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Literarischer Reiseführer Galizien

Produktbeschreibung
Literarischer Reiseführer Galizien
Autorenporträt
Marcin Wiatr, geboren 1975 in Gleiwitz (Gliwice), studierte Germanistik, deutsche Geschichte, Erziehungs- und Übersetzungswissenschaften an den Universitäten Oppeln, Kiel und Krakau. Er promovierte mit einer Arbeit über den Politiker Wojciech Korfanty in literarischen und erinnerungspolitischen Diskursen der Zwischen- und Nachkriegszeit. 2016 erschien sein "Literarischer Reiseführer Oberschlesien", 2018 folgte ein Sammelband "Phantomschmerz oder Cholonek und andere" mit seinen Essays zu Oberschlesiens Geschichte und Gegenwart, die von 2011 bis 2015 im deutsch-polnischen Magazin DIALOG herausgekommen waren. Daneben publizierte und übersetzte er zahlreiche Beiträge und Publikationen zu deutsch-polnischen Beziehungen in Literatur und Sportgeschichte. Er ist wissenschaftlicher Mitarbeiter des Leibniz-Instituts für Bildungsmedien Georg-Eckert-Institut in Braunschweig, wo er auf deutscher Seite die Arbeiten der Gemeinsamen Deutsch-Polnischen Schulbuchkommission und das erste deutsch-polnische Schulbuch für Geschichte, Europa - Unsere Geschichte, betreut sowie die Gemeinsame Deutsch-Tschechische Schulbuchkommission koordiniert. Er forscht zu bildungspolitischen Prozessen und Minderheitenfragen in historischen Grenzregionen des östlichen Europa, internationaler Schulbucharbeit und transnationaler Didaktik.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 06.04.2023

Ein Land über Grenzen hinweg

Galizien war nur selten Glück beschieden, sondern galt als "Inbegriff weltverlorener Abgeschiedenheit" und "multikulturelles Armenhaus" der Donaumonarchie. So heißt es in diesem Reiseführer. Das Städtchen Auschwitz im äußersten Westen Galiziens war vor 1914 für jüdische Auswanderer aus dem Zarenreich das "Tor zur Freiheit" - später wurde es zum Ort des Grauens. Dennoch kann heute im deutschen Sprachraum von einem Comeback des "Mythos Galizien" gesprochen werden. Der Historiker Marcin Wiatr leitet den Leser durch diese Landschaft, die zu etwa gleichen Teilen zu Polen und der Ukraine gehört - durch die Berge, durch das jüdische Galizien, in Städte wie Krakau und Lemberg und in das Gebiet der einstigen Erdölförderung. Dabei breitet er einen bunten Teppich aus literarischen und historischen Zeugnissen aus. Namen leuchten auf, von Alfred Döblin und Mascha Kaléko in den Zwanzigerjahren bis zu Jurij Andruchowytsch, der nach 1989 den "Karpatenkarneval" begründete, ein Dichterfest. Praktische Hinweise sind knapp gehalten. Dafür wird der Genius Loci so wirksam herbeigezaubert, dass man Mühe hat, die Lektüre zu unterbrechen. Selbst Gorbatschow und Selenskyj tauchen auf. "Literarischer Reiseführer" ist für diesen Führer wahrlich ein Understatement. gna.

"Literarischer Reiseführer Galizien" von Marcin Wiatr. Deutsches Kulturforum östliches Europa, Potsdam 2022. 476 Seiten, Abbildungen und Karten. Broschiert, 19,80 Euro.

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