15,00 €
inkl. MwSt.
Versandkostenfrei*
Sofort lieferbar
payback
0 °P sammeln
  • Broschiertes Buch

Vier Jahre nach ihrer turbulenten Weltreise zieht es Heike Praschel mit ihrer Familie erneut in die Ferne. Sie fahren in einem umgebauten Schulbus durch Kanada und Alaska bis zum Polarkreis und anschließend Richtung Süden bis nach Mexiko. Für ein Jahr vom Schulunterricht befreit, tauchen Emma, 9, und Paula, 7, begeistert ein in diese neue Welt. Zusammen mit ihren Eltern lernen sie, sich in der Wildnis zurechtzufinden und mit einem Minimum an Besitz zurechtzukommen. Sie sammeln Erfahrungen beim Husky-Training, engagieren sich mit Angehörigen der First Nations für die Rückkehr der Lachse und…mehr

Produktbeschreibung
Vier Jahre nach ihrer turbulenten Weltreise zieht es Heike Praschel mit ihrer Familie erneut in die Ferne. Sie fahren in einem umgebauten Schulbus durch Kanada und Alaska bis zum Polarkreis und anschließend Richtung Süden bis nach Mexiko. Für ein Jahr vom Schulunterricht befreit, tauchen Emma, 9, und Paula, 7, begeistert ein in diese neue Welt. Zusammen mit ihren Eltern lernen sie, sich in der Wildnis zurechtzufinden und mit einem Minimum an Besitz zurechtzukommen. Sie sammeln Erfahrungen beim Husky-Training, engagieren sich mit Angehörigen der First Nations für die Rückkehr der Lachse und lauschen nachts dem Geheul der Kojoten. Ein lebendiger Bericht über ein großes Reiseabenteuer, die Verwirklichung von Träumen und das Glück des Augenblicks.
Autorenporträt
Heike Praschel, 1975 geboren, gelernte Kinderpflegerin, lebt mit ihrem Mann Tom, der als Heilerzieher arbeitet, und ihren drei Töchtern in der Oberpfalz. 2014 erschien ihr Buch »Weltenbummler«, in dem sie von der dreißig Monate langen Weltumrundung der Familie berichtete. Von April 2016 bis Mai 2017 reiste die Familie ein Jahr lang quer durch Kanada und Nordamerika.
Rezensionen
»Ich finde die Idee absolut grandios und für so etwas wäre es absolut gerechtfertigt, die Kids für ein Jahr aus der Schule zu nehmen.« daheimistlangweilig.com 20181009

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 30.08.2018

Liebe geht durch den Wagen
Mit den Hippie-Abenteuern der Sechzigerjahre haben heutige Roadtrips wenig gemein. Eine Rundtour durch Neuerscheinungen
auf dem Büchermarkt zeigt, dass sich gewisse Dinge trotzdem nicht ändern
VON STEFAN FISCHER
Ein Campingbus braucht einen Namen. Selbst wenn er Frankie heißt oder Walter. Das ist allemal besser, als wenn er ein anonymes Ding bliebe, nicht mehr wäre als ein Mittel zum Zweck. Wer seinem Van nicht vertraut, der braucht gar nicht erst loszufahren, ob nun in Kanada an den Polarkreis oder über Iran, Afghanistan und Pakistan bis nach Indien. Ja, nicht einmal nach Portugal. Und vertrauen kann man nur sehr guten Freunden. Typen zum Beispiel wie Smurphy oder eben Frankie.
Wenn Menschen, die mit einem Bus auf große Reise gehen, darüber dann ein Buch schreiben, sind das also meistens Liebesgeschichten.
Die ausgedehnte Reise im Campingbus ist nicht nur ein Abenteuer, sondern auch ein Lebensgefühl – das gerade einem Relaunch unterzogen wird und jetzt als Van Life firmiert. Der Lässigkeitsfaktor ist hoch, egal, ob dieses Leben im und mit dem motorisierten Kumpel eine Haltung ist oder bloß Attitüde. Das schlägt sich auch auf dem Buchmarkt nieder.
