Anthony Doerr
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Memory Wall
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Unser Leben, unsere Welt werden durch unsere Erinnerungen zusammengehalten. Was geschieht mit uns, wenn wir sie verlieren, und welche Möglichkeiten tun sich auf, wenn andere unsere Erinnerungen wiederbeleben können? Der 74-jährigen Alma Konachek, die in einem Vorort von Kapstadt lebt, widerfährt genau dies. Sie verliert ihr Gedächtnis. Unbekannte brechen mehrfach in ihr Haus ein, auf der Suche nach Hinweisen zu einem spektakulären Fossilienfund ihres plötzlich verstorbenen Mannes. Denn Alma hat eine Wand voller Fotos, Gedächtnisstützen, Speichermedien, in der sich irgendwo der fehlend...
Unser Leben, unsere Welt werden durch unsere Erinnerungen zusammengehalten. Was geschieht mit uns, wenn wir sie verlieren, und welche Möglichkeiten tun sich auf, wenn andere unsere Erinnerungen wiederbeleben können? Der 74-jährigen Alma Konachek, die in einem Vorort von Kapstadt lebt, widerfährt genau dies. Sie verliert ihr Gedächtnis. Unbekannte brechen mehrfach in ihr Haus ein, auf der Suche nach Hinweisen zu einem spektakulären Fossilienfund ihres plötzlich verstorbenen Mannes. Denn Alma hat eine Wand voller Fotos, Gedächtnisstützen, Speichermedien, in der sich irgendwo der fehlende Hinweis zu dem gesuchten Fossil befindet. In dieser lichten, wunderschönen Novelle gelangt schließlich ein Junge in den Besitz des Geheimnisses dieser alten Frau und ihres Mannes, einer Episode aus ihrer Vergangenheit mit der Macht, ein Leben zum Guten zu wenden. Der Junge reist dazu in die Karoo-Wüste und setzt sich dieser wilden Landschaft aus. Wie alle Werke Doerrs zeugt auch dieses von der Größe des Lebens - von der geheimnisvollen Schönheit der Fossilien, Wolken, Blätter - vom atemberaubenden Glück, in diesem Universum zu leben. Die Vorstellungskraft und Sprachmacht, das Einfühlungsvermögen und die Erzählkunst Anthony Doerrs sind unvergleichlich.
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Anthony Doerr, 1973 in Cleveland geboren, lebt mit seiner Frau und zwei Söhnen in Boise, Idaho. Neben Erzählungsbänden wie „Der Muschelsammler" (2007) veröffentlichte Doerr die Romane „Winklers Traum vom Wasser" (2005) und „Alles Licht, das wir nicht sehen" (2014), für den er 2015 den Pulitzer Prize erhielt. Der Roman, der in den USA annähernd 2 Millionen Exemplare verkaufte, wurde auch in Deutschland zu einem Bestseller, und in mehr als 40 Sprachen übersetzt. Für seine Erzählungen hat Doerr bislang vier Mal den renommierten O. Henry Prize erhalten, neben vielen anderen Auszeichnungen erhielt er auch drei Mal den Pushcart Prize. Im Jahr 2007 wurde Anthony Doerr von der Britischen Literaturzeitschrift Granta auf die Liste der „21 Best Young American Novelists" gesetzt. Werner Löcher-Lawrence, geb. 1956, arbeitete rund zwanzig Jahre lang als Lektor in verschiedenen Verlagen. Heute ist er als literarischer Agent und Übersetzer tätig. Zu den von ihm übersetzten Autoren gehören u. a. John Boyne, Patricia Duncker, Nathan Englander, Hilary Mantel, Hisham Matar, Louis Sachar und Colin Thubron. Für C.H.Beck hat er bereits Anthony Doerrs Roman „Alles Licht, das wir nicht sehen" übersetzt.
