Die Zuschreibung von Heiligkeit war in der frühen Neuzeit einem Aushandlungsprozess unterworfen, an dem ganz unterschiedliche Akteure beteiligt waren: Päpste, Priester und Gläubige, aber auch die Heiligen im Himmel selbst, die - so die Annahme - Wunder bewirkten oder auf andere Weise in den Kanonisationsprozess auf Erden eingriffen. Ausgehend von Gnadenorten in der katholischen Eidgenossenschaft, folgt diese Studie dem Landespatron Niklaus von Flüe und anderen, in der Eidgenossenschaft als "Vielselige" bezeichneten Figuren von ihrer Verehrung im lokalen Kontext bis zu den Verfahren der Kultanerkennung.…mehr
Die Zuschreibung von Heiligkeit war in der frühen Neuzeit einem Aushandlungsprozess unterworfen, an dem ganz unterschiedliche Akteure beteiligt waren: Päpste, Priester und Gläubige, aber auch die Heiligen im Himmel selbst, die - so die Annahme - Wunder bewirkten oder auf andere Weise in den Kanonisationsprozess auf Erden eingriffen. Ausgehend von Gnadenorten in der katholischen Eidgenossenschaft, folgt diese Studie dem Landespatron Niklaus von Flüe und anderen, in der Eidgenossenschaft als "Vielselige" bezeichneten Figuren von ihrer Verehrung im lokalen Kontext bis zu den Verfahren der Kultanerkennung.Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Inhalt Vorwort9 Einleitung11 1.Lokale Religiosität und universaler Katholizismus in der Frühen Neuzeit: Situierung im Forschungskontext14 2.Gnadenorte und Gnadenlandschaften in ihren translokalen Verflechtungen: Untersuchungsgegenstand und methodische Zugänge27 3.Heiligkeit als Aushandlungsprozess: Fragestellung und Aufbau der Studie38 I.Wie im Himmel Roms, so auf eidgenössischen Erden? Heiligenhimmel und Gnadenlandschaften45 1.Die Ordnung des Himmels: Die katholische Reform und die Hierarchie der Heiligen46 1.1Der Himmel Roms: Die päpstliche Kurie als Stifterin und Hüterin der Himmelsordnung46 1.2Der Himmel über der Eidgenossenschaft: Lokale Adaptationen60 2.Himmel auf Erden: Von einzelnen Wallfahrtsorten zu Gnadenlandschaften73 2.1Kontinuität und Innovation: Frühchristliche und mittelalterliche Heilige in der frühneuzeitlichen Eidgenossenschaft75 2.2Ferne in der Nähe: "Fernwallfahrten" ins nahe Umland102 2.3Vielselige Eidgenossen: Tod im Ruf der Heiligkeit und die Konstruktion von Heiligen121 3.Zu Gast bei Heiligen: Integration, Ausgrenzung und Überformung der Vielseligen142 3.1Der Gast als "gran' santo": Bruder Klaus, Maria und San Carlo Borromeo in Sachseln144 3.2Ein geduldeter Gast: Bruder Hans Wagner, Maria Loreto und der Heilige Felix in Hergiswald168 3.3Der Gast als inoffizieller Kirchenpatron: Der unheilige Alleingang von Bruder Konrad Scheuber in Wolfenschießen178 3.4Ein hochwillkommener Gast: Petrus Canisius in Freiburg186 3.5Ein störender Gast: Translationen als Übersetzungen von Reliquien in Dinge197 II.Hand in Hand mit den Heiligen: Zum Erfahren und Vermitteln von Gnade205 1.Gnade erfahren: Interaktionen von Menschen, Heiligen und Vielseligen207 1.1Gnade und Gnadenerfahrung: Begriffe, Typen und theologische Standpunkte207 1.2Gnadenräume als Erfahrungsräume: Die Heiligkeit der Dinge236 1.3Gnadenlandschaften als Erfahrungsräume: Himmlische Gnade und irdische Gelüste auf Prozessionen, Kreuzgängen und Wallfahrten261 1.4An der Schnittstelle von kollektiven und individuellen Gnadenerfahrungen: Bruderschaften und Gnadenorte274 2.Gnade vermitteln: Kirchliche Reformkräfte