Die Nachricht kam so schleichend wie das Wasser. Am zweiten Weihnachtstag 2004, nach mitteleuropäischer Uhrzeit nachmittags, meldeten die Agenturen, in Südasien habe eine Flutwelle - ein Tsunami - womöglich Tausende von Menschen getötet. Menschen, die nah am Wasser lebten oder Urlaub machten. Die Zahl der vermuteten Todesfälle stieg von Stunde zu Stunde an. Aus einigen tausend wurden sechstausend, siebentausend, zehntausend; viele Touristen darunter, auch aus Deutschland, vielleicht aus unserer Nachbarschaft. Auch abgebrühten Nachrichtenredakteuren stockte der Atem. Ende Januar 2005 wurden fast 300.000 Tote gezählt. Dieses eine, dieses erste Mal reagierte die Menschheit so, wie sie getroffen worden war: als ganze. Eine bislang einzigartige Hilfsmaschinerie sprang an, ohne Anordnung von oben. Auch WAZ-Redaktion und -Verlag wollten es nicht beim Berichten belassen. Am dritten Tag nach Weihnachten stand die WAZ-Aktion Fluthilfe Asien. Ende Januar waren daraus, durch große und viele kleine Spenden, mehr als vier Millionen Euro geworden. Die Ereignisse der vier Wochen nach Weihnachten 2004 haben wir versucht, in dieser Dokumentation zusammenzufassen. Auch der Erlös aus dem Verkauf dieses Buches kommt der Fluthilfe Asien zugute. Es stellt eine Art journalistisches Tagebuch dar und lässt - hoffentlich - nachvollziehen, wie die Nachricht von der Flut und ihren Folgen entstand und wuchs. Und was daraus wurde, an Grauen und an Gutem.