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Sillesoeren
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Hürth

Bewertungen

Insgesamt 34 Bewertungen
Bewertung vom 23.12.2023
Die vermisste Tochter / Die verlorenen Töchter Bd.2
Lane, Soraya

Die vermisste Tochter / Die verlorenen Töchter Bd.2


gut

Ich konnte es kaum abwarten, diesen Roman über die Leseprobe hinaus weiter zu lesen. Ich kannte den ersten Band nicht, habe ihn aber sofort bestellt. Leider habe ich es bereut.

Eigentlich liebe ich Familienromane auf zwei Zeitebenen, so wie es Lucinda Riley auch in all ihren Büchern macht. Der Klappentext, die Leseprobe und der Anfang des Romans waren vielversprechend, ich hoffte auch die gleiche Qualität wie bei Riley. Ich wurde schon auf den ersten Seiten so ins Geschehen hinein gezogen, dass ich SOFORT wissen wollte, was genau in London passiert ist, bevor sie sich in Kuba wiedertrafen - und vor Allem, wie es weiter geht!

Doch leider wurde ich enttäuscht. Die verlorenen Töchter sind eben keine sieben Schwestern und Soraya Lane ist keine Rucinda Riley. Die Grundidee der Geschichte ist interessant und gefällig, aber nicht so richtig gelungen in der Umsetzung.

Für meinen Geschmack ist die Handlung viel zu sehr vorhersehbar. Je weiter ich las, desto mehr stieß ich mich an Klischees und Übertreibungen. Manch ein Dialog wirkte hölzern und verkrampft, oft fehlte es mir an Tiefe und es gab zu selten unerwartete Überraschungen bei der dennoch wenig nachvollziehbaren Story.

Das Kuba der 1950er Jahre bleibt mir fremd, auch die Liebesgeschichte zwischen Claudia und Mateo haut mich nicht um. Die Atmosphäre Kubas in dieser Zeit kommt nicht rüber, die Emotionen der handelnden Personen bleiben mir fremd. Manches ist sehr farblos und blass, anderes übertrieben und gekünzelt euphorisch formuliert.

Schade, die Idee hatte viel Potential und ihr ist zugute zu halten, dass ich immerhin das Buch bis zur letzten Seite gelesen habe. Bestimmt liegt es in erster Linie an meinen zu hohen Erwartungen und ich freue mich für jeden, der dieses Buch mit Fünf-Sterne-Begeisterung liest. Mich hat es nach der Leseprobe, die so viel versprach, nicht davon überzeugen können, auch die weiteren Bücher dieser Reihe zu lesen.

Bewertung vom 23.12.2023
Emily Meermädchen - Die Kette des Königs (ein Meerjungfrauen-Erstlesebuch für Kinder ab 6 Jahren)
Kessler, Liz

Emily Meermädchen - Die Kette des Königs (ein Meerjungfrauen-Erstlesebuch für Kinder ab 6 Jahren)


ausgezeichnet

Ein hübsches Cover ließ uns auf eine schönes Buch hoffen - und wir wurden nicht enttäuscht.

Aaron ist ein Meerjunge, der mit seiner Mutter auf einer Insel im Meer lebt. Seine beiden Freundinnen Emily und Hanna erzählen Spannendes aus Meerstadt und er findet sein Leben langweilig und fad. Das soll sich ändern, als ein prächtiges Schiff angefahren kommt. Die Meerkinder belauschen die Mannschaft und halten sie für Piraten. Mehr wird nicht verraten, sonst würde ich euch spoilern.

Der Text ist auch für Leseanfänger gut lesbar (meine Tochter musste nur bei einzelnen langen Worten wie "Schulwettbewerb", "Delfinkutsche" und "Blubberblasen" nachfragen) und wird durch zahlreiche liebevoll gemalte Illustrationen untermalt und in kleine Lesehäppchen aufgeteilt. Meine leseunlustige Leseanfängerin hat sogar allein weiter geblättert. Damit hat das Buch bei uns gewonnen.

