Dieser Lügner ist sympathisch. Seine Abenteuer sind so dreist, seine Erzählungen so an den Haaren herbeigezogen, dass sie vortrefflich der Unterhaltung dienen. Wir würden sie am liebsten glauben wollen. Lügengeschichten haben eine lange Tradition. Umso amüsanter sind sie, wenn man von jemandem
erfährt, der auf sie reingefallen ist. Gottfried August Bürger fasst sie weniger als eine Erzählung…mehrDieser Lügner ist sympathisch. Seine Abenteuer sind so dreist, seine Erzählungen so an den Haaren herbeigezogen, dass sie vortrefflich der Unterhaltung dienen. Wir würden sie am liebsten glauben wollen. Lügengeschichten haben eine lange Tradition. Umso amüsanter sind sie, wenn man von jemandem erfährt, der auf sie reingefallen ist. Gottfried August Bürger fasst sie weniger als eine Erzählung zusammen, als dass er sie scheibchenweise präsentiert, als berichte er darüber, während er mit Freunden einen angenehmen Abend verbringt. Anekdote folgt auf Anekdote. Sie gehen zurück auf Karl Friedrich Hieronymus Freiherr von Münchhausen und wurden anonym veröffentlicht. Münchhausen legt sich keine Fesseln an, seine Übertreibungen streifen grenzenlos umher. Man sollte sich den kurzen Geschichten nur in Abschnitten nähern. In einem Zug gehört, stumpfen sie ab, verlieren sie viel von ihrem Reiz, weil die Wahrheit, der Schwindel dahinter längst bekannt ist. Den Lügenbaron wird es nicht weiter stören. Er reitet auf seiner Kanonenkugel und blickt auf eine Welt hinab, die sich viel zu ernst nimmt.