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Nicholas Angel (Simon Pegg) ist der beste Polizist Londons. Doch weil er mit seiner 400prozentigen Aufklärungsrate seine Kollegen schlecht aussehen lässt, wird er mit einer "Beförderung" ins verschlafene Sandford abgeschoben, wo Ladendiebstahl und entlaufene Schwäne zu den Höhepunkten des Polizeidienstes gehören. Hinzu kommt mit dem Actionfilm-süchtigen Danny Butterman (Nick Frost) ein neuer Partner, der ihm gehörig auf die Nerven geht. Doch kurz bevor sich Angel mit der Rolle des Provinzpolizisten abfindet, aktivieren ein paar extrem verdächtige Unfälle seine Instinkte. Von Assistent Danny…mehr

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Produktbeschreibung
Nicholas Angel (Simon Pegg) ist der beste Polizist Londons. Doch weil er mit seiner 400prozentigen Aufklärungsrate seine Kollegen schlecht aussehen lässt, wird er mit einer "Beförderung" ins verschlafene Sandford abgeschoben, wo Ladendiebstahl und entlaufene Schwäne zu den Höhepunkten des Polizeidienstes gehören. Hinzu kommt mit dem Actionfilm-süchtigen Danny Butterman (Nick Frost) ein neuer Partner, der ihm gehörig auf die Nerven geht. Doch kurz bevor sich Angel mit der Rolle des Provinzpolizisten abfindet, aktivieren ein paar extrem verdächtige Unfälle seine Instinkte. Von Assistent Danny begleitet, beginnt der Muster-Bulle das friedliche Sandford mittels quietschender Reifen, Sirenengeheul und wilden Schießereien wachzurütteln...

Bonusmaterial

- U-Control: Bild in Bild (Fuzz-O-Meter, Storyboards) - Unzulässig: Unveröffentlichte Szenen - Verpatzte Szenen - Der Beweismittel-Raum - Die Fuzzball-Rally - Der Mann, der ein Schnüffler war - Hot Funk - Dannys Notizbuch: Die andere Seite - Trailer - Storyboard-Galerie - Filmkommentar mit Simon Pegg & Edgar Wright - Filmkommentar mit der Polizei von Standford - Filmkommentar mit Simon Pegg & Quentin Tarantino - Filmkommentar mit den Dorfbewohners von Sandford - Filmkommentar mit dem echten Fuzz
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 28.09.2013

Damals konnte man freier atmen

Paul Breitner und sein Lieblingsfilm: In der Veranstaltungsreihe der hiesigen Filmakademie zeigte der legendäre Münchner Fußballer die Dokumentation "Profis".

Machen wir's Licht aus" sagt der eine zum anderen. Der eine hat einen dunklen Vollbart und einen wilden Lockenkopf. Der andere schütteres, noch blondes Haar. Sie liegen im Doppelbett irgendeines spießigen Hotels. Vorher ist zu sehen, wie und was sie lesen: Der dunkle Wuschelschopf ein dickes Buch, der helle Dünnhaarige den "Stern". Paul Breitner und Uli Hoeneß. Verdammt lang her. Bei ihnen habe man den Eindruck eines alten Ehepaars, sagt Breitner. Streiten würde man sich und wieder versöhnen. Ohnehin verbringe man mehr Lebenszeit, mehr Alltag miteinander als mit den eigenen Ehefrauen.

Diese skurrile Szenerie, die zwar durchaus Patina angesetzt hat, aber von nostalgischem Charme ist, stammt aus dem anderthalbstündigen Dokumentarfilm "Profis - Ein Jahr Fußball mit Paul Breitner und Uli Hoeneß" (BRD 1979), den die Münchner Dokumentarfilmer Christian Weisenborn und Michael Wulfes 1978 drehten. "Profis" ist der Wunschfilm von Paul Breitner, der innerhalb der von der Deutschen Filmakademie und dieser Zeitung ausgerichteten Reihe "Mein Film" im Münchner Arri-Kino zu Gast ist und das Publikum von der Bühne mit einem bajuwarischen "Servus miteinand'!" begrüßt. Der Film, so Breitner, sei für ihn zu einem Zeitdokument geworden, welches die interessanteste Spielzeit des FC Bayern München überhaupt beleuchte - das Schlüsseljahr, das Revolutionsjahr 1978/79.

