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Die Genese der bundesrepublikanischen Entwicklungspolitik, erzählt anhand von zentralen Akteuren und Schlüsselinstitutionen. Mit der staatlichen Hilfe für "Entwicklungsländer" betrat die Bundesrepublik 1956 neues Terrain: Im Gegensatz zu den klassischen Kolonialländern verfügte sie nicht über einen Stab an kolonialerfahrenen Mitarbeitern, den man bruchlos mit der Entwicklungspolitik betrauen konnte. Knapp zwanzig Jahre später, im Jahr 1976, war die bundesdeutsche Entwicklungspolitik bereits fest etabliert. Wichtige Strukturen, Organisationen und Themenfelder hatten sich herausgebildet. Karsten…mehr

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Produktbeschreibung
Die Genese der bundesrepublikanischen Entwicklungspolitik, erzählt anhand von zentralen Akteuren und Schlüsselinstitutionen. Mit der staatlichen Hilfe für "Entwicklungsländer" betrat die Bundesrepublik 1956 neues Terrain: Im Gegensatz zu den klassischen Kolonialländern verfügte sie nicht über einen Stab an kolonialerfahrenen Mitarbeitern, den man bruchlos mit der Entwicklungspolitik betrauen konnte. Knapp zwanzig Jahre später, im Jahr 1976, war die bundesdeutsche Entwicklungspolitik bereits fest etabliert. Wichtige Strukturen, Organisationen und Themenfelder hatten sich herausgebildet. Karsten Linne untersucht die Genese und Etablierung dieses Politikfeldes. Er betrachtet die Personen, die den Grundstein der bundesdeutschen Entwicklungspolitik legten und sie durch ihr Handeln bis heute prägten, fragt nach ihren Motiven, Ideen, Ideologien und Impulsen. Auch weitere "kollektive Akteure" kommen ins Spiel, wie zum Beispiel die relevanten gesellschaftlichen Gruppen, aber auch die für dieses Feld spezifischen Organisationen.

Dieser Download kann aus rechtlichen Gründen nur mit Rechnungsadresse in A, B, BG, CY, CZ, D, DK, EW, E, FIN, F, GR, H, IRL, I, LT, L, LR, M, NL, PL, P, R, S, SLO, SK ausgeliefert werden.

Autorenporträt
Karsten Linne, geb. 1961, studierte Sozialwissenschaften und ist wissenschaftlicher Mitarbeiter der Hamburger Stiftung zur Förderung von Wissenschaft und Kultur.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 14.12.2021

Das verspätete Ministerium
Wie das Thema Entwicklungshilfe in der bundesdeutschen Politik allmählich ankam

Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung steht selten im Blickpunkt der Öffentlichkeit. Auch wenn parteiübergreifend auf die Notwendigkeit einer besonderen Kooperation mit den armen Staaten und Regionen der Welt hingewiesen wird, steht das hierfür zuständige Ministerium im Schatten der großen Politik. Das gilt auch für die Geschichtswissenschaft, selbst wenn es in den vergangenen Jahren unter dem Schlagwort der postkolonialen Studien ein verstärktes Interesse an den Beziehungen zwischen Afrika und den europäischen Ländern gegeben hat. Karsten Linne, wissenschaftlicher Mitarbeiter bei der Hamburger Stiftung zur Förderung von Wissenschaft und Kultur, will in diese Lücke stoßen. Allerdings geht es ihm nicht um die postkoloniale Perspektive, sondern um die Frage, welches Personal sich zwischen den 1950er-Jahren und 1973 in der Bundesrepublik Deutschland mit der Entwicklungspolitik beschäftigte.