Bewertung vom 30.03.2009
Tee mit Buddha
Vieser, Michaela

Tee mit Buddha


gut

Die Japanologin Michaela Vieser mochte das obligatorische Praktikumsjahr in Japan nicht in einem Studentenwohnheim verbringen. Vielmehr erzählte sie so vielen Menschen von ihrem Wunsch, dieses Jahr in einem Kloster zu verbringen, dass ihr dieser Herzenswunsch tatsächlich auch ermöglicht wurde. Dies war ihr auch beim Schreiben des Manuskripts so wichtig, dass sie gleich zweimal kurz hintereinander erzählt, wie es ihr gelang, ein Jahr in diesem Kloster zu verbringen, nämlich im Vorwort und direkt im Anschluss im ersten Kapitel. Schade, dass dies beim Lektorat nicht aufgefallen ist, so wirkt es etwas unprofessionell.

Die Autorin erzählt in anschaulicher und flotter Sprache von ihren Erlebnissen in einem japanischen Kloster, in denen die Mönche mit ihren Frauen und Familien leben. Ihren ersten Tag verbringt sie mit Gesprächen über Michael Schumacher, Kehren und Spülen. Ihre anfängliche Enttäuschung über so viel Weltlichkeit weicht schnell einem tiefen sinnlichen Erleben der Klostergemeinschaft. Sie wird in die Teezeremonie und in die Kaligrafie eingeführt, lernt Kendo und erfährt eine nie gekannte Spiritualität und Zufriedenheit. Dabei driftet sie nie ins Esoterische oder Kitschige ab, ihr Schreibstil bleibt immer bodenständig und humorvoll. Sie spart kein Missverständnis und kein Missgeschick aus und erleichtert dem Leser auf diese Weise einen tiefgehenden Einblick in die japanische Lebensweise und in die durch den Buddhismus geprägte Kultur. Wer kann sich nicht deutlich den spitzen Schrei vorstellen, als sie auf der typisch japanischen High Tech Toilette den falschen Knopf drückt und von einer Wasserdüse nass gespritzt wird!

Die Kapitel sind jeweils einer Person gewidmet, die Michaela während des Aufenthalts kennen lernte. Sie schreibt in aller Offenheit über ihr Verhältnis zu den Menschen. Und sie schreibt darüber, wie sich ihre Meinung änderte, je näher sie jemanden kennen lernte, zum Beispiel den Mönch, der jeden Tag mit ihr die Zeitung las und ihr anfangs so brummig und übellaunig erschien und von dessen Themenwahl sie abgeschreckt war. Nachdem sie dann hinter sein Geheimnis gekommen war, änderte sie ihre Einstellung zu ihm. Sicher: dazu muss man nicht unbedingt in ein japanisches Kloster gehen. Doch ist es für mich beim Lesen ein Anreiz, manch eine Meinung zu einem Menschen noch einmal zu überdenken.

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Bewertung vom 29.03.2009
Kap der Finsternis
Smith, Roger

Kap der Finsternis


ausgezeichnet

Kapstadt. Eine amerikanische Familie wird von zwei Gangstern überfallen. Dem Familienvater Jack Burn gelingt es, die Angreifer zu töten. Seine hochschwangere Frau und sein vierjähriger Sohn tragen schwer an den Geschehnissen, zumal ein anderes Gewaltverbrechen dazu führte, das die Burns überhaupt überstürzt aus den USA nach Südafrika flüchteten. Ein vorbestrafter Baustellenwärter wird Zeuge des Überfalls. Ein kleiner Junge findet die Leichen und stiehlt der einen die fast neuen Schuhe. Ein korrupter Polizist nimmt Burn ins Visier und entdeckt sein dunkles Geheimnis. Damit nehmen die schrecklichen Geschehnisse ihren Lauf. Dunkel ist die gesamte Handlung. In jeder einzelnen Szene fließt dunkelrotes Blut, agieren schwarze Seelen, wird gemordet, geschändet, vergewaltigt, betrogen, veruntreut, erpresst,…

Roger Smith versteht es, Kapstadt so zu zeigen, wie es in keinem Reiseführer steht. Er hat den Mut, die Finger in jede Kapstadter Wunde zu legen, egal ob es Folgen der Apartheid sind, oder die Haftbedingungen, ob Armut angesprochen wird oder Korruption. In schonungsloser Weise und mit angemessen plumper & ordinärer Sprache zeichnet Smith ein so realitätsnahes wie erschreckendes Bild von Kapstadt und seinen Bewohnern. Ich kann die vielen Toten nicht zählen und könnte schreien, wenn ich lese, dass Babys auf den Müll geworfen werden, Kinder ihre Eltern töten, Jugendliche als Mutprobe töten, Frauen die Vergewaltigung durch den Ehemann normal finden, irgendwie alle unter Drogen stehen… Dass dies allen nicht so sehr am Arsch vorbei geht, wie es augenscheinlich den Eindruck macht, wird für mich besonders deutlich, wenn immer wieder höchst detailliert auf die Hämorriden des fetten Polizisten eingegangen wird.