Produktdetails
- Verlag: Beck
- Originaltitel: Memory Wall
- Seitenzahl: 135
- Erscheinungstermin: 10. Februar 2016
- Deutsch
- Abmessung: 213mm x 134mm x 17mm
- Gewicht: 248g
- ISBN-13: 9783406689611
- ISBN-10: 3406689612
- Artikelnr.: 44066719
Herstellerkennzeichnung
C.H. Beck
Wilhelmstrasse 9
80801 München
andreas.skasa@beck.de
© BÜCHERmagazin, Tina Schraml (ts)
Schlauer Schädelspalter
Anthony Doerrs futuristische Novelle "Memory Wall"
Alma Konachek ist Mitte Siebzig und verliert ihr Gedächtnis. Aber weil die Novelle "Memory Wall" in einer nicht näher bestimmten Zukunft spielt, gibt es Hilfsmittel. Ärzte installieren Ports an ihrem Schädel und zapfen Erinnerungen ab, die Alma sich dann in den Tagen des Vergessens mittels eines Simulators wie ein Surround-Video anschauen kann. Es ist jedes Mal, als würde die reale Welt weggesaugt und durch eine andere, frühere ersetzt. Mit Hilfe dieser Konserven soll der Verfallsprozess aufgehalten werden. Auf zahllosen Kassetten (merkwürdige Retro-Technik in der Zukunft!) gespeichert, lagern die Erinnerungen in Almas Haus oberhalb von
Anthony Doerrs futuristische Novelle "Memory Wall"
Alma Konachek ist Mitte Siebzig und verliert ihr Gedächtnis. Aber weil die Novelle "Memory Wall" in einer nicht näher bestimmten Zukunft spielt, gibt es Hilfsmittel. Ärzte installieren Ports an ihrem Schädel und zapfen Erinnerungen ab, die Alma sich dann in den Tagen des Vergessens mittels eines Simulators wie ein Surround-Video anschauen kann. Es ist jedes Mal, als würde die reale Welt weggesaugt und durch eine andere, frühere ersetzt. Mit Hilfe dieser Konserven soll der Verfallsprozess aufgehalten werden. Auf zahllosen Kassetten (merkwürdige Retro-Technik in der Zukunft!) gespeichert, lagern die Erinnerungen in Almas Haus oberhalb von
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Kapstadt. Eine dieser Gedächtnisspuren birgt ein Geheimnis.
Alma war mit einem erfolgreichen Immobilienmakler verheiratet, der nach der Pensionierung eine Leidenschaft fürs Fossiliensammeln entwickelte. Bei der letzten Expedition begleitete Alma ihn schlecht gelaunt, und sie erlebte, wie Harold nach langen Stunden völlig außer sich zum Auto zurückkehrte. Er hatte das Skelett eines Dinosauriers gefunden. Und brach im nächsten Moment tot zusammen; Herzinfarkt. Im Nachruf war zwar von einem Sensationsfund die Rede, Nachforschungen ergaben jedoch nichts. Alma hatte in der Aufregung wohl die Orientierung verloren.
Ein schlauer Ganove namens Roger ist auf die Sache aufmerksam geworden. Er weiß, dass Sammler für guterhaltene Fossilien Millionensummen bezahlen. Deshalb schleicht er sich nun Nacht für Nacht, wenn Almas Pfleger Pheko gegangen ist, ins Haus der alten Frau und macht sich an der Wand mit den Gedächtniskonserven zu schaffen. Er hat seinen Gehilfen Luvo dabei, einen Slum-Jungen, den er als "Erinnerungszapfer" missbraucht. Luvo muss sich mit seinen stümperhaft implantierten Ports, die schwere Kopfschmerzen verursachen, durch Almas ungeordnete Kassettensammlung arbeiten, immer auf der Suche nach jener einen, auf der womöglich der letzte Ausflug mit Harold aufgezeichnet ist. Bald kennt sich Luvo in Almas Leben besser aus als die alte Frau selbst.
