Interesse haben, d.h. sich in eine Sache vertiefen, am kulturellen Leben rege Anteil nehmen, sich engagieren, vielseitige Lernbereitschaft erwerben und erhalten - hierin liegt ein wichtiges Ziel von Erziehung und Bildung. Heute werden Teilaspekte eines so verstandenen Interesses zumeist unter dem Stichwort 'Motivation' behandelt. Die vorliegende Studie untersucht, nach einem forschungsgeschichtlichen Abriß, zunächst Interesse als Motivkonzept in verschiedenen persönlichkeitspsychologischen Theorien (Lersch, Thomae, Rubinstein) sowie in einem pädagogisch-psychologischen Ansatz (Schiefele, Prenzel). Danach wird unter Bezug auf Heckhausens Motivationskonzept als Ordnungsmodell eine Synopse und Systematisierung lerntheoretisch relevanter Ergebnisse der neueren Motivationsforschung (Berlyne, Bandura, Rotter, Meyer, Csikszentmihalyi, Rheinberg u.a.) erstellt. Pädagogisch-methodische Zusammenhänge werden dabei mitbedacht.