Schon vor der Lektüre dieses Buches war mir klar, dass ich um Südafrika, zumindest aber um Kapstadt, bei meiner zukünftigen Reiseplanung einen weiten Bogen machen werde. So sehr ich das südliche Afrika kenne und liebe, so sehr hat mir dieser Roman wieder in Erinnerung gerufen, was ich vorher schon über die Kriminalitätsraten dieser Stadt erfahren habe. Namibia, Botsuana, Simbabwe habe ich ja als sehenswert kennen gelernt, also muss es ja auch nicht unbedingt Südafrika sein…

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Bewertung vom 29.03.2009
Alle sieben Wellen
Glattauer, Daniel

Alle sieben Wellen


ausgezeichnet

Um eine Rezension zu "Alle sieben Wellen" zu schreiben, muss man wohl zumindest kurz auf "Gut gegen Nordwind" eingehen. Das Ende dieses einfach nur hinreißenden Buches war perfekt. Anders hätte es nicht kommen dürfen, alles andere wäre vollkommen unrealistisch gewesen. Was also kann eine Fortsetzung bringen? Eigentlich kann sie doch nur den Zauber zerstören.

Es ist Daniel Glattauer aber gelungen, genau dies nicht zu machen. "Alle sieben Wellen" steht "Gut gegen Nordwind" in nichts nach. Als Leserin kann ich jede der Nachrichten, die Emmi und Leo austauschen, so, so, so gut verstehen und leide mit beiden so, so, so sehr. Die schon im ersten Band heftige Berg- und Talfahrt wurde noch gesteigert, sowohl im Tempo als auch in den Extremen der Gefühle.
Jede Entwicklung ist nur zu gut nachvollziehbar und realitätsnah. Bei Lesen hatte ich nie den Eindruck, Fiktion zu lesen, alles wäre gut denkbar. Schade nur, dass mir ein Mann wie Leo Leike noch nie begegnet ist? Oder bin ich nicht genug Emmi, um einen solchen Traummann zu erkennen und mit so, so, so niedlichen eMails an mich zu binden?
Es war ein hinreißender Lesegenuss, der Hoffung darauf gibt, dass irgendwo da draußen die große Liebe nur darauf wartet, dass zwei Menschen sich wagen, Gefühle zuzulassen.

Offen bleibt für mich nur eine Frage: Hat Leo einen Bruder, der gerne eine fehlgeleitete eMail von mir haben möchte? Für einen Mann wie diesen wäre ich nur zu gerne bereit, solche Höhen und Tiefen zu durchleben und erst nach 2 1/2 Jahren Klarheit zu haben.

Beide Bücher werde ich ab sofort jedem empfehlen, der frisch verliebt, unglücklich verliebt, auf der Suche, von Liebeskummer geschüttelt ist oder in einer langjährigen Beziehung lebt. Sie sind so, so, so schön, dass ich sie ALLEN Menschen in meiner Umgebung empfehlen werde.

2 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.03.2009
Die Zwerge von Amboss
Plischke, Thomas

Die Zwerge von Amboss


gut

In Amboss, der größten Stadt im Dampfland, geschieht ein grausamer Mord. Ein berühmter Komponist wird mit einer Silberflöte im Rücken aufgefunden. Das ist schon der dritte Mord, bei dem der Tathergang und die Tatwaffe als sehr ungewöhnlich eingestuft werden können.

Kommissar Garep Schmied und sein Gehilfe Bugeg Gerber bemühen sich um die Aufklärung des Falles. Dabei kommen alle denkbaren Mordmotive von politischer Motivation über Mord aus Leidenschaft bis hin zu Rache in Betracht. Entsprechend müssen sie in alle Richtungen ermitteln: bei den Zwergen, bei den Halblingen und bei den Menschen.

