Sie sind bereits eingeloggt. Klicken Sie auf 2. tolino select Abo, um fortzufahren.
Bitte loggen Sie sich zunächst in Ihr Kundenkonto ein oder registrieren Sie sich bei bücher.de, um das eBook-Abo tolino select nutzen zu können.
Der Kaiser Caligula (37–41n.Chr.) gilt als Musterfall des römischen Cäsarenwahnsinns: Er trieb Inzest mit seinen Schwestern, wollte sein Pferd zum Konsul machen und plante, seinen Herrschaftssitz von Rom nach Alexandria zu verlegen. Er verfolgte die römischen Senatoren grausam und ohne Anlaß, ja er wollte schließlich als Gott von ihnen verehrt werden. So behaupten es zumindest die antiken Quellen. Ihr denunziatorischer, von nachweisbaren Falschaussagen geprägter Charakter ist zwar längst erkannt, ihrer Suggestion war jedoch auch die moderne Forschung immer wieder erlegen. Der Autor beschreibt…mehr
Der Kaiser Caligula (37–41n.Chr.) gilt als Musterfall des römischen Cäsarenwahnsinns: Er trieb Inzest mit seinen Schwestern, wollte sein Pferd zum Konsul machen und plante, seinen Herrschaftssitz von Rom nach Alexandria zu verlegen. Er verfolgte die römischen Senatoren grausam und ohne Anlaß, ja er wollte schließlich als Gott von ihnen verehrt werden. So behaupten es zumindest die antiken Quellen. Ihr denunziatorischer, von nachweisbaren Falschaussagen geprägter Charakter ist zwar längst erkannt, ihrer Suggestion war jedoch auch die moderne Forschung immer wieder erlegen. Der Autor beschreibt das kurze, ereignisreiche Leben dieses Kaisers in neuer Deutung. Die Herrschaft Caligulas, so wird gezeigt, war durch eine dramatische Konfliktgeschichte geprägt, in deren Verlauf senatorische Verschwörungen und die kaiserlichen Reaktionen darauf die Ereignisse eskalieren ließen. Der junge Kaiser nutzte mit zynischer Konsequenz den Opportunismus und die Auflösungserscheinungen der alten Oberschicht zur Durchsetzung einer offenen Alleinherrschaft und setzte die senatorische Gesellschaft nie zuvor erlebten traumatischen Erfahrungen von Angst, Machtlosigkeit und Selbstzerstörung aus. Nach der Ermordung Caligulas durch eine Palastverschwörung verarbeiteten die Vertreter der gedemütigten Aristokratie mit «frischem Haß» (Tacitus) das Erlebte. Die Konstruktion eines «wahnsinnigen» Kaisers eignete sich zu dessen nachträglicher Entwertung ebenso wie zur Rechtfertigung der eigenen Beteiligung an dem, was vorgefallen war.
Aloys Winterling, geb. 1956, ist nach Professuren in Bielefeld, Freiburg/Brsg. und Basel/Schweiz seit 2009 an der Humboldt-Universität Berlin tätig. Seine Forschungsinteressen gelten den Besonderheiten des Verhältnisses von Politik und Gesellschaft sowie den Wechselwirkungen zwischen kulturellen und Persönlichkeitsstrukturen in der griechisch-römischen Antike. Er hat Untersuchungen zu Hof und Monarchie in der frühen Neuzeit und in der römischen Kaiserzeit, zur aristokratischen Kommunikation im kaiserzeitlichen Rom sowie zur Krise der griechischen Polis im 4.Jahrhundert v.Chr. vorgelegt.
Inhaltsangabe
Inhalt Ein wahnsinniger Kaiser?
I. Kindheit und Jugend 1. Das Erbe des Augustus 2. Die politische Familie 3. Kindheit als «Soldatenstiefelchen» 4. Die Zustände im Alten Rom unter Tiberius 5. Gefährliche Jugend 6. Capri und der Weg zum Thron
II. Zwei Jahre Prinzeps 1. Der junge Augustus 2. Krankheit und Konsolidierung 3. Im Genuß der Herrschaft 4. Der Tod Drusillas 5. Das Reich III. Die Eskalation der Konflikte 1. Die Verschwörung der Konsulare 2. Die Stunde der Wahrheit 3. Die große Verschwörung und der Zug in denNorden4. Die Neugestaltung der kaiserlichen Rolle 5. Der Ritt übers Meer IV. Fünf Monate Monarchie 1. Die Unterwerfung der Aristokratie 2. Die Entehrung der Aristokratie 3. Der Kaiser als «Gott» 4. Die Stabilität der Herrschaft 5. Alternative Alexandria? V. Mord auf dem Palatin Die Erfindung des wahnsinnigen Kaisers Nachwort Nachwort zur Neuausgabe AnhangAnmerkungen Verzeichnis der Abkürzungen Nachweis der Abbildungen Literaturverzeichnis Register Stammbaum des Caligula
I. Kindheit und Jugend 1. Das Erbe des Augustus 2. Die politische Familie 3. Kindheit als «Soldatenstiefelchen» 4. Die Zustände im Alten Rom unter Tiberius 5. Gefährliche Jugend 6. Capri und der Weg zum Thron
II. Zwei Jahre Prinzeps 1. Der junge Augustus 2. Krankheit und Konsolidierung 3. Im Genuß der Herrschaft 4. Der Tod Drusillas 5. Das Reich III. Die Eskalation der Konflikte 1. Die Verschwörung der Konsulare 2. Die Stunde der Wahrheit 3. Die große Verschwörung und der Zug in denNorden4. Die Neugestaltung der kaiserlichen Rolle 5. Der Ritt übers Meer IV. Fünf Monate Monarchie 1. Die Unterwerfung der Aristokratie 2. Die Entehrung der Aristokratie 3. Der Kaiser als «Gott» 4. Die Stabilität der Herrschaft 5. Alternative Alexandria? V. Mord auf dem Palatin Die Erfindung des wahnsinnigen Kaisers Nachwort Nachwort zur Neuausgabe AnhangAnmerkungen Verzeichnis der Abkürzungen Nachweis der Abbildungen Literaturverzeichnis Register Stammbaum des Caligula
Rezensionen
"Ein scharfsinniges und unterhaltsames Buch." Tagespost, Clemens Schlip
"Eine glänzend geschriebene Studie über Macht, Mobbing und das Monströse." Deutschlandradio