als Mittler zwischen Gläubigen und Heiligen288 2.1Heilige und heiligmäßige Ordensbrüder: Die Orden und ihr eigenes Gnadenrepertoire290 2.2Lokale Interessen und konfessionelle Normen: Zum Umgang der Reformorden mit dem eidgenössischen Gnadenangebot324 III.Von eidgenössischen Erden in den Himmel Roms? Selig- und Heiligsprechungen357 1.Himmlische Anliegen: Die eidgenössischen Selig- und Heiligsprechungskandidaten361 1.1Vom hoffnungsvollen Kanonisationskandidaten zum casus exceptus: Bruder Klaus von Flüe361 1.2Ein Jesuitenkandidat auf eidgenössischen Erden: Petrus Canisius365 1.3"Alte" Heilige als "späte" Vielselige: Idda von Toggenburg und Burkard von Beinwil367 2.Irdische Geschäfte: Akteure im Dienst der Vielseligen und Praktiken des Verhandelns373 2.1Translokale Unternehmungen: Die Kreise der Supplikanten und Unterstützer374 2.2Verhandlungen mit Rom in einem System der "Gelegenheitsdiplomatie"407 3.Unvollendete Heilige: Die Selig- und Heiligsprechungsverfahren in Rom zwischen Kultapprobation und Scheitern448 3.1Unbestätigte Heiligkeit: Die eidgenössischen Vielseligen im Urteil Roms449 3.2Zwischen Orakelspruch und Hierarchieschutz: Römische Entscheidungspraktiken und eidgenössische Perzeptionen461 Fazit469 1.Akteure und Praktiken im Prozess des Aushandelns von Heiligkeit470 2.Die Kategorie der Vielseligen als Charakteristikum des frühneuzeitlichen Katholizismus474 Anhang479 Karten und Katalog der Gnadenorte480 Anmerkungen und Legende480 1. Luzern482 2. Uri488 3. Schwyz (und Abtei Einsiedeln sowie Republik Gersau)490 4. Obwalden (und Abtei Engelberg)493 5. Nidwalden496 6. Zug499 7. Solothurn501 8. Freiburg503 9. Appenzell Innerrhoden506 10. Gemeine Herrschaften508 Abkürzungen514 Abbildungsverzeichnis516 Quellen- und Literaturverzeichnis518 Quellen518 Sekundärliteratur532 Personen- und Ortsregister579
Inhalt Vorwort9 Einleitung11 1.Lokale Religiosität und universaler Katholizismus in der Frühen Neuzeit: Situierung im Forschungskontext14 2.Gnadenorte und Gnadenlandschaften in ihren translokalen Verflechtungen: Untersuchungsgegenstand und methodische Zugänge27 3.Heiligkeit als Aushandlungsprozess: Fragestellung und Aufbau der Studie38 I.Wie im Himmel Roms, so auf eidgenössischen Erden? Heiligenhimmel und Gnadenlandschaften45 1.Die Ordnung des Himmels: Die katholische Reform und die Hierarchie der Heiligen46 1.1Der Himmel Roms: Die päpstliche Kurie als Stifterin und Hüterin der Himmelsordnung46 1.2Der Himmel über der Eidgenossenschaft: Lokale Adaptationen60 2.Himmel auf Erden: Von einzelnen Wallfahrtsorten zu Gnadenlandschaften73 2.1Kontinuität und Innovation: Frühchristliche und mittelalterliche Heilige in der frühneuzeitlichen Eidgenossenschaft75 2.2Ferne in der Nähe: "Fernwallfahrten" ins nahe Umland102 2.3Vielselige Eidgenossen: Tod im Ruf der Heiligkeit und die Konstruktion von Heiligen121 3.Zu Gast bei Heiligen: Integration, Ausgrenzung und Überformung der Vielseligen142 3.1Der Gast als "gran' santo": Bruder Klaus, Maria und San Carlo Borromeo in Sachseln144 3.2Ein geduldeter Gast: Bruder Hans Wagner, Maria Loreto und der Heilige Felix in Hergiswald168 3.3Der Gast als inoffizieller Kirchenpatron: Der unheilige Alleingang von Bruder Konrad Scheuber in Wolfenschießen178 3.4Ein hochwillkommener Gast: Petrus Canisius in Freiburg186 3.5Ein störender Gast: Translationen als Übersetzungen von Reliquien in Dinge197 II.Hand in Hand mit den