Der 1973 in Cleveland geborene Anthony Doerr ist um eine kühn konstruierte Handlung nicht verlegen; das bewies bereits sein international gefeierter und mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichneter Bestseller "Alles Licht, das wir nicht sehen". Die dort gebotene Mischung aus History und Mystery, Nazi-Grusel und letzten Kämpfen in der Normandie, dazu die über Hunderte von Seiten aufeinander zufahrenden Schicksalszüge eines blinden französischen Mädchens und eines funktechnisch hochbegabten Waisenjungen aus Dunkeldeutschland - das alles war zwar nicht fugendicht hochliterarisch, ergab aber doch eine außergewöhnliche Lektüre. Auch "Memory Wall" entwickelt sich zu einer gleichermaßen abenteuerlichen und hintergründigen Geschichte, die man mit wachsender Spannung und Faszination liest. Klug ist das dichte Netz der Motive geknüpft, die das breite Themenfeld von Gedächtnis und Erinnerung abdecken: biographisch, medizinisch, ur- und erdgeschichtlich, futuristisch.
Wenn sich der arme Luvo, der nach der Zwangsoperation zum Erinnerungszapfer nur noch eine geringe eigene Lebenserwartung hat, Schlüsselszenen aus Almas Leben aneignet, dann hat das etwas von der Art, wie Schriftsteller in fremde Existenzen dringen und sie wie ein leeres Gebäude möblieren und mit Lebensdetails füllen. So wird Almas Biographie zum exemplarischen literarischen Puzzle. Die kurzen, prägnanten, rhythmisch gefügten Kapitel ergeben wie die Teile eines verstreuten Skeletts den wohlstrukturierten Organismus der Novelle. Es finden sich atmosphärische Beschreibungen, die sich wie Lyrik in Prosa lesen, insbesondere wenn am Ende Luvo für mehrere Tage und Nächte in die Wildnis aufbricht, um nach dem Saurier zu suchen. Licht und Farben und die saugende Stille in dieser Einöde, in der Luvo sogar das Aufbrechen der Blüten zu hören vermag, bekommen überwirkliche Qualität.
Das Leben balanciert auf der Kuppe des Augenblicks; alles Gewesene ist Schein und Nicht-Sein, alle Zukunft Schimäre. Trotzdem besteht jedes Leben aus nichts als Vergangenheit; alles kommt aus ihr, ob Landschaften, Städte, Dinge oder Menschenkörper. Oder eben die von einem einzelnen beglückten Mann kaum zu schleppende, jahrmillionenalte Versteinerung eines Gorgonops-Schädels. Doerrs Novelle lädt zum Philosophieren über die Schrecken der Zeitlichkeit ein. In der Originalausgabe ist "Memory Wall" die Titelgeschichte eines Bandes mit sechs Erzählungen. Wenn die übrigen fünf auch so gut sind, möchte man das Buch bald ganz in der luziden Übersetzung von Werner Löcher-Lawrence lesen.
WOLFGANG SCHNEIDER
Anthony Doerr: "Memory Wall". Novelle.
Aus dem Englischen von Werner Löcher-Lawrence. Verlag C. H. Beck, München 2016. 135 S., geb., 14,95 [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Alma war mit einem erfolgreichen Immobilienmakler verheiratet, der nach der Pensionierung eine Leidenschaft fürs Fossiliensammeln entwickelte. Bei der letzten Expedition begleitete Alma ihn schlecht gelaunt, und sie erlebte, wie Harold nach langen Stunden völlig außer sich zum Auto zurückkehrte. Er hatte das Skelett eines Dinosauriers gefunden. Und brach im nächsten Moment tot zusammen; Herzinfarkt. Im Nachruf war zwar von einem Sensationsfund die Rede, Nachforschungen ergaben jedoch nichts. Alma hatte in der Aufregung wohl die Orientierung verloren.
Ein schlauer Ganove namens Roger ist auf die Sache aufmerksam geworden. Er weiß, dass Sammler für guterhaltene Fossilien Millionensummen bezahlen. Deshalb schleicht er sich nun Nacht für Nacht, wenn Almas Pfleger Pheko gegangen ist, ins Haus der alten Frau und macht sich an der Wand mit den Gedächtniskonserven zu schaffen. Er hat seinen Gehilfen Luvo dabei, einen Slum-Jungen, den er als "Erinnerungszapfer" missbraucht. Luvo muss sich mit seinen stümperhaft implantierten Ports, die schwere Kopfschmerzen verursachen, durch Almas ungeordnete Kassettensammlung arbeiten, immer auf der Suche nach jener einen, auf der womöglich der letzte Ausflug mit Harold aufgezeichnet ist. Bald kennt sich Luvo in Almas Leben besser aus als die alte Frau selbst.
