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'Bei Kaiserstuhl, einer katholischen und dennoch mit den Schweizern verbündeten Stadt, überquerten wir dann den Rhein und folgten ihm flussaufwärts durch eine wundervolle Ebene, bis wir die stufigen Stromschnellen erreichten. Man nennt sie die Katarakte, wie beim Nil.'Mit diesen prosaischen Worten beschreibt der siebenundvierzigjährige Michel de Montaigne im Jahre 1581 die Überschreitung des Rheins auf die östliche Seite. Französisches Gebiet hatte er schon lange verlassen, denn 1580 reichte das Territorium des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation bis weit nach Westen und umfasste unter…mehr

Produktbeschreibung
'Bei Kaiserstuhl, einer katholischen und dennoch mit den Schweizern verbündeten Stadt, überquerten wir dann den Rhein und folgten ihm flussaufwärts durch eine wundervolle Ebene, bis wir die stufigen Stromschnellen erreichten. Man nennt sie die Katarakte, wie beim Nil.'Mit diesen prosaischen Worten beschreibt der siebenundvierzigjährige Michel de Montaigne im Jahre 1581 die Überschreitung des Rheins auf die östliche Seite. Französisches Gebiet hatte er schon lange verlassen, denn 1580 reichte das Territorium des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation bis weit nach Westen und umfasste unter anderem die Regionen Elsass, Lothringen, Burgund und Savoyen.Die Genauigkeit der Aufzeichnungen lassen durchaus den Schluss zu, dass Montaigne seine Beobachtungen mindestens seinen Zeitgenossen hat zugänglich machen wollen. Die Sprache, die genauen Beobachtungen, die Schilderungen der Dinge des alltäglichen Lebens, die Reiseumstände selbst, und das Wohlwollen für das Neue, Fremde, welches aus seinen Texten spricht. bietet uns einen unverklärten Blick auf die Lebensumstände der Zeit. Er schildert distanziert und doch wohlwollend Leben, Sitten, Traditionen und Gebräuche der Menschen seiner Zeit.Montaignes Text ist geprägt von Interesse und Toleranz gegenüber dem Neuen, welches ihm begegnete. Er liefert uns in prosaischen Worten eine Schilderung, anhand welcher wir eine genaue Vorstellung von Vergangenheit bilden können; eine Vorstellung, die nicht verschwommen und schemenhaft aus dem dunstigen Meer der Jahrhunderte auftaucht, sondern eine Vergangenheit, die ein konturenhaftes, menschliches Antlitz erhält.
Autorenporträt
Lucille Clauss (geboren 1982) lebt mit Mann und Sohn in Straßburg und arbeitet als Deutschlehrerin an Lycée und Collège. Zusammen mit ihrem Mann übersetzt sie schwedische Literatur (Lapidus, Khemiri, etc. zuletzt Jens Lapidus, stockholm noir largent facile) ins Französische.

Michel de Montaigne, geb. am 28. Februar 1533 auf Schloss Montaigne im Périgord, stammte aus einer reichen Kaufmannsfamilie und genoss eine humanistische Erziehung. Nach dem Studium der Rechte fungierte er von 1557-70 als Parlamentsrat, zog sich aber nach dem Tod seines Freundes La Boétie in das Turmzimmer seines Schlosses zurück, um zu schreiben. Es folgten Reisen durch Italien, die Schweiz und Deutschland. Von 1582-85 war er Bürgermeister von Bordeaux. Der große Gelehrte, der sich bewusst von der Schulphilosophie fernhielt, starb am 13. September 1592.

Jakob M. Soedher, geb. 1963 in Unterfranken, lebt und arbeitet in Augsburg und Lindau. Seine Kriminalromane um den Bodenseekommissar Schielin zählen zu den literarisch anspruchsvollen Reihen der deutschsprachigen Literatur. Mit Schielins treuem Esel Ronsard hat er zudem einen echten Publikumsliebling erschaffen. J. M. Soedher ist Mitglied der Autorengruppe 'Das Syndicat'.