Die Sommerferien stehen vor der Tür. In Deutschland die Zeit des Familienjahresurlaubs. In vielen anderen Ländern, die Zeit die Kinder in ein Feriencamp zu bringen, wo sie die schulfreien Wochen ohne Eltern verbringen. Urlaub ohne Eltern mit vielen Gleichaltrigen und jeder Menge Spaß? Jedenfalls
nicht bei Sabine Ludwig.
Ferien im Märchenschloss. Das klingt doch erst einmal sehr…mehrDie Sommerferien stehen vor der Tür. In Deutschland die Zeit des Familienjahresurlaubs. In vielen anderen Ländern, die Zeit die Kinder in ein Feriencamp zu bringen, wo sie die schulfreien Wochen ohne Eltern verbringen. Urlaub ohne Eltern mit vielen Gleichaltrigen und jeder Menge Spaß? Jedenfalls nicht bei Sabine Ludwig.
Ferien im Märchenschloss. Das klingt doch erst einmal sehr vielversprechend. Miranda ist überglücklich, das ihre Tante ihr den vierwöchigen Ferienaufenthalt finanziert. Weil ihre Mutter ein Baby erwartet und sich schonen muss, hätte sie sonst auf einen Urlaub verzichten müssen. Für Giovanni, der sich selbst Joe nennt, weil er seinen richtigen Namen so lächerlich findet, ist die Aussicht auf diese Ferien eher ein Alptraum. Um ihn von seiner stets überbesorgten Mutter loszueisen, hat seine resolute Großmutter den Urlaub für ihn gebucht. Joe freut sich zwar der nervenden Bemutterung zu entkommen. Die Aussicht dafür mit dutzenden von fremden Kindern konfrontiert zu werden, lässt dem schüchternen Jungen aber die Haare zu Berge stehen. Cymbeline ist es eigentlich egal wo sie die Ferien verbringt, solange man sie nur in Ruhe lesen lässt. Aber ob sie dazu kommen wird? Schließlich sollen die Kinder reiten, schwimmen, spielen und möglichst viel erleben.
Sabine Ludwig ist für “Die Nacht als Mr. Singh verschwand” 2004 mit dem Hansjörg Martin Preis für den besten Kinder- und Jugendkrimi ausgezeichnet worden. Ich würde das Buch zwar eher als Abenteuerroman bezeichnen (denn Tote sind ja nicht zu beklagen), aber über Kategorien kann man streiten. Unbestreitbar aber ist es ein Roman, der Ferienabenteuer wie die der “Fünf Freunde” oder Urlaubserlebnisse wie die der Helden aus der “Geheimnis” oder “Abenteuer” Serie von Enid Blyton in etwas anderer Form wieder aufleben lassen.
Erzählt wird die Geschichte der drei Kinder Joe, Miranda und Cymbeline. In schöner Klarheit entwickelt die Autorin die Handlungsstränge, bis die drei auf dem schottischen Schloss eintreffen. Die unterschiedlichen Hintergründe fügen sich aufs beste zusammen. Der dickliche, schüchterne Joe verliebt sich in die sportliche und natürliche Miranda. Die neunmalkluge Cymbeline vervollständigt das Trio als Superhirn. Zusammen kommen sie dem verbrecherischen Tun, dass sich hinter den Schlossmauern abspielt auf die Schliche und geraten dabei in Lebensgefahr.
In gemütlichem Tempo mit einer leichten Spannungsbrise schildert Ludwig die Geschehnisse. Ansprechende Erzählpassagen wechseln mit gut formulierten Dialogen, weshalb dieses Buch sich auch hervorragend zum Vorlesen eignet. Ich würde es ab Klasse 5 empfehlen.