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Prinzessin Kemang trägt den Namen des mächtigen indonesischen Mangobaumes Kemang. Die starke und schöne Prinzessin zieht auf die Jagd und besteht zahlreiche Abenteuer.Mit der unabhängigen und siegreichen Prinzessin Kemang lernen die Mädchen und Jungen der Welt eine Jahrhunderte alte, Exotisch moderne und faszinierende Heldin kennen.

Produktbeschreibung
Prinzessin Kemang trägt den Namen des mächtigen indonesischen Mangobaumes Kemang. Die starke und schöne Prinzessin zieht auf die Jagd und besteht zahlreiche Abenteuer.Mit der unabhängigen und siegreichen Prinzessin Kemang lernen die Mädchen und Jungen der Welt eine Jahrhunderte alte, Exotisch moderne und faszinierende Heldin kennen.
Autorenporträt
Bunanta, MurtiDie indonesische Autorin Dr. Murti Bunanta promovierte im Bereich traditioneller Märchen. Seither sammelt sie wissenschaftlich die bisher überwiegend mündlich tradierten Märchenstoffe Indonesiens, das mit 17.000 Inseln und mehr als 300 Sprachen unglaubliche kulturelle Vielfalt bietet. Sie hat seit 1997 mehr als dreißig Kinderbücher verfasst. Ihre Bücher wurden mit namhaften Preisen ausgezeichnet. 2016 feiert die von Murti Bunanta gegründete Stiftung KPBA (Society for the Advancement of Children´s Literature) mit großem Seminarprogramm unter Mitwirkung von Verlegerin Gabriela Bracklo das 30jährige Bestehen in Jakarta/Indonesien.

Hardiyono, HDer indonesische Illustrator Hardiyono ist in seiner Heimat ebenfalls sehr bekannt und war im Jahre 1991 der erste Gewinner des Kinderbuch-Illustrationswettbewerbes INABBY (Indonesian Board on Books for Young People).
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Steffen Gnam sticht das selbstbewusste Handeln der Prinzessin in diesem Buch von  Murti Bunanta ins Auge. Den Klassiker der indonesischen Literatur erzählt die Autorin laut Gnam auf eine Art nach, die den Mut und den Übermut der Prinzessin betont, die im Dschungel allerhand Prüfungen zu bestehen hat, bevor sie ihren Prinzen heiraten kann. Zum Happy End gelangt Gnam, handlungsorientiert geführt von Bunanta, zeichnerisch begleitet von Hardiyono, auf ebenso träumerische, exotische Ornamentik bietende wie gegenwartsbewusste Weise. Denn außer der feministischen ermöglicht die Fabel auch eine ökologische Lesart, verrät der Rezensent.

© Perlentaucher Medien GmbH

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 02.11.2015

Was vom Mangobaum übrig bleibt
Ein Kleinod: Indonesiens sagenhafte Prinzessin Kemang kommt nach Deutschland

Das Märchen kommt ursprünglich aus Sumatra. Heute gehört es längst zum Kanon der indonesischen Literatur. Und es ist kein Zufall, dass die Autorin Murti Bunanta ihre Nacherzählung von "Prinzessin Kemang" nun ausdrücklich den "starken Töchtern Indonesiens" gewidmet hat. Tatsächlich ist es eine Geschichte, dessen Heldin einen erstaunlichen Mut bis hin zum Übermut an den Tag legt. Im Parcours des Dschungels und der Lebensprüfungen ist die mit allen Wassern der Tropen gewaschene Prinzessin ein Exempel für Willensstärke und Worthalten. Sie zeigt Manieren, die in der klassischen Gesellschaft sonst Männern vorbehalten sind, sie jagt und angelt und gewinnt entgegen dem Usus etwa der meisten deutschen Märchen aktiv ihren Prinzen.

Zunächst aber geht es für sie darum, sich selbst aus einer misslichen Lage zu befreien. Denn als die Prinzessin eines Tages auf Jagd zieht, wird sie von einem verhexten Hirsch - Abenteuer beim Verfolgen verzauberter Tiere sind beliebte indigene Sagenstoffe - immer tiefer in den Wald geführt, bis sie zu einem mächtigen Exemplar des Mangobaums Kemang, dessen Namen sie trägt, gelangt. Der Baum aber bewegt sich hin und her und verwandelt sich in einen schönen Jüngling. Er stellt sich als Wächter des Waldes vor. Als die Prinzessin unbekümmert fragt: "Willst du mit mir jagen gehen?", erwidert er: "Ich kann diesen Wald nicht verlassen, bevor nicht seine Bäume zu Menschen geworden sind und bevor nicht der Wald selbst ein Königreich geworden ist."

Die Prinzessin verspricht zurückzukehren, wenn sich die Metamorphose des Märchenwaldes vollzogen hat und sein schöner Wächter wahrhaftig Mensch geworden ist. Inzwischen aber besteht sie eine Reihe von Prüfungen wie etwa die Überquerung eines Flusses mit eintausend kampfbereiten Krokodilen, und zwar indem sie eine List anwendet (was im indonesischen Märchen niemals ehrenrührig ist): Sie gibt vor, die Tiere vor dem Kampf zählen zu wollen, und schreitet dazu nacheinander ihre Rücken ab, bis sie das sichere Ufer erreicht. Und schließlich zum elterlichen Palast findet.