Der 1973 in Cleveland geborene Anthony Doerr ist um eine kühn konstruierte Handlung nicht verlegen; das bewies bereits sein international gefeierter und mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichneter Bestseller "Alles Licht, das wir nicht sehen". Die dort gebotene Mischung aus History und Mystery, Nazi-Grusel und letzten Kämpfen in der Normandie, dazu die über Hunderte von Seiten aufeinander zufahrenden Schicksalszüge eines blinden französischen Mädchens und eines funktechnisch hochbegabten Waisenjungen aus Dunkeldeutschland - das alles war zwar nicht fugendicht hochliterarisch, ergab aber doch eine außergewöhnliche Lektüre. Auch "Memory Wall" entwickelt sich zu einer gleichermaßen abenteuerlichen und hintergründigen Geschichte, die man mit wachsender Spannung und Faszination liest. Klug ist das dichte Netz der Motive geknüpft, die das breite Themenfeld von Gedächtnis und Erinnerung abdecken: biographisch, medizinisch, ur- und erdgeschichtlich, futuristisch.
Wenn sich der arme Luvo, der nach der Zwangsoperation zum Erinnerungszapfer nur noch eine geringe eigene Lebenserwartung hat, Schlüsselszenen aus Almas Leben aneignet, dann hat das etwas von der Art, wie Schriftsteller in fremde Existenzen dringen und sie wie ein leeres Gebäude möblieren und mit Lebensdetails füllen. So wird Almas Biographie zum exemplarischen literarischen Puzzle. Die kurzen, prägnanten, rhythmisch gefügten Kapitel ergeben wie die Teile eines verstreuten Skeletts den wohlstrukturierten Organismus der Novelle. Es finden sich atmosphärische Beschreibungen, die sich wie Lyrik in Prosa lesen, insbesondere wenn am Ende Luvo für mehrere Tage und Nächte in die Wildnis aufbricht, um nach dem Saurier zu suchen. Licht und Farben und die saugende Stille in dieser Einöde, in der Luvo sogar das Aufbrechen der Blüten zu hören vermag, bekommen überwirkliche Qualität.
Das Leben balanciert auf der Kuppe des Augenblicks; alles Gewesene ist Schein und Nicht-Sein, alle Zukunft Schimäre. Trotzdem besteht jedes Leben aus nichts als Vergangenheit; alles kommt aus ihr, ob Landschaften, Städte, Dinge oder Menschenkörper. Oder eben die von einem einzelnen beglückten Mann kaum zu schleppende, jahrmillionenalte Versteinerung eines Gorgonops-Schädels. Doerrs Novelle lädt zum Philosophieren über die Schrecken der Zeitlichkeit ein. In der Originalausgabe ist "Memory Wall" die Titelgeschichte eines Bandes mit sechs Erzählungen. Wenn die übrigen fünf auch so gut sind, möchte man das Buch bald ganz in der luziden Übersetzung von Werner Löcher-Lawrence lesen.
WOLFGANG SCHNEIDER
Anthony Doerr: "Memory Wall". Novelle.
