessen in „Mit dem Schulbus in die Wildnis“ bewusst.

Zum Appetithappen wird die große Tour in den beiden ansprechend gestalteten Bänden „Off the Road“ und „Hit the Road“. Sie versammeln kurze Porträts von Abenteuerlustigen, die der Sesshaftigkeit in der Regel komplett abgeschworen haben. In den meisten der anderen Bücher ist das hingegen ein wichtiges Thema: Wie man nach so einer Reise wieder zurückfindet in den gewöhnlichen Alltag.

Elsa Frindik-Pierret, Bertrand Lanneau: Drive your Adventure. Ein Roadtrip im Van quer durch Europa. Aus dem Französischen von Karin Weidlich. Knesebeck Verlag, München 2018. 320 Seiten, 29,95 Euro.

Carina Hofmeister: Easy Camper Guide. Im Campervan durch Norwegen und Schweden. Umschau Verlag, Neustadt / Weinstraße 2018. 276 Seiten, 25 Euro. E-Book 19,99 Euro.

Robert Klanten, Maximilian Funk und Sven Ehmann (Hrsg.): Off the Road. Ein Leben im Van und auf Achse. Aus dem Englischen von Johannes Schmid, Florian Dietrich und Sven Wede-

meyer. Gestalten Verlag, Berlin 2018. 256 Seiten, 35 Euro.

Robert Klanten, Maximilian Funk (Hrsg.): Hit the Road. Vans, Nomaden und Abenteuer. Aus dem Englischen von Florian Dietrich, Johanna Groh und Johannes Schmid. Gestalten Verlag, Berlin 2017. 272 Seiten, 35 Euro.

Norbert Nettekoven: Bullimania. Unglaubliche VW-Busse. Delius Klasing Verlag, Bielefeld 2018. 146 Seiten, 19,90 Euro. E-Book 15,99 Euro.

Heike Praschel: Mit dem Schulbus in die Wildnis. Eine Familie reist ein Jahr lang durch die Weiten Nordamerikas. Malik Verlag, München 2018. 256 Seiten, 20 Euro. E-Book 16,99 Euro.

Martin Röhrig: Schrauben. Schlafen. Surfen. Mein Bulli Sabbatical am Atlantik. Delius Klasing Verlag, Bielefeld 2018. 220 Seiten, 19,90 Euro. E-Book 13,99 Euro.

Heiko P. Wacker: Im Bulli auf dem Hippie Trail. Die Abenteuer des Herrn Schultz. Delius Klasing Verlag, Bielefeld 2018. 192 Seiten, 22,90 Euro. E-Book 15,99 Euro.

Aufwachen und in die Wildnis schauen, so
sieht Freiheit im Buch „Drive your Adventure“ aus. Familie Praschel ist im Schulbus in den USA unterwegs (Mitte). Der „Pistenbulli“ müht sich in „Bullimania“ voran.
Fotos: Knesebeck Verlag,
Heike Praschel, Bernd Berger / Delius Klasing Verlag

Im Land Rover „Matilda“ (links) ist Christopher Many seit
zwei Jahrzehnten von Deutschland nach Neuseeland unterwegs.
Der Retro-Bus oben stammt aus dem Buch „Off the Road“. In den Siebzigern kam Jürgen Schultz mit dem VW-Bus nach Sri Lanka.
Fotos: Christopher Many / Hit the Road, Gestalten 2018, Trent Bell / Off the Road,
Gestalten 2017, Delius Klasing Verlag

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