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Alles beginnt mit einem goldenen Apfel und einer schweren Wahl. Die großen Göttinnen Hera,Athene und Aphrodite fordern den Prinzen Paris auf, zu entscheiden, wer von ihnen die Schönste sei ...Eine meisterhaft illustrierte Ausgabe der Ilias in der Nacherzählung von Rosemary Sutcliff.Mit meisterhafter Erzählkunstlässt RosemarySutcliff die von Homer inseiner Ilias besungenenGeschehnisse um Trojaeindrucksvoll aufleben.Diese Ausgabe, von AlanLee mit dramatischenBildern versehen, erhieltdie Kate GreenawayMedaille, die höchste Auszeichnungfür illustrierteKinderbücher in England.

Produktbeschreibung
Alles beginnt mit einem goldenen Apfel und einer schweren Wahl. Die großen Göttinnen Hera,Athene und Aphrodite fordern den Prinzen Paris auf, zu entscheiden, wer von ihnen die Schönste sei ...Eine meisterhaft illustrierte Ausgabe der Ilias in der Nacherzählung von Rosemary Sutcliff.Mit meisterhafter Erzählkunstlässt RosemarySutcliff die von Homer inseiner Ilias besungenenGeschehnisse um Trojaeindrucksvoll aufleben.Diese Ausgabe, von AlanLee mit dramatischenBildern versehen, erhieltdie Kate GreenawayMedaille, die höchste Auszeichnungfür illustrierteKinderbücher in England.
Autorenporträt
Rosemary Sutcliff (1920 ¿ 1992) gehört zu den herausragenden Autorinnen der englischen Jugendliteratur. Sie erkrankte als kleines Mädchen an einer schweren arthritischen Erkrankung und verbrachte die meiste Zeit ihres Lebens im Rollstuhl. Ein regelmäßiger Schulbesuch war zeitweise nicht möglich, als Folge der krankheitsbedingten eingeschränkten Bewegungsfreiheit schärfte Sutcliff jedoch ihre Beobachtungsgabe und ihren Blick für Details. Eigenschaften, die neben großer Sachkenntnis der historischen Stoffe zur Grundlage ihrer eigenen Erzählweise wurden und ihre Bücher prägen. Für ihre erstklassigen historischen Romane wurde sie in Großbritannien mehrfach ausgezeichnet, so auch mit der Carnegie-Medaille. Die meisten dieser Romane liegen im Verlag Freies Geistesleben vor.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 06.09.1997

Stell dir vor, es ist Krieg
Trojas Fall und Tübinger Rhetorik: Sagen des klassischen Altertums von Gustav Schwab bis Rosemary Sutcliff

Irgendwann fragen die Kinder ihre Eltern nach dem Krieg. In der "Ilias" haben die Griechen ihre Antwort niedergelegt: Der Krieg gegen Troja wurde ihnen zum Krieg schlechthin. In ihm kämpften nicht nur Griechen und Trojaner, sondern Verbündete, selbst Götter. Und wie lange es dauerte, bis aus der Katastrophe einer moralisch geborstenen Welt der Frieden hervorging, schildern die Abenteuer der "Odyssee".

Wer nach einer Bearbeitung dieser Dichtungen für Kinder sucht, wird zunächst zu Gustav Schwabs "Sagen des klassischen Altertums" greifen, die mit den Illustrationen von John Flaxman selbst zum Klassiker geworden sind. Die Sammlung gab das Vermächtnis der Antike an die Jugend des deutschen Bürgertums weiter, die griechischen Helden sind bei Schwab von der Luft des Vormärz angeweht. Überall sind sie umgeben vom beratenden, sich versammelnden Volk, dessen Urteilskraft in die Handlung eingreift.