Auch mit dem zurückgelassenen Baumprinzen nehmen die Dinge eine gute Wendung: Nach einem Jahr begibt sich die Prinzessin neuerlich auf die Jagd und erreicht nach drei Tagen ein prächtiges Königreich, das Reich des Prinzen Kemang, wie ihr ein alter Mann erklärt: Der Prinz ist sogar ein Gott, der einst in den Geisterwald verbannt worden war und nur durch die Begegnung mit Kemang vom Bannspruch erlöst werden konnte. Die Prinzessin lässt sich zum Palast führen, und das Happy End - Hochzeit und Zusammenführung der beiden Königreiche - nimmt seinen Lauf.

All dies erzählt die Autorin nüchtern und handlungsorientiert. Der mit Acrylfarbe auf Leinwand arbeitende Illustrator Hardiyono betont Silhouetten und volkstümliche Texturen. Vor allem aber stiftet er Verbindungen zwischen den gegensätzlichen Sphären: In seinen organischen Bildwelten korrelieren Hirschgeweih und Astwerk, Palasttürme und übergroße Fruchtblätter von Blüten, im Geisterwald sind Rudimente religiöser Monumente mit Palmen verwachsen. Traumgespinste gehen in Dampfschwaden des Dschungels über.

So taucht auch der westliche Leser ein in die ätherische Atmosphäre und Sinneswelt Sumatras, in Farbkompositionen, orientalische Ornamentik oder in die wie Wolkenkuckucksheime aufscheinende Königreiche, die sich im Horizont verlieren. In moderner Lesart trägt die Fabel ökologische und feministische Züge: In Zeiten des Palmölplantagen weichenden Regenwalds steht der Wächter des Waldes für Nachhaltigkeit. Und im Licht der Einführung der Scharia in der Nordwestspitze Sumatras bekommt das selbstbewusste Handeln der Prinzessin noch ein ganz neues Gewicht.

STEFFEN GNAM.

Murti Bunanta: "Prinzessin Kemang". Mit Bildern von Hardiyono.

Aus dem Indonesischen von Jan Budweg. Edition Bracklo, Gräfelfing 2015. 40 S., geb., 19,80 [Euro]. Ab 4 J.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 30.10.2015

Kampf gegen
den Geistertiger
Ein Volksmärchen aus Sumatra
erzählt die Geschichte einer mutigen Prinzessin
VON CATRIN LORCH
Sie ist zart, hat lange, seidige Haare und trägt ein enges Kleid. Doch Prinzessin Kemang ist die Geschichte einer unabhängigen Prinzessin und eine der wenigen Erzählungen, in denen eine Frau einem Prinzen einen Heiratsantrag macht“, heißt es im Begleitwort der Schriftstellerin zu ihrem Bilderbuch. Murti Bunanta, Professorin für Kinderliteratur in Indonesien, schreibt weiter, dass diese Figur sie besonders interessiere, „weil sie Beschäftigungen gewählt hat, die sonst Männer ausüben“.
  Und auch wenn die Illustrationen eine eher konventionelle Erzählung versprechen, geht es gleich zur Sache: Ein „König hatte eine Tochter, die benahm sich wie ein Mann. Sie ging gerne auf die Jagd, angelte Fische im Fluss und streifte durch den Wald. Darum wurde diese Prinzessin auch wie ein Krieger ausgebildet.“ Und es gibt viel zu tun für Kemang: Sie begegnet Riesenkatzen, sprechenden Bäumen und zieht sogar einem Geistertiger das Fell ab.
  Doch wie weit lässt sich eine konventionelle Form für neue Inhalte verwenden? Die Prinzessin besteht nicht nur einige Abenteuer, sie ist auch an der Befreiung eines verwunschenen Königs beteiligt, bevor sie neben ihm auf dem Thron landet. Bezeichnenderweise tragen dann beide Kronen, vornehme Gewänder und Waffen. So eine Hochzeit ist das vorhersehbarste Happy End einer solchen Geschichte. Denn wenn sich Prinzessin und Waldkönig versprechen, „enge und dauerhafte Freunde zu sein“, wird man den Fortgang der Ereignisse nicht eben mit Spannung erwarten.
  Die Bilder des indonesischen Künstlers Hardiyono werden Kindern gefallen, weil sich da Folklore in den Farben von Malerei auf Baumrinde und einer an Filmen geschulten Opulenz gut vertragen. Der Stil zitiert zumindest so viel asiatische Bildsprache, dass er Kindern eine vage Idee von indonesischer Volkskunst vermittelt. Aber die Geschichte selbst funktioniert nur in den Kapiteln, in denen sich Murti Bunanta echte Sagen einverleibt. Also beispielsweise bei der Episode, in der Kemang ein Rudel Krokodile überlistet. Wie das geht? Auch sprechende Krokodile können nicht zählen. Jedenfalls nicht schnell genug, um sich der eigenen Stärke bewusst zu werden. (ab 5 Jahre)
Murti Bunanta: Prinzessin Kemang. Mit Illustrationen von Hariyono. Aus dem Indonesischen von
Jan Budweg. Edition Bracklo 2015. 34 Seiten,
19,80 Euro.
Illustration aus Murti Bunanta und Hariyono: Prinzessin Kemang
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