Aus dem Englischen von Werner Löcher-Lawrence. Verlag C. H. Beck, München 2016. 135 S., geb., 14,95 [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Was bedeutet Erinnern im Zeitalter der digitalen Gedächtnisspeicherung? Dieser Frage geht Anthony Doerr in seiner Kriminalnovelle "Memory Wall" nach. Rezensentin Renate Wiggershaus lässt sich von Doerrs "kunstvoller Dramaturgie" in eine südafrikanische Welt führen, in das Vergessen und Erinnern einer 74 Jahre alten Dame und das Geheimnis ihres verstorbenen Ehemanns. Sprachlich straff und elegant eröffnet Doerr in seinen 42 kurzen Mosaikstücken dem Leser eine Palette verschiedener Realitäten und Wahrnehmungen, schildert äußere und innere Welten anschaulich und mit gleicher Sprachökonomie und zwingt den Leser durch seine wunderbar sprunghafte Handlungsführung zu einer erhöhten Aufmerksamkeit und zum immer wieder neuen Perspektivwechsel, freut sich die Rezensentin und will am liebsten gar nicht mehr aufhören zu lesen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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"Doerr versteht es meisterhaft, eine dem Plot nach triviale Schatzsuche so zu mystifizieren und in die Vieldeutigkeit von Traumsequenzen einzubetten, dass wir immer nur stückweise und in rätselhaften Andeutungen Satz für Satz und Bild für Bild dem Geschehen folgen können."
Martin Grzimek, Deutschlandfunk, 30. November 2016
"Doerr ist ein überaus fantasievoller und sprachlich überzeugender Schriftsteller"
Andreas Sommer, Heilbronner Stimme, 24. September 2016
"Doerr ist ein Meister abrupter Szenenwechsel und rasanter Handlungsführung. Mit minimalen Strichen vermag er die Weiten von Zeit und Raum, mit gleicher Sprachökonomie die innere Welt der Akteure zu skizzieren. (...) Ausgezeichnet
Martin Grzimek, Deutschlandfunk, 30. November 2016
"Doerr ist ein überaus fantasievoller und sprachlich überzeugender Schriftsteller"
Andreas Sommer, Heilbronner Stimme, 24. September 2016
"Doerr ist ein Meister abrupter Szenenwechsel und rasanter Handlungsführung. Mit minimalen Strichen vermag er die Weiten von Zeit und Raum, mit gleicher Sprachökonomie die innere Welt der Akteure zu skizzieren. (...) Ausgezeichnet
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übersetzt hat dieses kleine Meisterwerk Löcher-Lawrence."
Renate Wiggershaus, NZZ, 8 Juli 2016
"Poetisch und schön"
Frankfurter Neue Presse, 9. Juli 2016
"Ein kleines poetisches Kabinettstück mit großen literarischen Ambitionen"
Jochen Kürten, Deutsche Welle, 9. Juli 2016
"Ein sehr zu lobendes Buch."
Otto A. Böhmer, Wiener Zeitung, 25. Juni 2016
"Memory Wall entwickelt sich zu einer gleichermaßen abenteuerlichen und hintergründigen Geschichte, die man mit wachsender Spannung und Faszination liest."
Wolfgang Schneider, FAZ, 16. Juni 2016
"So ist dieses kleine Prosawunderwerk vieles in einem: erbarmungslos-einfühlsames Protokolleiner geistigen Dämmerung, kontrastscharfes Gesellschaftspanorama und Thriller.(...) eine fantastische Sprachschönheit."
Hartmut Wilmes, Kölnische Rundschau, 15. Juni 2016
"Ein unbedingt empfehlenswertes Buch".
Ruth Fühner, BR2, 28, Mai 2016
"Ein origineller Plot wird mit Leichtigkeit und starken Sprachbildern erzählt, die Figuren wachsen einem sofort ans Herz - und Moll und Dur sowie Realitätsnähe und Mysteriöses wechseln auf nuancenreiche Weise miteinander ab". Lesen, 2016 "Eine grandiose Novelle."
Hans Durer, Buchkritik.at, 18. April 2016
"Nicht nur die Macht der Sprache oder die Kraft der Bilder überraschen und überzeugen in Doerrs Büchern. Es ist auch sein ungewöhnlicher Spürsinn für ergiebige Themen und ihre spannende Verknüpfung"
Wolf Peter Schnetz, Nürnberger Nachrichten, 24. April 2016
"Eine berührend schöne Novelle!"
Doris Wegner, Augsburger Allgemeine, 12. März 2016
"Eine wunderbare, mit großer Kunstfertigkeit gestaltete und erzählte Novelle."
Isa Schikorsky, Lesart, 2016
"Natürlich ist diese Novelle ein Märchen, (...) aber auch als eine philosophische Abhandlung über Gedächtnisverlust und Menschenwürde lässt sie sich lesen. Um nicht zu sagen als Gefühlsthriller."
