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Nicht der Tod des Subjekts, sondern die Frage der ethischen Verantwortung steht im Zentrum der politischen Schriften Derridas. Stephan Moebius untersucht den Beitrag, den die Ethik der Dekonstruktion für die sozio- logische Theoriebildung leisten kann, und zeigt dabei, wie ethisch-politisches Handeln poststrukturalistisch erklärt werden kann.

Produktbeschreibung
Nicht der Tod des Subjekts, sondern die Frage der ethischen Verantwortung steht im Zentrum der politischen Schriften Derridas. Stephan Moebius untersucht den Beitrag, den die Ethik der Dekonstruktion für die sozio- logische Theoriebildung leisten kann, und zeigt dabei, wie ethisch-politisches Handeln poststrukturalistisch erklärt werden kann.
Autorenporträt
Stephan Moebius ist Professor für Soziologische Theorie und Ideengeschichte an der Universität Graz.
Rezensionen
Was bieten die Dekonstruktionen von Jacques Derrida und die Philosophie von Emmanuel Lévinas für die sozialwissenschaftliche Reflexion? Was bedeutet eine "Ethik der Dekonstruktion" für die soziologische Theoriebildung? Wie kann eine poststrukturalistische Sozialwissenschaft ethisch-politisches Handeln erklären?

Ausgehend davon werden die Beziehungen zwischen einer "Ethik der Dekonstruktion" und sozialwissenschaftlicher Theoriebildung erörtert. Neben dem Denken Derridas werden die "Ethik der Dekonstruktion", die "post-dekonstruktive Subjektivität" und die Politiken der Dekonstruktion dargestellt.

Ausgehend von der Hegemonietheorie Ernesto Laclaus und Chantal Mouffes werden anhand der Ethik der Dekonstruktion die Grundlagen einer poststrukturalistischen Handlungstheorie im Sinne einer "passiven Entscheidung des Anderen in mir" entworfen. Anhand der feministisch-poststrukturalistischen Theorie Judith Butlers wird aufgezeigt, wie ihrer Handlungstheorie eine ethische Wendung zukommt, wenn man ihr Denken mit Lévinas ergänzt: eine "Ethik der Performativität", die auf der Grundlage der "passiven Entscheidung" aufbaut.

Im Rahmen der Queer Theory werden politische Chancen und Risiken der gegenwärtigen Queer-Politics erörtert und das Konzepts einer "Politik der Ambivalenz" entwickelt. Es wird verdeutlicht, wie der Queer Theory eine ethische Komponente im Sinne Lévinas' anheim gestellt werden kann. Allerdings verstrickt sich die Queer Theory wiederum in ein Identitätsdenken. Um Auswege daraus aufzuzeigen, wird die Entwicklung sexueller Identitäten mit Michel Foucault diskursanalytisch nachskizziert und "Identitäten im Sinne der différance" neu theoretisiert.

Am Schluss werden die in der Studie gewonnenen Erkenntnisse an sozialwissenschaftlichen Schlüsselbegriffen (Gesellschaft, Sinnsysteme, Subjekt, Identitäten, Entscheidung etc.) verdeutlicht und die Eckpfeiler einer poststrukturalistischen Sozialwissenschaft skizziert. Der Autor kommt zu dem (vorläufigen) Schluss, dass poststrukturalistische Sozialwissenschaften als theoretische Interventionen zu verstehen sind, die dem Ereignis des Anderen nachspüren.

(Rezension im Auftrag des Campus-Verlages)
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Poststrukturalistische Sozialwissenschaft
"Ausgehend von Lévinas' Grundgedanken, dass jede Identitätsbehauptung die Konstituierung eines
nicht-identischen und zu integrierenden Anderen impliziert, verfolgt die ihrem hohen Anpruch mehr als gerecht werdende Arbeit Derridas philosophisches Anliegen, dieses Herrschaftsverhältnis zu dekonstruieren."
(Zeitschrift für Politikwissenschaft, 15.10.2003)

Neue Theorie-Avantgarde
"Ohne Zweifel profiliert sich Moebius mit dieser Arbeit als einer der führenden Vertreter einer neuen Theorie-Avantgarde, an dem die soziologische Debatte in Zukunft nicht vorbeikommen wird." (Soziologischen Revue, 01.04.2004)

Neue Perspektiven
"Moebius ist nicht nur ein ausgesprochener Connaisseur der
betrachteten Diskussionszusammenhänge, er weiß auch die
einzelnen Werke in einer einzigartigen Weise miteinander zu kombinieren. Insbesondere in den überleitenden Teilen der Kapitel scheinen sich die verschiedenen Argumentationsstränge wie von selbst zu einer regelrechten 'Möbius-Schleife' zu verweben, in der die bereits erarbeiteten Denkfiguren
einander überlagern und immer neue Perspektiven eröffnen. "
(Journal für Phänomenologie, 01.08.2004)