Ein Held, so hat Schwab die Tendenz seiner Bearbeitung umschrieben, hat gelernt, "das Geschick seiner Mitbürger nicht als ein fremdes zu betrachten", "Bürgersinn" zeichnet ihn aus. So gilt auch für die Sage vom Trojanischen Krieg, daß man "im Felde und im Rate" für das Gemeinwesen einzustehen hat. Diese Lehre lag einer Generation nahe, deren Jugend in die Befreiungskriege, deren Reife in den Vormärz fiel. Was der Ausnahmezustand des Krieges aus den Menschen heraustreibt, sind die höchsten bürgerlichen Tugenden: Mut und Ehre und zugleich das Schändlichste und Fürchterlichste. Schwabs Darstellung, die das Geschehen um die mehreren Dutzend Akteure stets gleichmäßig im Auge behält, geht in die Breite. Dem Epischen kommt sie damit nahe - aber gerade dieser Zug macht sie heute fast unlesbar. Kaum ein Heldenname fällt ohne umständliche Angaben zu seiner Genealogie. Wer der Schwabschen Ilias wirklich folgen wollte, müßte zum Gedächtniskünstler werden.

Bündiger verfahren die neueren Bearbeitungen. Die Nacherzählung von Walter Jens, inzwischen fast vierzig Jahre alt, gehört zu den lesbarsten. Wo Schwab den Krieg voraussetzt, läßt Jens eine pazifistische Tendenz erkennen, das Wort "Frieden" beherrscht die Geschichte. Der Erzähler identifiziert sich, wie es für einen modernen Intellektuellen naheliegt, mit den Warnungen der Seher und Priester. Besonders aufmerksam werden die Stimmen behandelt. Ob klagend oder jauchzend, donnernd oder gedämpft ("Achill begann mit leiser und beinahe zärtlicher Stimme zu sprechen") - immer glaubt man, den Menschen Walter Jens selbst zu hören, und dem jungen Leser wird ein Grundkurs der Tübinger Rhetorik gratis mitgeliefert.

Franz Fühmanns "Sage von Trojas Fall" erschien erstmals 1968 in der DDR. Fühmann, der im Osten gekämpft hatte und spät aus sowjetischer Gefangenschaft heimkehrte, behandelt den Stoff drastisch, ungeschönt und schmerzhaft. Er, der als ehemaliger Nationalsozialist und Stalinist die Weltgötzen kennengelernt hatte, rechnet mit den Göttern ab. "Urböse obere Wesen" sind sie, "die in ihren blinden Launen mit Menschen spielen." Der Olymp: ein intrigantes Politbüro mit Geheimbeschlüssen. Die Götter: eine Runde verrotteter Opportunisten, Ares-Mars, der Völkervernichter, ist der schlimmste unter ihnen. Zeus: ein mürrischer Ehemann, der seine Frau mit dem Gürtel schlägt und nur lustig wird, wenn er dem Zwist der ameisenkleinen Menschlein zuschauen kann. Nur der Stahlkocher Hephaist-Vulkan, ein Vertreter der Arbeiterklasse, gilt als klug und anständig.

Fühmanns Tendenz ist die des materialistischen Protests. Die Schönheiten seiner Darstellung liegen in einer Poesie der Gegenständlichkeit. Wie Segel knattern, wie gehämmert wird, das erfährt man hier ebenso wie die chaotische Wirklichkeit der Schlacht: "Führerlose Kampfwagen, von scheuenden Rossen blindlings fortgerissen, polterten über die steinige Ebene." Das letzte Kapitel schildert mit der Ermordung von Hektors Sohn ein klassisches Kriegsverbrechen. Keine Bürgertugend versöhnt bei Fühmann mit dem Krieg.

Die jüngste Neubearbeitung stammt von der 1992 verstorbenen englischen Erzählerin Rosemary Sutcliff. Ihre Ilias hat sich vom Vorbild am weitesten entfernt. Hier herrscht eine subtile, an Blicken und Gesten orientierte Psychologie, die die Helden mit der weiblichen Welt verbindet: Helena gewinnt eine unvergleichlich höhere Handlungsfähigkeit, wie auch das Amazonenheer, die trojanischen Frauen und Achilles Mutter neu gesehen werden. Wenn man will, kann man von einer feministischen Tendenz sprechen, die diesem erzählerischen Glücksfall zugrunde liegt.

LORENZ JÄGER Gustav Schwab: "Sagen des klassischen Altertums". Mit 96 Zeichnungen von John Flaxman. Drei Bde., Insel-Verlag, Frankfurt a. M. und Leipzig, brosch., 39,80 DM.

Walter Jens: "Ilias und Odyssee". Otto Maier Verlag, Ravensburg 16. Aufl. 1996. Bilder von Alice und Martin Provensen. 92 S., geb. 29,80DM.