Gabriele Weingartner, Die Rheinpfalz, 19. März 2016
"Anthony Doerr beweist einmal mehr, wie kunstvoll er seinen Satzbau mit seinen Ideen zu einer Melodie verspinnt."
Büchermagazin, April/Mai 2016
"Brillant ausgeführte Novelle (...). Ein Buch über das Vergessen, über Fossilien, über Wunder im Leben und vieles mehr. Am besten einfach selber lesen und genießen!"´
Buch-Haltung Online, 26. Februar 2016
"Doerrs Geschichte steigt leicht wie ein Luftballon."
Ferdinand Quante, WDR 5, 19. Februar 2016
"Doerr hat neue Maßstäbe dafür gesetzt, was man mit einer Geschichte erreichen kann."
Dave Eggers
"Eine wunderschöne und bewegende Geschichte."
Jim Shepard
"Dieses obsessive Erzählen, das sich nicht um Regeln kümmert, erzeugt einen Zauber, dem man sich schwer entziehen kann."
Der Spiegel
"Doerr reißt große Fragen an, spannend erzählt."
Literaturblatt Online, 4. Januar 2016
Renate Wiggershaus, NZZ, 8 Juli 2016
"Poetisch und schön"
Frankfurter Neue Presse, 9. Juli 2016
"Ein kleines poetisches Kabinettstück mit großen literarischen Ambitionen"
Jochen Kürten, Deutsche Welle, 9. Juli 2016
"Ein sehr zu lobendes Buch."
Otto A. Böhmer, Wiener Zeitung, 25. Juni 2016
"Memory Wall entwickelt sich zu einer gleichermaßen abenteuerlichen und hintergründigen Geschichte, die man mit wachsender Spannung und Faszination liest."
Wolfgang Schneider, FAZ, 16. Juni 2016
"So ist dieses kleine Prosawunderwerk vieles in einem: erbarmungslos-einfühlsames Protokolleiner geistigen Dämmerung, kontrastscharfes Gesellschaftspanorama und Thriller.(...) eine fantastische Sprachschönheit."
Hartmut Wilmes, Kölnische Rundschau, 15. Juni 2016
"Ein unbedingt empfehlenswertes Buch".
Ruth Fühner, BR2, 28, Mai 2016
"Ein origineller Plot wird mit Leichtigkeit und starken Sprachbildern erzählt, die Figuren wachsen einem sofort ans Herz - und Moll und Dur sowie Realitätsnähe und Mysteriöses wechseln auf nuancenreiche Weise miteinander ab". Lesen, 2016 "Eine grandiose Novelle."
Hans Durer, Buchkritik.at, 18. April 2016
"Nicht nur die Macht der Sprache oder die Kraft der Bilder überraschen und überzeugen in Doerrs Büchern. Es ist auch sein ungewöhnlicher Spürsinn für ergiebige Themen und ihre spannende Verknüpfung"
Wolf Peter Schnetz, Nürnberger Nachrichten, 24. April 2016
"Eine berührend schöne Novelle!"
Doris Wegner, Augsburger Allgemeine, 12. März 2016
"Eine wunderbare, mit großer Kunstfertigkeit gestaltete und erzählte Novelle."
Isa Schikorsky, Lesart, 2016
"Natürlich ist diese Novelle ein Märchen, (...) aber auch als eine philosophische Abhandlung über Gedächtnisverlust und Menschenwürde lässt sie sich lesen. Um nicht zu sagen als Gefühlsthriller."
Gabriele Weingartner, Die Rheinpfalz, 19. März 2016
"Anthony Doerr beweist einmal mehr, wie kunstvoll er seinen Satzbau mit seinen Ideen zu einer Melodie verspinnt."
Büchermagazin, April/Mai 2016
"Brillant ausgeführte Novelle (...). Ein Buch über das Vergessen, über Fossilien, über Wunder im Leben und vieles mehr. Am besten einfach selber lesen und genießen!"´
Buch-Haltung Online, 26. Februar 2016
"Doerrs Geschichte steigt leicht wie ein Luftballon."