Sogar mit den alten Hippie-Abenteuern der Sechziger- und Siebzigerjahre kann man wieder Eindruck schinden. So protokolliert Heiko P. Wacker, wie der Allgäuer Jürgen Schultz mehrfach „Im Bulli auf dem Hippie Trail“ unterwegs war. Mit staunenswerter Naivität hat Schultz seine Reisen unternommen, von denen er heute sehr reflektiert erzählt. Das macht den Band reizvoll. Weil man zum einen wieder vor Augen geführt bekommt, dass die Welt schon einmal schrankenloser war, als sie es zur Zeit ist. Und wenn auch nur deshalb, weil auf allen Seiten die Arglosigkeit größer war. Zum anderen ist Schultz kein typischer Hippie, Drogen zum Beispiel, so sagt er, habe er nie konsumiert. Er habe die Freiheit auf seinen Reisen sehr genossen, aber schon damals die Gefahr erkannt, sich in ihr zu verlieren. Seine Erinnerungen sind auch solche an Abgestürzte und früh Verstorbene.
Die unbedarften Zeiten sind vorbei. Auf Schultz’ Credo „Man muss nur den Zündschlüssel rumdrehen und losfahren. Alles andere findet sich von selbst“ beruft sich heutzutage kaum jemand mehr. Die Busse werden aufgemotzt und ausgebaut, vor allem, wenn es sich um Retro-Gefährte handelt. Norbert Nettekoven widmet dieser „Bullimania“ einen ganzen Band. In ihm finden sich VW-Bullis, die zur Stretchlimousine verlängert oder in die Wasserbetten eingebaut worden sind. Andere Bullis sind als rollende DJ-Pulte unterwegs. Ein Brite, klar, hat seinen Bus sogar zu einem Pub umfunktioniert.
Der Campingbus-Hype ist so groß, dass er auch für die Sharing Economy interessant geworden ist. Und sich die Plattform Paul Camper nicht darauf beschränkt, leih- und verleihwillige Camper zusammenzubringen (Seite 2), sondern mit dem „Easy Camper Guide“ gleich noch passende Ratgeber-Literatur anbietet.
Der gegenwärtige Lifestyle verbindet den Hang zur Nostalgie mit der Progressivität der Digitalisierung. Ein Beispiel dafür ist Martin Röhrigs Bericht „Schrauben. Schlafen. Surfen“. Röhrig hat sich einen T2-Bulli gekauft und ihn Smurphy getauft, weil der Wagen schlumpfig blau-weiß ist. Der Bus ist alt und anfällig, soweit es den Motorraum betrifft. Im Wohnbereich hat Röhrig indessen viel moderne Technik verbaut. Sollte Manufactum jemals Reisen anbieten wollen: Martin Röhrig könnte das Konzept liefern. Spektakulär ist das als Lektüre nicht. In den besseren Passagen ist der Bericht von einer mehrmonatigen Fahrt entlang der europäischen Atlantikküste witzig und charmant. Etwa wenn Röhrig davon erzählt, wie er bei einem Spaziergang an einer Steilküste in die Schar der Jakobspilger eingereiht wird. In den schwächeren werden die Schilderungen belanglos und schnell auch redundant.
Mit der Spontaneität ist es auch nicht immer weit her. Röhrig zum Beispiel kontaktiert oft Freunde und Bekannte und folgt ihren Ratschlägen für gute Stellplätze und Surfstrände. Elsa Frindik-Pierret und Bertrand Lanneau wiederum sind von einer Agentur ausgewählt worden für einen sechsmonatigen Roadtrip. Das Auto wird gestellt, die Route vorgegeben, wenn auch nicht minutiös. Und so reißen die zwei Franzosen 24 Länder runter in einem halben Jahr. Sie sind unentwegt berückt von der Natur. In größere Städte trauen sie sich nicht; und um mit Menschen in Kontakt zu kommen, fehlt ihnen die Zeit. Nicht jeder, der eine Reise macht, hat etwas zu erzählen.