Die Entwicklungspolitik war ein Politikfeld, das sich in der Bundesrepublik Deutschland spät etablierte. Auf Antrag der beiden Abgeordneten Paul Leverkuehn (CDU) und Hellmut Kalbitzer (SPD) wurde 1956 im Ausschuss des Bundestages für Auswärtige Angelegenheiten ein Unterausschuss "Wirtschaftsentwicklung fremder Völker" eingerichtet. Dieser bildete die institutionelle Keimzelle für das nach der Bundestagswahl von 1961 gegründete Bundesministerium für Wirtschaftliche Zusammenarbeit (BMZ). Das BMZ wurde ein Querschnittsministerium, das heißt, in ihm sollte die Arbeit konzentriert werden, die bislang von Auswärtigem Amt, Bundeswirtschaftsministerium und Landwirtschaftsministerium in Bezug auf die unterentwickelten Ländern geleistet wurde. Es versteht sich von selbst, dass diese Ressorts ihre Kompetenzen nicht freiwillig abtraten, vor allem Ludwig Erhard hielt das neue Ministerium unter der Leitung des aufstrebenden Walter Scheel für überflüssig. Scheel allerdings verstand es geschickt, das Ministerium zu etablieren. Eine wichtige Rolle übernahm dabei der Staatssekretär Friedrich Karl Vialon, ein erfahrener Verwaltungsbeamter. Von 1966 bis 1968 leitete Hans-Jürgen Wischnewski das Ministerium und verstärkte in dieser Zeit insbesondere die Kontakte zu den nordafrikanischen und arabischen Ländern. Sein Nachfolger Erhard Eppler stammte aus dem linken Flügel der SPD und betonte vor allem die ethisch-religiöse Verpflichtung der bundesdeutschen Entwicklungspolitik. Alle drei Amtsinhaber aber hatten Schwierigkeiten, ihr Haus im Kampf der Bonner Ministerien um Aufmerksamkeit zu positionieren.

Im ersten Teil des Buches werden die wichtigsten Akteure des BMZ biographisch vorgestellt. Der Autor betont, dass es sich bei den leitenden Beamten im Ministerium um eine "bunte Zusammensetzung" handelte. Die meisten hatten bereits administrative oder politische Erfahrungen im Ausland gemacht, bevor sie sich in der Entwicklungspolitik engagierten. Wie in anderen Bundesbehörden auch, gab es im BMZ leitende Beamte, die sich zwischen 1933 und 1945 für den Nationalsozialismus engagiert hatten. Zu ihnen gehörte der Staatssekretär Friedrich Karl Vialon, der im Zweiten Weltkrieg beim Reichskommissariat Ostland Leiter der Finanzabteilung gewesen war. Gleichzeitig arbeitete aber auch der den Gewerkschaften nahestehende Hans Matthöfer oder der Entwicklungsexperte Horst Dumke für das Ministerium. Neben den Verwaltungsbeamten werden auch einzelne Wissenschaftler im Umfeld des Ministeriums, wie der Direktor des Instituts für Weltwirtschaft und Agrarexperte Fritz Baade, ausführlich gewürdigt.

Im zweiten Teil des Buches untersucht der Autor die in der Entwicklungspolitik tätigen gesellschaftlichen Gruppen. Unter diesen waren die Kirchen und die Parteistiftungen besonders aktiv. In der zweiten Hälfte der 1950er-Jahre gründeten die beiden großen Kirchen in Deutschland mit "Misereor" und "Brot für die Welt" eigene Entwicklungsorganisationen. Gleichzeitig entwickelten die Parteistiftungen eigene Initiativen, wobei sich die Friedrich-Ebert-Stiftung insbesondere in Afrika engagierte, während die Konrad-Adenauer-Stiftung Südamerika als bevorzugtes Aktionsgebiet wählte. Beide griffen mit zum Teil erheblichen finanziellen Mitteln, die aus dem BMZ stammten, in innenpolitische Konflikte der Länder ein und zogen damit den Ärger des Auswärtigen Amtes auf sich, das zum Teil ganz andere Ziele verfolgte. Gleiches gilt für die Kooperation der aus der Studentenrevolte hervorgegangenen Solidaritätsbewegungen mit insbesondere linken Organisationen in Süd- und Mittelamerika.

Leider interessiert sich der Autor zwar stark für die Biographien der Akteure, zieht aus diesen aber kaum analytische Schlüsse. So muss sich der Leser die Motive der deutschen Entwicklungspolitik selbst erschließen. Implizit wird deutlich, dass der idealistische Wunsch, den Armen zu helfen und für eine gerechtere Welt zu sorgen, von Bedeutung war. Er wurde vor allem von den Kirchen vertreten, war aber auch handlungsleitend für Personen wie beispielsweise Erhard Eppler. Begründet wurde diese Haltung mit religiös-ethischen Motiven, aber vielfach findet sich auch das Argument, dass die Deutschen, nachdem ihnen im Rahmen des Marshallplanes geholfen worden sei, nun eine Verpflichtung zur Unterstützung anderer armer Menschen hätten.