Ferdinand Quante, WDR 5, 19. Februar 2016
"Doerr hat neue Maßstäbe dafür gesetzt, was man mit einer Geschichte erreichen kann."
Dave Eggers
"Eine wunderschöne und bewegende Geschichte."
Jim Shepard
"Dieses obsessive Erzählen, das sich nicht um Regeln kümmert, erzeugt einen Zauber, dem man sich schwer entziehen kann."
Der Spiegel
"Doerr reißt große Fragen an, spannend erzählt."
Literaturblatt Online, 4. Januar 2016
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Was sind wir ohne unsere Erinnerungen?
Die amerikanische Originalausgabe von „Memory Wall“ enthält neben der titelgebenden Novelle noch fünf weitere kurze Erzählungen. Schade, dass der deutsche Verlag diese nicht mit übernommen hat.
Dafür ist aber der …
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Was sind wir ohne unsere Erinnerungen?
Die amerikanische Originalausgabe von „Memory Wall“ enthält neben der titelgebenden Novelle noch fünf weitere kurze Erzählungen. Schade, dass der deutsche Verlag diese nicht mit übernommen hat.
Dafür ist aber der Schutzumschlag sehr schön gelungen mit seiner seidig schimmernden Oberfläche - wie auch schon bei „Alles Licht, das wir nicht nicht sehen“ - und den goldenen Ammoniten. Diese passen sehr gut zum Inhalt, denn Fossilien spielen hier eine große Rolle.
Inhalt:
Die 74-jährige Weiße Alma Konachek lebt in einem Vorort von Kapstadt. Sie leidet unter einer schnell fortschreitenden Demenz. Deshalb ist sie Patientin einer Klinik, die eine Methode entwickelt hat, Erinnerungen auf Kassetten zu speichern, sodass man sie immer wieder aufs Neue durchleben kann. Hinter einer von Almas Erinnerungen ist Roger her. Nacht für Nacht bricht er zusammen mit dem Waisenjungen Luvo in Almas Haus ein, um an ihrer Erinnerungswand nach einem ganz speziellen Ereignis zu suchen. Denn Alma versucht, mit Hilfe von Notizen, Fotos und Erinnerungskassetten an der „Memory Wall“ ihr Leben unter Kontrolle zu halten. Seit ihr Mann vor vier Jahren gestorben ist, kümmert sich nur ihr schwarzer Diener Pheko um sie. Pheko lebt mit seinem fünfjährigen Sohn Temba in einem Elendsviertel. Das Schicksal all dieser Personen ist auf gewisse Weise über diese eine bestimmte Erinnerung verknüpft.
Meine Meinung:
Sprachlich ist das vorliegende Büchlein wirklich ein Kleinod. Anthony Doerr vermag mit wenigen Worten so viel auszudrücken - und das auf eine wunderschöne, poetische und bildhafte Weise.
„und leisen, raubtierhaften Autos“ (S. 11)
„Eine Bodendiele im Wohnzimmer quiekt.“ (S. 11)
„Die Uhr unten im Wohnzimmer tickt und tickt und lässt die Nacht verrinnen.“ (S. 13)
Diese Aufzählung könnte ich schier endlos fortsetzen.
Der Autor bringt uns mit seiner Geschichte aber auch zum Nachdenken, zum Beispiel darüber, was von uns bleibt, wenn unsere Erinnerungen verloren sind. Vieles ist zwischen den Zeilen zu lesen, und man sollte auf keinen Fall hastig lesen, um möglichst viel von dem, was Doerr uns mitteilen möchte, zu erkennen.
Ich bin eigentlich kein Freund von so kurzen Erzählungen - ich mag lieber lange, ausführliche Romane. Und so hätte ich mir auch hier zuweilen etwas detailliertere Ausführungen gewünscht. Es gibt so vieles, was wegen der Kürze des Buches nicht zur Sprache kommen konnte, aber doch interessant gewesen wäre im Zusammenhang mit dieser Geschichte.