Dass es auch anders geht, zeigt Heike Praschel, die mit ihrem Mann Tom und den beiden Kindern Paula und Emma die Westküste Nordamerikas bereist – in einem alten amerikanischen Schulbus. Was eine schöne Pointe ist, weil die beiden Töchter für die Zeit der Reise von der Schulpflicht befreit worden sind. Bei Praschel ist nicht jeder Tag gleich wichtig, sie berichtet nur dann, wenn es tatsächlich etwas zu erzählen gibt. Vor allem gilt das für die Begegnungen mit Menschen, manchmal auch mit wilden Tieren. Hinzu kommen die Beobachtungen, wie vor allem die Kinder aufgrund der Erlebnisse reifen.
Die Praschels haben sich ihre Neugier bewahrt, obwohl es nicht die erste große Reise der Familie ist. Hinzu kommt: Reisen ist etwas Egoistisches, jeder Kontakt ein Eindringen in soziale Gefüge. Heike Praschel ist sich dessen in „Mit dem Schulbus in die Wildnis“ bewusst.
Zum Appetithappen wird die große Tour in den beiden ansprechend gestalteten Bänden „Off the Road“ und „Hit the Road“. Sie versammeln kurze Porträts von Abenteuerlustigen, die der Sesshaftigkeit in der Regel komplett abgeschworen haben. In den meisten der anderen Bücher ist das hingegen ein wichtiges Thema: Wie man nach so einer Reise wieder zurückfindet in den gewöhnlichen Alltag.
Elsa Frindik-Pierret, Bertrand Lanneau: Drive your Adventure. Ein Roadtrip im Van quer durch Europa. Aus dem Französischen von Karin Weidlich. Knesebeck Verlag, München 2018. 320 Seiten, 29,95 Euro.
Carina Hofmeister: Easy Camper Guide. Im Campervan durch Norwegen und Schweden. Umschau Verlag, Neustadt / Weinstraße 2018. 276 Seiten, 25 Euro. E-Book 19,99 Euro.
Robert Klanten, Maximilian Funk und Sven Ehmann (Hrsg.): Off the Road. Ein Leben im Van und auf Achse. Aus dem Englischen von Johannes Schmid, Florian Dietrich und Sven Wede-
meyer. Gestalten Verlag, Berlin 2018. 256 Seiten, 35 Euro.
Robert Klanten, Maximilian Funk (Hrsg.): Hit the Road. Vans, Nomaden und Abenteuer. Aus dem Englischen von Florian Dietrich, Johanna Groh und Johannes Schmid. Gestalten Verlag, Berlin 2017. 272 Seiten, 35 Euro.
Norbert Nettekoven: Bullimania. Unglaubliche VW-Busse. Delius Klasing Verlag, Bielefeld 2018. 146 Seiten, 19,90 Euro. E-Book 15,99 Euro.
Heike Praschel: Mit dem Schulbus in die Wildnis. Eine Familie reist ein Jahr lang durch die Weiten Nordamerikas. Malik Verlag, München 2018. 256 Seiten, 20 Euro. E-Book 16,99 Euro.
Martin Röhrig: Schrauben. Schlafen. Surfen. Mein Bulli Sabbatical am Atlantik. Delius Klasing Verlag, Bielefeld 2018. 220 Seiten, 19,90 Euro. E-Book 13,99 Euro.
Heiko P. Wacker: Im Bulli auf dem Hippie Trail. Die Abenteuer des Herrn Schultz. Delius Klasing Verlag, Bielefeld 2018. 192 Seiten, 22,90 Euro. E-Book 15,99 Euro.
Aufwachen und in die Wildnis schauen, so
sieht Freiheit im Buch „Drive your Adventure“ aus. Familie Praschel ist im Schulbus in den USA unterwegs (Mitte). Der „Pistenbulli“ müht sich in „Bullimania“ voran.
Fotos: Knesebeck Verlag,
Heike Praschel, Bernd Berger / Delius Klasing Verlag
Im Land Rover „Matilda“ (links) ist Christopher Many seit
zwei Jahrzehnten von Deutschland nach Neuseeland unterwegs.
Der Retro-Bus oben stammt aus dem Buch „Off the Road“. In den Siebzigern kam Jürgen Schultz mit dem VW-Bus nach Sri Lanka.
Fotos: Christopher Many / Hit the Road, Gestalten 2018, Trent Bell / Off the Road,
Gestalten 2017, Delius Klasing Verlag
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
…mehr