Heiligen: Zum Erfahren und Vermitteln von Gnade205 1.Gnade erfahren: Interaktionen von Menschen, Heiligen und Vielseligen207 1.1Gnade und Gnadenerfahrung: Begriffe, Typen und theologische Standpunkte207 1.2Gnadenräume als Erfahrungsräume: Die Heiligkeit der Dinge236 1.3Gnadenlandschaften als Erfahrungsräume: Himmlische Gnade und irdische Gelüste auf Prozessionen, Kreuzgängen und Wallfahrten261 1.4An der Schnittstelle von kollektiven und individuellen Gnadenerfahrungen: Bruderschaften und Gnadenorte274 2.Gnade vermitteln: Kirchliche Reformkräfte als Mittler zwischen Gläubigen und Heiligen288 2.1Heilige und heiligmäßige Ordensbrüder: Die Orden und ihr eigenes Gnadenrepertoire290 2.2Lokale Interessen und konfessionelle Normen: Zum Umgang der Reformorden mit dem eidgenössischen Gnadenangebot324 III.Von eidgenössischen Erden in den Himmel Roms? Selig- und Heiligsprechungen357 1.Himmlische Anliegen: Die eidgenössischen Selig- und Heiligsprechungskandidaten361 1.1Vom hoffnungsvollen Kanonisationskandidaten zum casus exceptus: Bruder Klaus von Flüe361 1.2Ein Jesuitenkandidat auf eidgenössischen Erden: Petrus Canisius365 1.3"Alte" Heilige als "späte" Vielselige: Idda von Toggenburg und Burkard von Beinwil367 2.Irdische Geschäfte: Akteure im Dienst der Vielseligen und Praktiken des Verhandelns373 2.1Translokale Unternehmungen: Die Kreise der Supplikanten und Unterstützer374 2.2Verhandlungen mit Rom in einem System der "Gelegenheitsdiplomatie"407 3.Unvollendete Heilige: Die Selig- und Heiligsprechungsverfahren in Rom zwischen Kultapprobation und Scheitern448 3.1Unbestätigte Heiligkeit: Die eidgenössischen Vielseligen im Urteil Roms449 3.2Zwischen Orakelspruch und Hierarchieschutz: Römische Entscheidungspraktiken und eidgenössische Perzeptionen461 Fazit469 1.Akteure und Praktiken im Prozess des Aushandelns von Heiligkeit470 2.Die Kategorie der Vielseligen als Charakteristikum des frühneuzeitlichen Katholizismus474 Anhang479 Karten und Katalog der Gnadenorte480 Anmerkungen und Legende480 1. Luzern482 2. Uri488 3. Schwyz (und Abtei Einsiedeln sowie Republik Gersau)490 4. Obwalden (und Abtei Engelberg)493 5. Nidwalden496 6. Zug499 7. Solothurn501 8. Freiburg503 9. Appenzell Innerrhoden506 10. Gemeine Herrschaften508 Abkürzungen514 Abbildungsverzeichnis516 Quellen- und Literaturverzeichnis518 Quellen518 Sekundärliteratur532 Personen- und Ortsregister579
Rezensionen
"Das Buch von Daniel Sidler beeindruckt in vielerlei Hinsicht: Durch eine überzeugende und konsequent umgesetzte Fragestellung, die reiche Quellenauswertung und die umfassende Berücksichtigung der (internationalen) Forschungsliteratur. Es ist trotz aller heiligmässigen Fachbegriffe (die römische Kurie war semantisch immer innovativ) sehr klar und leserfreundlich geschrieben. Und es zeichnet sich, wenn auch nicht explizit, durch eine mikrogeschichtliche Perspektive aus, die nicht einzelne Heilige und Gnadenorte, sondern das Aushandeln von Heiligkeit bei einzelnen Personen und in einzelnen Gnadenorten untersucht - das umgeht biographisch-hagiographische Fallstricke und kann die weitere Forschung befruchten, über den Raum der Schweiz hinaus." Dominik Sieber, H-Soz-Kult, 04.03.2019
Es gelten unsere Allgemeinen Geschäftsbedingungen: www.buecher.de/agb
Impressum
www.buecher.de ist ein Shop der buecher.de GmbH & Co. KG Bürgermeister-Wegele-Str. 12, 86167 Augsburg Amtsgericht Augsburg HRA 13309