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Wie verkraftet man einen Schicksalsschlag? Der griechische Arzt Galen weiß hierzu Rat, denn er hat selbst bei einem Brand all sein Hab und Gut verloren, unwiederbringlich - seine berufliche und wirtschaftliche Existenz war damit beinahe zunichte gemacht: »Dieses Verlusts bin ich mir an jedem einzelnen Tag bewusst, wenn ich das eine Mal ohne Buch, ein andermal ohne Instrument und dann wieder ohne Arznei dastehe, die ich doch brauche.« Und trotzdem bleibt Galen gelassen. Sein Rezept: Man schaue nicht auf das, was man verloren hat, sondern auf das, was einem noch geblieben ist - und freue sich…mehr

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Produktbeschreibung
Wie verkraftet man einen Schicksalsschlag? Der griechische Arzt Galen weiß hierzu Rat, denn er hat selbst bei einem Brand all sein Hab und Gut verloren, unwiederbringlich - seine berufliche und wirtschaftliche Existenz war damit beinahe zunichte gemacht: »Dieses Verlusts bin ich mir an jedem einzelnen Tag bewusst, wenn ich das eine Mal ohne Buch, ein andermal ohne Instrument und dann wieder ohne Arznei dastehe, die ich doch brauche.« Und trotzdem bleibt Galen gelassen. Sein Rezept: Man schaue nicht auf das, was man verloren hat, sondern auf das, was einem noch geblieben ist - und freue sich darüber. Diese Sichtweise lasse sich antrainieren, schreibt er in diesem Brief an einen alten Freund.
Autorenporträt
Kai Brodersen ist seit 2008 Professor für Antike Kultur an der Universität Erfurt und von 2008 bis 2014 deren Präsident.

Galenos von Pergamon (129 nach 220 n .Chr.) war einer der bedeutendsten Intellektuellen des 2. Jahrhunderts n. Chr. in Rom. Zu Lebzeiten war er als Arzt am Kaiserhof, als Philosoph und als Philologe gleichermaßen berühmt, später haben vor allem seine zahlreichen medizinischen Schriften große Wirkung gehabt.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 23.02.2016

Galens ganze Gelassenheit

Alles verloren: Diese existentielle Erfahrung, die heute viele Asylsuchende zu uns mitbringen, fordert besondere Seelenstärke. Verschiedene antike Trostschriften entwickeln dafür eine praktische Lebensphilosophie, etwa um den Tod von Angehörigen oder drohende Verbannung aus der Heimat zu bewältigen. Kaum in den Blick geriet dabei der Verlust aller materiellen und geistigen Güter, über den der spätantike Arzt Galen in einer erst jüngst in Thessaloniki entdeckten und jetzt erstmals übersetzten Schrift "Peri Alypias", also "Über die Unverdrossenheit", nachdenkt. Der berühmte Arzt, dessen diätetische Humoralpathologie noch bis in die Aufklärung präsent ist, verlor beim großen Brand der kaiserlichen Sicherheitsmagazine am Forum Romanum in Rom im Jahre 192 n. Chr. nahezu alles: unersetzliche Handschriften, Rezepte und Bücher, teure Medikamente, rare Instrumente und andere Wertgegenstände. Doch dem Schicksal bot er keinerlei Angriffsfläche, in seinem literarischen Brief erklärt er vielmehr, warum er nicht "im Geringsten bewegt" schien. Seine Empfehlung zielt auf Gelassenheit, natürlich nicht christlich als Überlassung an Gottes Ratschlüsse verstanden, sondern im Sinne seelischer Wappnung durch geistige Vorbereitung auf kommende Übel. Wer jeglichem Verlust durch Haltung, Anspruchslosigkeit und Verzicht bereits zuvorkommt, beherrscht die Kunst der Vorbedachtheit oder Praemeditatio. Das Schicksal anderer mag sie schulen.

kos.

Galen: "Gelassenheit". Hrsg. und aus dem Griechischen übersetzt von Kai Brodersen. Reclam Verlag, Stuttgart 2016, br. 64 S., 5,- [Euro].

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