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Israel, die Wiege der drei monotheistischen Religionen, ist nicht bloß einer der unruhigsten Orte der Welt, sondern auch ein lebendiger, jugendlicher Mikrokosmos, in dem Moderne und Tradition, Abendland und Morgenland mit- und nebeneinander bestehen.Ein arabischer Siedler, humorvolle ultraorthodoxe Juden und ein israelischer Elitesoldat, der für einen Palästinenserstaat demonstriert, sind einige der Beispiele dafür, wie Gil Yaron mit verbreiteten Stereotypen über Israel aufräumt. Stein für Stein zeichnet der Autor ein facettenreiches, farbenfrohes Mosaik dieser vielschichtigen Gesellschaft.…mehr

Produktbeschreibung
Israel, die Wiege der drei monotheistischen Religionen, ist nicht bloß einer der unruhigsten Orte der Welt, sondern auch ein lebendiger, jugendlicher Mikrokosmos, in dem Moderne und Tradition, Abendland und Morgenland mit- und nebeneinander bestehen.Ein arabischer Siedler, humorvolle ultraorthodoxe Juden und ein israelischer Elitesoldat, der für einen Palästinenserstaat demonstriert, sind einige der Beispiele dafür, wie Gil Yaron mit verbreiteten Stereotypen über Israel aufräumt. Stein für Stein zeichnet der Autor ein facettenreiches, farbenfrohes Mosaik dieser vielschichtigen Gesellschaft. Die Reise führt von den idyllischen Bergen Judäas bis in die stickigen Bars von Tel Aviv, von Krisenherden zu puderweißen Mittelmeerstränden, von sinnenfreudigen Restaurants ins puritanische Land der Bibel. Mit satirischen Anekdoten, Porträts und historischen Rückblicken meißelt Yaron das Tiefenrelief eines Landes, in dem steter Wandel und heftige Debatten die einzigen Konstanten bilden. Kuriose Einblicke in den Ausnahmezustand, den die Bewohner Israels ihren Alltag nennen, wecken Neugier und Verständnis für einen Staat, der auch dreiundsechzig Jahre nach seiner Gründung noch immer um seine Identität und sein Überleben ringt.
Autorenporträt
Gil Yaron wurde 1973 in Haifa geboren. In Düsseldorf aufgewachsen, kehrte er nach dem Abitur nach Israel zurück. Während seines Medizinstudiums in Jerusalem entdeckte er die Liebe zum Schreiben. Heute arbeitet der ehemalige Molekularbiologe als Nahostkorrespondent für zahlreiche Zeitungen, Magazine und Radiosender in Deutschland und Kanada, darunter die 'Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung' und der 'Spiegel'. Mehr unter www.info-middle-east.com
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 23.02.2012

Lauter Mosaiksteinchen

Es haben schon viele versucht, das Phänomen Israel zu erklären: große Dichter und kleine Schriftsteller, solche, die nur einmal kurz vorbeischauten, Philosophen und sogar Humoristen vom Kaliber eines Ephraim Kishon. Vollständig gelungen ist es niemandem, und wahrscheinlich ist es auch nicht möglich, das Land in all seinen bunten und verwirrenden Facetten zu umschreiben, denn es ist zu heterogen, zu sehr den politischen Spannungen ausgeliefert und von innen wie von außen zu kontroversen Positionen ausgesetzt. Deswegen ist es von Gil Yaron - in Haifa geboren und in Düsseldorf aufgewachsen - sicher ein geschickter Schachzug, gar nicht erst eine Gesamtschau zu versuchen, sondern Israel gewissermaßen in Kleinteile zu zerlegen - durch zwanzig Geschichten, aus denen sich der Leser sein eigenes Mosaik zusammenbasteln kann. Dass so ein annähernd komplexes Bild entsteht, darf man allerdings bezweifeln. Vieles bleibt an der Oberfläche, vor allem deshalb, weil der Autor zu oft seine eigene Meinung durch Statements anderer ersetzt - etwa durch den Politologen Wadie Abunassar, die arabische Israelin Naifa T., den radikalen Siedler Jigal Brand. Anders gesagt, hier wird ein routinierter und leicht lesbarer Reportagestil ziemlich strapaziert. Manchmal führt er zu einem amüsanten Ergebnis wie mit der kleinen Geschichte über die komplizierte "Hutkultur" der ultraorthoxoxen Juden, manchmal aber misslingt es wie im Kapitel "Israelisches Roulette" mit der merkwürdigen, je nach Standpunkt als Zynismus oder Leichtfertigkeit auslegbaren Behauptung, dass seit der Staatsgründung Israels mehr Menschen im Straßenverkehr als im Kampf zwischen Zionisten und Arabern umgekommen seien. Allein hier ist zu erkennen, wie schwer es ist, im Fall Israel das rechte Wort und einen Standpunkt zu finden, der zumindest nach Objektivität sucht. Und außerdem zeigt dieses kleine Buch, dass die hier versammelten "Momentaufnahmen" leider nur die halbe Wahrheit sind, und das muss man beim Lesen auch erkennen.

tg

"Israel" von Gil Yaron. Erschienen in der Reihe: Picus Lesereisen. Picus Verlag, Wien 2011. 132 Seiten. Gebunden, 14,90 Euro.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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