Gabriel Rosenstock schreibt auf irisch, einer Sprache, die als ländlich und altmodisch galt, und gewann dieser Sprache eine Poesie ab, die selbst deren Sprecher erstaunte. Aber noch verwunderlicher sind seine Themen, seine Interessen, die oft über das Örtliche hinaus bis zu den Traditionen des Orients reichen, zu Rumi, zu den Adaptionen Ezra Pounds aus dem Chinesischen, zu der reichen Mystik Indiens. Aus diesen diversen Einflüssen formt Rosenstock seine unerwartete und oft berührende Lyrik.
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Angetan zeigt sich Rezensent Jürgen Brôcan von diesen Gedichten des Iren Gabriel Rosenstock, die nun in einer "stilsicheren" Übersetzung Hans-Christian Oesers vorliegen. Besonders schätzt er den Humor des Dichters, der mal subtil-ironisch, mal derb-scherzhaft daherkommt und etwas sehr Befreiendes hat. Brôcan betrachtet diesen Humor als Zeugnis einer "trotzigen Haltung dem Leben gegenüber" und einer überwundenen Trauer. Dies spiegelt sich für ihn auch in der Figur des Krishnamurphy, aus dessen Perspektive viele Gedichte geschrieben sind. Er beschreibt Krishnamurphy als einen Elemente von Ost und West in sich vereinenden Schelm, "halb Narr und halb Weiser, der nonchalant durch Zeiten und Räume reist".
© Perlentaucher Medien GmbH
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