Eng damit verbunden waren außenpolitische Motive. Es ging der jungen Bundesrepublik auch darum, ein positives Bild von Deutschland in der Welt zu etablieren, und hierfür eignete sich die Unterstützung von Menschen in Not in besonderer Weise. Strukturbildend war zudem der Ost-West-Konflikt. Entwicklungspolitik wurde auch betrieben, um die Ausweitung des Kommunismus in Afrika, Asien und Lateinamerika zu bekämpfen. Arme Menschen, so die Argumentation, seien leichter empfänglich für die Versprechungen der östlichen Welt. Dieses Motiv wurde in Bonn umso stärker, als auch die DDR sich in Afrika zu engagieren begann. Auch die westdeutsche Wirtschaft war in der Entwicklungspolitik tätig, nicht zuletzt in der Annahme, dass das hier eingebrachte Geld als Investition zu betrachten sei, die sich in Zukunft auszahlen würde.

Das prominenteste Projekt in dieser Hinsicht war das Stahlwerk Rourkela im indischen Bundesstaat Orissa (heute Odisha), dessen Planungen 1954 begannen. Nach anfänglichen Schwierigkeiten entwickelte sich Rourkela zum Musterbeispiel für das wirtschaftliche Engagement der deutschen Wirtschaft in Entwicklungsländern. Und schließlich war die Entwicklungspolitik ein begehrtes Feld verschiedener Wissenschaften. Die entwicklungspolitischen Unterschiede in der Welt waren aus der Sicht von Ökonomen, Geographen und Ingenieuren weniger ein politisches als ein technisches Problem. Auch sie versuchten ihre - keineswegs einheitliche - Meinung in die entwicklungspolitischen Debatten der frühen Bundesrepublik einzubringen.

Das Buch besticht vor allem durch seine empirisch dichte Beschreibung der Akteure im BMZ und der Vorfeldorganisationen. In analytischer Hinsicht allerdings bleibt der Autor hinter den Erwartungen zurück. GUIDO THIEMEYER

Karsten Linne: Die Bruderschaft der "Entwickler". Zur Etablierung der Entwicklungspolitik in der Bundesrepublik Deutschland 1956 bis 1974.

Wallstein Verlag, Göttingen 2021. 648 S., 42,- Euro.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Rezensent Guido Thiemeyer schätzt das Buch von Karsten Linne vor allem für seine dichten biografischen Beschreibungen von Akteuren im und um das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. Hier lernt Thiemeyer nicht nur für das BMZ tätige Politiker und Verwaltungsbeamte kennen, sondern auch Wissenschaftler wie den Agrarexperten Fritz Baade und gesellschaftliche Gruppierungen wie Kirchen und Parteistiftungen, die sich durch Initiativen in Afrika und Südamerika profilierten. Weniger überzeugend findet der Rezensent die analytische Seite des Buches. Über die Motive der Arbeit des BMZ, die außenpolitischen Interessen dahinter erfährt er bei Linne zu wenig.

© Perlentaucher Medien GmbH
»Linne schafft eine umfassende historische Darstellung der Entwicklungspolitik in Deutschland im Rahmen einer kritischen Auseinandersetzung mit ihren Akteur_innen« (Buchempfehlungen der C3-Bibliothek für Entwicklungspolitik, Oktober 2021) »Das Buch besticht vor allem durch seine empirisch dichte Beschreibung der Akteure im BMZ und der Vorfeldorganisationen.« (Guido Thiemeyer, FAZ, 14.12.2021) »Karsten Linne hat ein umfangreiches, eher deskriptives Buch zur Genese des entwicklungspolitischen Feldes in der Bundesrepublik Deutschland vorgelegt« (Eric Burton, H/Soz/Kult, 28.02.2022) »Als Personenhandbuch (...) unverzichtbar.« (Frederik Schulze, Zeitschrift für Geschichtswissenschaft, 2022)