Um die Zusammenhänge der heutigen gesellschaftlichen politischen Situation Afghanistans plausibler darzustellen, werden relevante Vorgänge historisch vergegenwärtigt. Dieses Vorgehen soll die Entwicklung der gesellschaftlichen Prozesse Afganistans zum einen historisch aktuell und empirisch im Sinne von Eigenständigkeiten des Landes, zum anderen theoretisch widerspiegeln, wenn es um allgemeine Erklärungsversuche der Produktionsweisen und der Segmentation sowie das Problem der afghanischen Gesellschaft(en) geht. Es wird die Überlagerung der infolge der Eroberungskriege entstandenen Zerstörungen als Hauptverursacher der Entstehung der Unterentwicklung dargestellt. Um die Mechanismen und Potentiale des antizentralen und antikolonialen Widerstandes der afghanischen Völkerschaften zu erklären, werden die historisch entstandene Trennung zwischen Staat und Gesellschaft sowie die Segmentation und Autonomie der Gesellschaft(en) analysiert.