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This Policy Analysis presents evidence that public debts in the advanced economies have surged in recent years to levels not recorded since the end of World War II, surpassing the heights reached during World War I and the Great Depression. At the same time, private debt levels, particularly those of financial Institutions and households, are in uncharted territory and are (in varying degrees) a contingent liabHity of the public sector in many countries. Historically, high leverage episodes have, been associated with slower economic growth and a higher incidence of default or, mpre generally,…mehr

Produktbeschreibung
This Policy Analysis presents evidence that public debts in the advanced economies have surged in recent years to levels not recorded since the end of World War II, surpassing the heights reached during World War I and the Great Depression. At the same time, private debt levels, particularly those of financial Institutions and households, are in uncharted territory and are (in varying degrees) a contingent liabHity of the public sector in many countries. Historically, high leverage episodes have, been associated with slower economic growth and a higher incidence of default or, mpre generally, restructuring of public and private debts. A more subtle form of debt restructuring in the guise of "financial repression" (which had its heyda^ during the tightly regulated Bretton Woods system) also importantly facilitated sharper and more rapid debt reduction than would have otherwise been the case from the late 1940s to the 1970s, it is conjectured here that the pressing needs of governments to reduce debt rollover risks and curb rising interest expenditures in light of the substantial debt overhang (combined with the widespread "official aversion"to explicit restructuring) are leading to a revival of financial repression - including more directed lending to government by captive domestic audiences (such as pension funds), explicit or implicit caps on interest rates, and tighter regulation on cross-border capital movements.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 16.04.2012

Dauert die Krise bis 2017?
Neues von Reinhart und Rogoff über Staatsverschuldung

Carmen Reinhart forscht am Peterson Institute for International Economics in Washington; Kenneth Rogoff lehrt Wirtschaftswissenschaften an der Harvard University. Beide hatten schon vor wenigen Jahren zusammen das berühmte Krisenbuch "This Time is Different: Eight Centuries of Financial Folly" verfasst. Jetzt legen sie ein kleines Buch vor, das im ersten Abschnitt ihre Einsichten zum Thema Staatsschulden zusammenfasst und im zweiten Teil die Geschichte vieler Länder in Bezug auf Staatsschulden, Zahlungsverzug und Finanzkrisen in Abbildungen dokumentiert. Dabei werden nicht nur wohlhabende Demokratien, sondern auch Entwicklungsländer - von Algerien bis Zimbabwe - dargestellt.

Reinhart und Rogoff beginnen ihre Analyse mit dem Hinweis, dass die fortgeschrittenen Volkswirtschaften nur am Ende des Zweiten Weltkrieges, aber nicht am Ende des Ersten Weltkrieges oder in der Weltwirtschaftskrise den gegenwärtigen Staatsschuldengipfel überschritten hatten. Weil auch die private Verschuldung in vielen Ländern hoch ist, rechnen die Autoren damit, dass die Schuldenkrise kaum vor 2017 überwunden werden kann. Öffentliche Verschuldung kann durch Sparsamkeit, Zahlungsverzug und Restrukturierung oder Inflation abgebaut werden.

Die Autoren betonen vor allem die amtliche Verschleierung der Belastung beim Schuldenabbau und die Rolle der finanziellen Repression. Instrumente dabei sind explizite oder implizite Festsetzungen von Höchstzinsen, die in England oder den Vereinigten Staaten oft niedriger als die Geldentwertung waren, oder Regulierungen, die einheimische Banken und Pensionsfonds zum Erwerb von niedrig verzinsten Staatsanleihen veranlassen. Auch die Verstaatlichung von Banken kann hilfreich sein.

Reinhart und Rogoff rechnen damit, dass finanzielle Repression, die von den Vereinigten Staaten und Großbritannien nach dem Zweiten Weltkrieg erfolgreich zum Schuldenabbau eingesetzt wurde, auch in Zukunft eine Rolle spielen wird. Sie weisen auch darauf hin, dass Zahlungserleichterungen durch Inflation seit der Aufgabe des Goldstandards und der Hinwendung zum Papiergeld zugenommen haben.

Zwar weisen Reinhart and Rogoff auf einen Zusammenhang von Finanzkrisen und folgenden Staatsschuldenkrisen hin, betonen aber, dass in der Regel - Irland und Island sind Ausnahmen - nicht die Rettung der Banken die Staaten in die Schuldenkrise treibt. Einnahmeausfälle in der Krise und krisenbedingt steigende Ausgaben sind das größere Problem. Bei maßvoller staatlicher Verschuldung - das heißt, bei einer Schuldenquote unter 90 Prozent des BIP - finden Reinhart und Rogoff in fortgeschrittenen Volkswirtschaften keinen Zusammenhang zwischen Staatsschulden und Wachstumsrate. Jenseits dieser Schwelle implizieren Staatsschulden Wachstumsverluste. Die Länderdokumentation im zweiten Teil zeigt, dass von Spanien abgesehen alle Euro-Krisenländer entweder dicht an der Schwelle (Portugal) oder (wie die Vereinigten Staaten auch) darüber liegen und dass Deutschlands Sicherheitsabstand nur gering ist.

Das Buch ist wissenschaftlich kühl und vermeidet Schuldzuweisungen. Es ist informativ, aber nicht unterhaltsam. Kapitalanleger, Ökonomen und an Politik Interessierte sollten es lesen.

ERICH WEEDE.

Carmen Reinhart & Kenneth Rogoff: A Decade of Debt.

Peterson Institute for International Economics, Washington 2011, 157 Seiten, 10,95 Dollar.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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