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Als der Kaiser alle Männer Nordchinas aufruft, sich dem Kampf gegen einfallende Barbaren zu stellen, hat das junge Mädchen Mulan Angst um die Gesundheit ihres Vaters. Um ihn zu schützen, verkleidet sie sich als Mann und tritt an seiner Stelle in die Armee ein. Im Kampf zeigt sich ihr großes Talent und außergewöhnlicher Mut. Sie wird zur Anführerin, die alles opfern muss, um ihre Nation zu verteidigen und ihre Familie zu ehren.
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  Extras: Making of Behind the Scenes Interviews Trailer  

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Produktbeschreibung
Als der Kaiser alle Männer Nordchinas aufruft, sich dem Kampf gegen einfallende Barbaren zu stellen, hat das junge Mädchen Mulan Angst um die Gesundheit ihres Vaters. Um ihn zu schützen, verkleidet sie sich als Mann und tritt an seiner Stelle in die Armee ein. Im Kampf zeigt sich ihr großes Talent und außergewöhnlicher Mut. Sie wird zur Anführerin, die alles opfern muss, um ihre Nation zu verteidigen und ihre Familie zu ehren.

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Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 23.02.2012

Kamerablick nach rechts
Hinweis auf einen übersehenen Berlinale-Schwerpunkt

Der ungarische Regisseur Bence Fliegauf erhält auf der Berlinale für den Film "Csak a szél" (Nur der Wind) einen Silbernen Bären. Der Film verfolgt einen Tag aus dem Leben einer kleinen Roma-Familie. Ein brütend heißer Sommertag, überschattet von Mordnachrichten. Eine weitere Roma-Familie ist in der vergangenen Nacht ermordet worden. Plötzlich versteht der Zuschauer, was ihn in den Sessel presst, was den Film so unheimlich macht. Die Kamera, die der Mutter, der Tochter und dem kleinen Sohn folgt, ist wie auf der Pirsch, nimmt den Schrecken in den Fokus, der Opfern im Nacken sitzt, ein waidmännisches Szenario, das den Monitor der Kamera in die Sucher eines Jagdglases und einer Schusswaffe verwandelt, bis in der Nacht die Mündungsblitze der Schüsse zucken, denen die Familie zum Opfer fällt. Es bleibt offen, ob der Sohn davonkommt. Am Anfang des Films sieht man, wie er aus der Ferne eine Beerdigung beobachtet. Mitten am Tag taucht an seiner Seite plötzlich ein schwarzes Auto auf, mit verdunkelten Scheiben, und der Kleine hockt auf dem Boden, als ob er sich unsichtbar machen könnte. Er ist das Wild mit dem Alarmgehör, der nicht "nur den Wind", sondern den Motor des Mörderautos hört, der aus der elenden Hütte flieht, bevor die Mörder da sind. Der kleine Sohn scheint sich in einer Erdhöhle spielerisch auf das Überleben in der Wildnis vorbereitet zu haben.

Der Film, eine ungarisch-deutsch-französische Koproduktion, diente am Abend seiner Uraufführung der ungarischen Botschaft in Berlin als Vorwand für eine Diskussion, die besser unterblieben wäre. Nicht nur, weil ihr Moderator, der Hauptstadtbüroleiter der Hanns-Seidel-Stiftung, zu Beginn freimütig einräumt, den Film nicht gesehen zu haben. Anstößig ist der Versuch des koproduzierenden ungarischen Staatsministers für soziale Inklusion, politisches Kapital aus dem Film zu schlagen. Auf der Pressekonferenz liegen Flugblätter aus, die die Uraufführung des Films für politische Heuchelei missbrauchen: Auch andernorts in Europa werde aus rassistischen Gründen gemordet. Solange in Ungarn rechtsradikale Jobbik-Bürgermeister das Recht in die Hand von Bürgerwehren legen, so lange bleibt kaum glaubhaft, was der Staatsminister Zoltán Balog vorhaben mag. Die ungarische Regierungspartei Fidesz baut den Roma keine Stadt.