Franz Fühmann: "Die Sage von Trojas Fall". Hinstorff Verlag, Rostock 1996. 66 S., geb. 24,80 DM.

Rosemary Sutcliff: "Schwarze Schiffe vor Troja". Die Geschichte der Ilias. Illustriert von Alan Lee. Aus dem Englischen von Astrid von dem Borne. Verlag Freies Geistesleben, Stuttgart 1997. 128 S., geb. 39,- DM.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 09.10.2008

Der Apfel der Eris
Hörbuch zu Rosemarie Sutcliff: „Schwarze Schiffe vor Troja”
Der Trojanische Krieg beginnt mit einer Frucht. Genauer: mit einem Apfel. König Peleus und die Meeresgöttin Thetis feiern gerade ihre Vermählung, als Eris, die Göttin des Streites, einen goldenen Apfel mit der Aufschrift „Der Schönsten” unter die Festgesellschaft rollen lässt. Sogleich beginnen sich Hera, die Gemahlin des Zeus, Athene, die Göttin der Weisheit und des Krieges, sowie die Liebesgöttin Aphrodite miteinander zu zanken. Jede beansprucht den Apfel für sich. Paris, Sohn des Königs Priamos von Troja, fällt die Aufgabe zu, eine Siegerin zu bestimmen. Seine Wahl fällt auf Aphrodite, schließlich hat sie ihm als Geschenk die schönste Frau der Welt versprochen: die Griechin Helena. Mit dem Urteil nimmt das Unglück seinen Lauf. Denn Helena ist bereits mit Menelaos, dem König von Sparta, verheiratet. Das schreckt Paris jedoch nicht ab; kurzerhand entführt er Helena und bringt sie in seine Heimat. Daraufhin belagern die Griechen zehn Jahre lang Troja. Erst als durch Odysseus’ List mit dem trojanischen Pferd die Festung fällt, ist der blutige Krieg beendet.
Rosemary Sutcliff ließ in ihrem Buch Schwarze Schiffe vor Troja Anfang der neunziger Jahre Homers Versepos Ilias für Kinder und Jugendliche aufleben. In einer kraftvollen und bildgewaltigen Sprache erzählt die englische Autorin die keineswegs unblutige Geschichte um Paris, Helena, Menelaos und die Helden Achill, Agamemnon, Odysseus und Hektor nach. Es war der letzte Coup der 1920 geborenen Sutcliff. 1992 starb die mit vielen Ehrungen ausgezeichnete Autorin – u. a. erhielt sie den Orden des Britischen Empire für ihre Verdienste um die Kinder- und Jugendliteratur. Bei uns erschien ihr Buch 1996, nun, mehr als zehn Jahre danach, kann man ihm wieder begegnen: als Hörbuch. Der Schauspieler Torsten Michaelis trägt es vor und dabei fesselt er den Zuhörer von der ersten bis zur letzten Minute. Fast vier Stunden lang folgt man gebannt seiner Stimme, so lässt er etwa den Schönling Paris sanft verzärtelt säuseln, während er bei dessen Bruder Hektor rau und energisch klingt. Michaelis gelingt es, der Vielzahl an auftretenden Personen eine jeweils individuelle Stimme zu verleihen. Auf diese Weise fällt es nicht schwer, den einzelnen Handlungssträngen der Geschichte aus „hehren alten Zeiten” zu folgen.
Für noch mehr Orientierung, und damit Freude und Gewinn, würde indes ein ausführlicheres Booklet sorgen. Das beiliegende ist lieblos, liefert nur spärliche Informationen. Dem jungen Hörer, der sich zum ersten Mal mit dem wuchtigen epischen Sagenkreis um den Trojanischen Krieg beschäftigt, würde z. B. eine Landkarte, anhand der er sich die Orte des Geschehens vor Augen führen könnte, kolossal helfen. Zudem sollte ein Hörbuch nicht nur ein akustisches, sondern stets auch ein haptisches Erlebnis sein. (ab 9 Jahre) FLORIAN WELLE
ROSEMARY
SUTCLIFF:
Troja. Ungekürzte Lesung von Torsten Michaelis. 3 CDs, Laufzeit ca. 224 Minuten. Patmos Verlag, Düsseldorf 2008. 19,95 Euro.
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