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Schon zu Lebzeiten wurde er vielerorts der Starallüren bezichtigt. Eigentlich hätte er den Nobelpreis verdient, erklärte Jussuf Idris 1988 in aller Öffentlichkeit.Damals war er schon zum Mythos geworden, sein literarisches Werk war abgeschlossen, die Erzählungen waren geschrieben, die für nachfolgende Generationen von Kurzgeschichtenautoren in der arabischen Welt Vorbildcharakter haben sollten und die wegweisend geworden sind. Diese Erzählungen schuf er von Anfang der fünfziger bis Mitte der siebziger Jahre. Er wagte sich darin weit vor, inhaltlich, stilistisch, kompositorisch,…mehr

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Produktbeschreibung
Schon zu Lebzeiten wurde er vielerorts der Starallüren bezichtigt. Eigentlich hätte er den Nobelpreis verdient, erklärte Jussuf Idris 1988 in aller Öffentlichkeit.Damals war er schon zum Mythos geworden, sein literarisches Werk war abgeschlossen, die Erzählungen waren geschrieben, die für nachfolgende Generationen von Kurzgeschichtenautoren in der arabischen Welt Vorbildcharakter haben sollten und die wegweisend geworden sind. Diese Erzählungen schuf er von Anfang der fünfziger bis Mitte der siebziger Jahre. Er wagte sich darin weit vor, inhaltlich, stilistisch, kompositorisch, sprachlich.Zunächst vom sozialistischen Realismus geprägt, richtete Jussuf Idris sein Augenmerk auf die Getretenen und Geschlagenen der ägyptischen Gesellschaft, besonders der dörflichen. Tabus kannte er hierbei kaum, weder im politisch-sozialen noch im sexuellen, noch im religiösen Bereich. Und jenseits der Beschreibung sichtbarer Phänomene stiess er tief ins Seelenleben und ins emotionale Empfinden seiner Figuren vor und fasste all das in eine Sprache, die sich dem Idiom der Lebenswelt frei und radikal annähert.So erhielt Jussuf Idris mit Recht den Ruf, Begründer der zeitgenössischen arabischen Kurzgeschichte zu sein.
Autorenporträt
Jussuf Idris (1927-1991) gehört zu den bekanntesten Vertretern der ägyptischen Literatur und gilt als der 'Vater' der arabischen Kurzgeschichte. Nach dem Studium der Medizin arbeitete er zunächst als Arzt, dann als Gesundheitsinspektor. Gleichzeitig begann er Kurzgeschichten zu veröffentlichen.Mitte der sechziger Jahre wandte er sich ganz der Schriftstellerei zu; ab 1970 war er Kolumnist bei der ägyptischen Tageszeitung 'al-Ahram'. Sein Werk umfasst neben zahlreichen Bänden mit Erzählungen und kürzeren Romanen auch Theaterstücke und Essays.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Stefan Weidner ist voll des Lobes: Das Buch des 1991 verstorbenen Ägypters Jussuf Idris mit Kurzgeschichten über die Gefühlswelt und Sexualität ägyptischer Jugendlichen sei auch eine bedrückende Studie über die sozialen Milieus des Landes. Dabei habe der Autor merklich eigene biografische Details einfließen lassen, was die Eindringlichkeit der Darstellung deutlich verstärkt, so Weidner. Der Rezensent sieht die Stärken des Werks vor allem in Idris' Vermögen, in kurz gefassten Texten "scheinbar nichtige Vorkommnisse" mit der Bedeutung zu belegen, die sie in Wirklichkeit für die Protagonisten haben. Das Buch enthält teilweise "kafkaeske Erzählexperimente", schreibt Weidner und findet, dass Idris' "überragende Kunst" trotz manchmal etwas "gekünstelt" wirkender Pointen "keinen internationalen Maßstab zu scheuen braucht".

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