Im Panorama lief Thomas Kubans Dokumentarfilm über Nazi-Rockkonzerte: "Blut muss fließen - Undercover unter Nazis". Getarnt dokumentiert Kuban seit mehr als zehn Jahren mit Knopflochkamera und gruftigem Ton Konzerte, die zu Mord und Totschlag aufrufen. In Berlin scheint die Polizei die Lage im Griff zu haben und solche Konzerte zu unterbinden. In Bayern schert sich der damalige Innenminister Günther Beckstein nicht darum, was am Rand dörflicher Idyllen des Freistaats für mordlustige Lieder erklingen. In Sachsen ersetzt das rechtsradikale "Kulturangebot" öffentliche Jugendarbeit. Pogotanzende halbnackte Muskelberge und Fettwänste bestätigen die Bilder, die man von Aufmärschen kennt.

In Ungarn und Italien haben Nazi-Konzerte den öffentlichen Raum erobert. Die Plätze sind für sie frei. Alles andere als komisch ist eine Szene, in der die Inhaberin einer Disko der Polizei Folge leistet, das Nazi-Konzert abbricht und Diskomusik aufdreht. Plötzlich verwandelt sich die wilde Pogo-Schar in eine Polonäse Blankenese. Einträchtig zieht der Zug durch den Saal, Bilder, wie man sie von "All inclusive"-Urlauben kennt. Spaß-Guerrilla. Tatsächlich ist nichts inkludiert als nackter Hass. Die Camouflage funktioniert in beide Richtungen, als Uniform und Zeichen mordlustiger Gesinnung und als biedermännische Tarnung bei Sommerfesten der sächsischen NPD. Kubans Film belegt, dass CSU-Innenminister den Rechtsstaat vor rechtsradikaler Mordhetze nicht so schützen, wie sie behaupten.

Philip Scheffner dokumentiert in seinem Film "Revision" den Tod zweier Rumänen an der deutsch-polnischen Grenze. Angeblich sind sie Opfer eines Jagdunfalls geworden. Akribisch rekonstruiert der Film das Wetter und die Sicht im Morgengrauen des 29. Juni 1992. Wir wissen nicht, was die Jäger an diesem Morgen tatsächlich in ihren Suchern sahen, bevor sie abdrückten. Wer hier das Weite sucht, sich aus der Verantwortung stiehlt, sind die Schützen, die neunzehn Jahre später in letzter Instanz freigesprochen werden.

Nicht gut weg kommen auch die Strafverfolger. Scheffners Revision der Geschichte bezeugt zwei Sichtweisen: die der Opfer und die der Täter. Die Hinterbliebenen erzählen die Geschichte der europäischen Grenzregime. Die Täter stehlen sich mundfaul aus der Verantwortung. Mitgefühl? Dumm gelaufen. Jagdhaftpflicht? Wurde gemeldet. Niemand kümmert sich darum, dass die Hinterbliebenen als Nebenkläger und Zeugen aussagen oder eine Entschädigung erhalten. Scheffners Film steht in der Tradition von Claude Lanzmanns Film "Shoah". Am Tatort von 1992 wird neunzehn Jahre später Mais geerntet. Das Feld steht unter dem Wind wie die schweigenden Wiesen und Waldlichtungen von Belzec und Sobibor. Der Dokumentarist verwandelt seine Kamera in einen Sucher, rückt in den Blick, was zu sehen gewesen sein könnte. Tatsächlich sehen wir, was fehlt und auf der Strecke blieb: Mitgefühl, Anteilnahme. Nichts ist inklusive.

David Falko Wnendts Film "Die Kriegerin", längst im Kino, aber auf der Berlinale fürs ausländische Publikum im Programm, zeigt trotz schonungsloser Härte ein anderes Bild. Die Heldin Marisa mag noch so tätowiert aussehen, brutal auftreten, zuschlagen. Ihr Freund Sandro bekommt eine andere Seite zu spüren, die nicht seiner Kontrolle unterliegt. Sie hilft dem afghanischen Flüchtling Rasul und büßt dafür mit ihrem Leben. Plötzlich zeigt sich die verborgene Klammer, das Bindeglied zwischen den vier Filmen aus dem Programm der Berlinale. In Hoyerswerda und in Rostock-Lichtenhagen hieß es 1992: Das sind keine Nazis. Das sind unsere Kinder. Bei Marisa, der Neonazibraut ist es anders. Der da im Sterben liegt, der sie zum harten Mädchen machte, ist kein Nazi. Er ist ihr Opa. Einmal stellte sie ihm, für die Schulaufgaben, eine Frage. Opas Antwort brachte sie vom Weg ab. Im Monitor der Filmer, in den Augen des Zuschauers keimt Gegengift gegen das größte Elend unserer Zeit: die Indifferenz.

HANS HÜTT

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