In der Tat hat das Regie-Duo Weisenborn/Wulfes ein ganzes Jahr lang die beiden Spieler begleiten können, von der ersten Trainerstunde bis zur letzten Spielminute. Breitner und Hoeneß sorgten unter zunächst schwierigen Bedingungen dafür, dass die Filmemacher ständigen Zugang zu ihnen und der Mannschaft erhielten, ob im Stadion oder im Mannschaftsbus, in der Umkleide oder eben im Hotelbett. Es gab, so scheint es, keine Grenzen, keine Auflagen. Ein Unterfangen, das im heutigen Kommunikationszeitalter undenkbar und in dieser Form nicht mehr realisierbar wäre. "Es war einfacher früher. Wir konnten frei atmen", kommentiert Breitner den Wandel der Medien und ihre bedrängende Omnipräsenz.

Irgendwann erzählt Paul Breitner in "Profis" ein wenig von sich selbst, geht kurz weg vom Fußball, von der Profession. Da fallen dann Sätze wie "Ich möchte nicht vollkommen greifbar sein" oder "Daher habe ich mir ein zweites Ich zugelegt". Es sind Beschreibungen eines Gespaltenseins, einer Ambivalenz: des bekennenden Kopfmenschen, des aufbrausenden Revoluzzers. Breitner war maßgeblich am Sturz des damaligen Trainers Gyula Lóránt und des damaligen Präsidenten Wilhelm Neudecker beteiligt. Die Bundesligasaison 1978/79 ließ den FC Bayern schließlich wie Phoenix aus der Asche steigen: mit Kopfmensch Breitner als neuem Kapitän.

Interessant ist auch das, was sowohl in dem Film selbst als auch im Anschluss daran von Paul Breitner über Uli Hoeneß zu erfahren ist. Die Sichtweise der Menschen auf den Breitner-Freund - und somit der Blick auf diese Dokumentation - hat sich im Jahr 2013 vor dem Hintergrund der Steueraffäre grundlegend verschoben. In "Profis" fällt nun auf, wie oft in jenen Sequenzen, die Uli Hoeneß ins Zentrum rücken, von Monetärem die Rede ist: Eine "finanzielle Basis" und "faire Verträge" seien ihm, so Hoeneß, sehr wichtig; Banken und Sport, "all diese Dinge haben sehr viel miteinander zu tun". Über den "Taktiker der Worte", wie Breitner Hoeneß, seinen langjährigen Freund seit Schulzeiten, in dem Film nennt, sagt er heute: "Uli hat den Beruf des Bundesliga-Managers erfunden." Und: "Finanzen und Wirtschaft, das war schon damals Ulis Welt." Zu Hoeneß' Anfangszeit als Manager habe der FC Bayern München einen Umsatz von umgerechnet fünf Millionen Euro gehabt, heute seien es vierhundert Millionen.

"Es ist etwas in diesem Film, das mich immer wieder alles mitleben lässt", sagt Paul Breitner nach der Vorführung im Podiums-Gespräch mit dem Schauspieler Peter Lohmeyer - "das packt mich". Und: "Diese wunderbare Zeit, in der ich spielen durfte...". Sehr ernst sagt er das. Nachdenklich beinahe. Wehmütig vielleicht. In diesen Momenten verfliegt alles Lächeln aus dem sympathischen, von grauem Haar und grauem Bart umrahmten Breitner-Gesicht. Um dann, als das Saalmikrofon an einen etwa zehnjährigen Jungen geht, der heute just auf dieselbe Schule geht, das Chiemgau-Gymnasium draußen auf dem Land in Traunstein, das Breitner seinerzeit in den fünfziger Jahren besuchte, in kräftigstes Bairisch zu verfallen und wieder ganz zugeneigt zu wirken. Vielleicht zeigt der Fußball-Dokumentarfilm "Profis" vor allem eins: Es gibt das zweite Ich des Paul Breitner. Für niemanden greifbar.

THILO WYDRA

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