Auch schienen mir nicht alle Handlungsweisen der Protagonisten wahrscheinlich. Bei manchen Szenen hat mich das gestört, weil es für mich so nicht passte, bei anderen Szenen fand ich es in Ordnung. Das ist sicher Ansichtssache und wird von jedem anders empfunden.
Neben dem Hauptthema Erinnerungen werden hier auch Themen wie Vergänglichkeit, Arm und Reich, Schwarz und Weiß und noch weitere kurz angerissen.
Fazit:
Eine wunderbare Erzählung, die mich berührt hat, die mir wahrscheinlich aber aufgrund der Kürze nicht nachhaltig in Erinnerung bleiben wird. Es gäbe einfach noch so viel mehr zu sagen.
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Broschiertes Buch
"Alma steht barfuß und ohne Perücke mit einer Taschenlampe im oberen Schlafzimmer. [...] Vor einem Moment noch, da ist sich Alma sicher, hat sie etwas Wichtiges getan. Etwas, bei dem es um Leben und Tod ging. Aber sie kann sich nicht erinnern, was es war."
In Anthony Doerrs …
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"Alma steht barfuß und ohne Perücke mit einer Taschenlampe im oberen Schlafzimmer. [...] Vor einem Moment noch, da ist sich Alma sicher, hat sie etwas Wichtiges getan. Etwas, bei dem es um Leben und Tod ging. Aber sie kann sich nicht erinnern, was es war."
In Anthony Doerrs Novelle "Memory Wall" lernen wir die Geschichte von Alma kennen. Alma hat Demenz. Man kann es auch gar nicht schön reden, doch es ist trotz der fortschreitenden medizinischen Möglichkeiten nicht aufzuhalten. Ärzte können aufgrund von 4 Ports, die in Almas Kopf verankert sind, Erinnerungen 'ernten', auf Kassetten speichern. So können diese Fragmente oder Puzzleteile immer mal wieder abgespielt und zurück ins Gedächtnis gerufen werden. Früher hatte Alma täglich an der Wand gearbeitet. Eine Wand mit dutzenden von Erinnerungen in Form von Kassetten, Bildern und gekritzelten Notizen. In dessen Innerstes ein Bild ihres Mannes Harold. Eine Herzattacke riss ihn während der Suche nach Fossilien aus ihrem Leben. Und so ist Alma ganz auf sich allein gestellt. Naja, nicht ganz, ihr Haushälter Pheko, ein Einbrecher und Luvo leisten ihr hin und wieder Gesellschaft. Doch als sie in ein Heim abgeschoben und das Haus verkauft werden soll, beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit und die Suche nach der einen entscheidenden Erinnerung...
"Jede Kassette an Almas Wand wird zu einem kleinen Feuer in der Dunkelheit. Luvo bewegt sich zwischen ihnen hin und her und erkundet nach und nach das Labyrinth ihrer Geschichte."
Dieses Buch hat mich auf eine sehr tiefgründige Art und Weise bewegt. Es sind die Bilder, die Anthony Doerr (und der Übersetzer Werner Löcher-Lawrence) hier hervorruft. Die Vergänglichkeit und das Zurücklassen von Erinnerungen und Andenken, die für andere eher Krempel darstellen und ohne die zugehörige Person nutzlos erscheinen. Es ist das Bild, dass wir ohne Erinnerung eigentlich nichts wären, als eine nutzlose Hülle unserer selbst. Schon allein das im Einstieg abgedruckte Zitat von Luis Bunuel schließt die Klammer um dieses Buch und öffnet die Gedankenwelt. Der Spiegel spricht von einem Zauber, den das obsessive Erzählen erzeugt - für mich ist es mehr als das. Eine mitreißend, traurig, schöne Geschichte sowie ein Gedankenanstoß der Endlichkeit und das Erkennen des ungeahnten Glücks.
"Nichts bleibt [...] Dass etwas versteinert, ist ein Wunder. Die Chancen stehen eins zu fünfzig Millionen. Der Rest von uns? Wir verschwinden im Gras, in Käfern, in Würmern. In Lichtstreifen."
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