Das Kriegsende lag gerade drei Jahre zurück. Die Menschen in der zu großen Teilen zerstörten Stadt schöpften wieder Hoffnungen und begannen mit dem Aufbau. Für Politik und die Auseinandersetzungen der Großmächte interessierten sich die wenigsten. Doch das änderte sich schlagartig. Am 24. Juni 1948 verhängte die sowjetische Militäradministration eine Blockade über die drei westlichen Sektoren Berlins, in denen an diesem Tag die Währungsreform durchgeführt wurde. Und noch am selben Tag begannen die Vorbereitungen zur Versorgung von mehr als zwei Millionen Menschen durch Transporte aus der Luft. Schon am 26. Juni erreichten die ersten -Rosinenbomber- den Flughafen Tempelhof: Die -Luftbrücke- hatte begonnen. An manchen Tagen landete alle vier Minuten eine Transportmaschine in der eingeschlossenen Stadt - elf Monate lang, bis zum Mai 1949. Die Berliner fühlten sich von der Adenauer-Regierung im Stich gelassen und setzten auf die Hilfe der Amerikaner. Ernst Reuters Rede vor dem Reichstag vermittelte die damalige Stimmung der Berliner: -Ihr Völker der Welt, schaut auf diese Stadt.- Elf Monate in einer Stadt, die geteilt und doch noch eins war, in der die Sektorengrenzen täglich hunderttausendfach passiert wurden auf dem Weg zur Arbeit, zur Schule, zum Einkaufen: Persönliche Erinnerungen, zeitgeschichtliche Dokumente und eine Vielzahl von, z. T. unveröffentlichten Fotos zeichnen das anschauliche Bild einer dramatischen Phase der Berliner, deutschen und internationalen Geschichte.