Bei diesem Roman gefällt mir der ungewöhnliche Denkansatz. Das Fantasylesen hatte ich vor über 20 Jahren aufgegeben, weil es mir zu fad wurde, immer wieder den gleichen Ablauf zu lesen: Die Protagonisten machen sich auf eine lange Reise durch alle möglichen Gefahren und überleben diese unversehrt, obwohl sie vollkommen unerfahren und tapsig sind. Und auch hier finde ich das wieder, was ich damals nicht mochte: sehr mühsam erfunden wirkende Namen, altbacken wirkende Satzkonstruktionen und viele Klischees.

Dieser Roman baut nun eher nach meinem Geschmack auf: Ein Krimi mit Zwergenkommissar und -detektiv zu konzipieren, macht zwar für sich noch keinen guten Roman, gefällt mir aber gut und ist leichter zu ertragen als ermittelnde Schafe (Glenkill), Katzen (Felidae) und ähnliche Tiere.
Wer nun aber einen Zwergenkrimi erwartet, steckt auch in der falschen Schublade. Das Buch reicht weit über die Genregrenzen von Krimi und Fantasy heraus. Sozialkritik und genaue Beobachtung des Weltgeschehens prägen dieses Buch. Wenn ich schon auf Seite 20 lese, dass für jede Stunde Arbeit einheitlich eine Münze bezahlt wird, egal welche Arbeit es ist, ist dies eine sympathische Spitze gegen das aktuelle Entlohnungssystem für Arbeit. Der Gesellschaft der Jetztzeit wird ein ziemlich blank geputzter Spiegel vorgehalten. Brutal, schonungslos und ehrlich – einfach klasse!

Weiter interessant ist bei der Konstruktion des Romans, dass die Zwerge den Ton angeben und Menschen die dienende, untergeordnete Rolle zugeteilt bekommen. Erinnert ein wenig an „Planet der Affen“, gefällt mir gut.
Die Zwergenwelt von Dampfland ist perfekt durchgestylt, der Autor überlässt nichts dem Zufall. Dadurch geht vielleicht etwas Leichtfüßigkeit und Emotionen verloren, die sonst in Krimis und Fantasy zu finden ist. Mitunter werden auch unnötig Klischees gepflegt. Warum muss z.B. der Ermittler in einem Krimi immer ein persönliches Alkoholproblem haben?

Wegen der guten Kombination aus Krimi, Gesellschaftskritik und Situationskomik ist dieser angenehm zu lesende Roman auch eine Empfehlung für Menschen, die sonst nicht so viel von Fantasy halten.

1 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.02.2009
Die Stunde, in der ich zu glauben begann
Lamb, Wally

Die Stunde, in der ich zu glauben begann


ausgezeichnet

Aus der Buchbeschreibung will man schließen, dass es sich um einen Roman über die Folgen des Amoklaufs an der Columbine Highschool handelt. Das allein wäre schon eine tolle schriftstellerische Leistung gewesen. Doch dieser Roman bietet sehr viel mehr.

Der Ich-Erzähler Caelum ist Lehrer an der Columbine Highschool, seine Ehefrau Schulkrankenschwester. Caelum ist ein Mann aus dem Leben voller Kanten und Ecken. Er ist zum dritten Mal verheiratet und insgesamt eine widersprüchliche Persönlichkeit mit einem nicht eben geordneten Leben. Nach einem Seitensprung seiner Frau muss er in eine Anti-Aggressions-Therapie, weil er mit einer Rohrzange auf seinen Nebenbuhler losging. Seine Frau Mo wird von einer ziemlich auffälligen Schülerin „Mom“ genannt und erfährt aus seiner Sicht zu viel Aufmerksamkeit von dieser. In seiner alten Heimat liegt seine geliebte Tante Lolly im Sterben, die ihn nach dem Tode seiner Mutter aufgezogen hatte. Kaum ist er an ihrem Sterbebett angekommen, erfährt er von dem Amoklauf an seiner Schule. In größter Sorge um seine Frau überlässt er anderen Lollys Beerdigung.

Lange kann der Leser nicht darüber erleichtert sein, dass Mo unverletzt ist. Meine Befürchtung, dass sie schwer traumatisiert ist, bewahrheitet sich schon bald. Jeder Knall triggert sie. Kein Arzt oder Psychotherapeut kann ihr helfen. Mo und Caelum erleben einen Tiefschlag nach dem anderen.

Aus meiner Erfahrung mit traumatisierten Opfern von belastenden Ereignissen ist dieses Buch sehr gut recherchiert. Ich werde es Kollegen weiter empfehlen, die am Beginn ihrer Ausbildung in „psychischer Erster Hilfe“, „Basisnotfallnachsorge“, „Notfallseelsorge“ o.ä. stehen.

Meine Befürchtung, es könnte ein religiös belehrendes oder gar bekehrendes Buch sein, hat sich zum Glück nicht bestätigt. Der Autor versteht es, mich über mehr als 700 Seiten zu fesseln. Dabei ist es egal, ob es um die Aufarbeitung seiner Kindheit geht oder um den Amoklauf oder die Haftbedingungen in US-amerikanischen Frauengefängnissen. Ich bin beeindruckt.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 30.01.2009
Mutige Menschen - Für Frieden, Freiheit und Menschenrechte
Nürnberger, Christian

Mutige Menschen - Für Frieden, Freiheit und Menschenrechte


sehr gut

Auf den ersten Blick lässt das Format auf ein sperriges Schulbuch schließen. Innen kommt es aber zum Glück ganz anders daher, sodass ich ihm gerne verzeihe, für gemütliche Zeiten in der Badewanne zu schwer zu sein. Ich habe es häppchenweise in zwölf Mittagspausen gelesen und genossen

Die mutigen Taten der beschriebenen Personen sind alle unterschiedlich und doch - wie es sich für einen Theologen als Autor und den Gabriel-Verlag gehört - alle von tiefer Gottgläubigkeit geprägt. Dies ist kein böser Gott, wie ihn viele Menschen gerne hätten, um ihre schwarze Seele besser auszuleben. Es ist auch kein strafender Gott, wie ihn manch ein Religionsführer gerne hätte, um seine Schäfchen brav, klein und gottesfürchtig zu halten. Nein, alle zwölf beschriebenen Menschen lassen erkennen, dass Sie von einem gerechten Gott überzeugt sind. Ob dies nun die sehr kirchenfern beschriebene Alice Schwarzer ist, die überzeugt davon ist, dass es keinen Grund für die vermeintliche Übermacht des Mannes ist. Oder gleich mehrere Menschen, die sich für Frieden und Freiheit einsetzen. Oder die Muslimin Ayaan Hirsi Ali, die erkennt, dass Allah gar nicht so ist, wie es manch einer ihrer Glaubensbrüder gerne hätte. Oder Martin Luther, der mit der römisch-katholischen Kirche und ihren zum Teil fast menschenverachtenden Praktiken nicht mehr klar kommt.

Die Reihenfolge innerhalb des Buches erscheint mir wahllos. Gut gefällt mir aber der hohe Anteil von Frauen mit 7 von 12 Biografien. Alles ist flott, aber nicht flapsig geschrieben und durchaus nicht nur für Jugendliche eine echte Bereicherung des Buchregals und der Allgemeinbildung

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.01.2009
Ohne-Wörter-Buch - 550 Zeigebilder für Weltenbummler
Langenscheidt-Redaktion

Ohne-Wörter-Buch - 550 Zeigebilder für Weltenbummler


ausgezeichnet

Ein Wörterbuch, mit dem Sie aus allen Sprachen dieser Welt in alle Sprachen dieser Welt übersetzen können. Das OhneWörterBuch enthält unzählige Bilder von Grundnahrungsmitteln über Verkehrsmittel bis hin zu medizinischen und politischen Begriffen. Ein Fingerzeig auf ein oder mehrere Bilder läßt einfachste Kommunikation auch in völlig fremden Sprachen zu. Das Buch hat farbige Seiten und kann wegen deren Beschichtung sogar an einem verregneten Reisetag verwendet werden.

Seit seinem ersten Erscheinen reise ich damit durch die ganze Welt und bin inzwischen clever genug, mehrere Exemplare in Reserve mitzunehmen, weil ich immer wieder von anderen Reisenden so lange bequatscht wurde, bis ich es ihnen überlassen habe...

Wer sich nicht sicher ist, ob er dieses Buch oder "point it" bestellen soll: ich habe immer beide dabei und musste feststellen, dass in Amerika und Asien beide ungefähr gleich gut ankommen, in Afrika (Tunesien, Botswana, Namibia, Simbabwe) aber kamen meine Gesprächspartner mit dem Langenscheidt wesentlich besser zurecht.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.