Marktplatzangebote
2 Angebote ab € 11,90 €
  • Broschiertes Buch

Im Jahre 1986 entbrannte zwischen dem Historiker Ernst Nolte und dem Philosophen Jürgen Habermas ein Streit, der große Teile der Bundesrepublik Deutschland bewegte und bis heute nachwirkt. Im Zentrum der damaligen Auseinandersetzung stand die Frage, ob Auschwitz ein historisch einzigartiges und alle bisherigen Dimensionen menschlicher Erfahrung sprengendes Ereignis gewesen sei oder nicht. Angesichts der Tatsache, dass die Fragen nach der Singularität von Auschwitz sowie der Bedeutung des Holocaust für die deutsche Nachkriegsidentität an Aktualität nichts eingebüßt haben, ziehen renommierte…mehr

Produktbeschreibung
Im Jahre 1986 entbrannte zwischen dem Historiker Ernst Nolte und dem Philosophen Jürgen Habermas ein Streit, der große Teile der Bundesrepublik Deutschland bewegte und bis heute nachwirkt. Im Zentrum der damaligen Auseinandersetzung stand die Frage, ob Auschwitz ein historisch einzigartiges und alle bisherigen Dimensionen menschlicher Erfahrung sprengendes Ereignis gewesen sei oder nicht. Angesichts der Tatsache, dass die Fragen nach der Singularität von Auschwitz sowie der Bedeutung des Holocaust für die deutsche Nachkriegsidentität an Aktualität nichts eingebüßt haben, ziehen renommierte Autoren 25 Jahre nach dem ¿Historikerstreit¿ zwischen Ernst Nolte und Jürgen Habermas Bilanz.
Autorenporträt
Mathias Brodkorb (geb. 1977) ist Philosoph und Gräzist, seit 2002 Abgeordneter des Landtages von Mecklenburg-Vorpommern und Mitbegründer von www.endstation-rechts.de.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Rezensent Gustav Seibt hat den Historikerstreit miterlebt, wie er berichtet, und ist ihm bereits damals mit einigem Unverständnis begegnet. Heute könne man ihn vor allem deswegen ad acta legen, weil mittlerweile Antworten auf die damals erörterten Fragen vorlägen: die nach der Singularität des Holocaust und die nach dem Verhältnis der Deutschen zu ihrer Geschichte. Und diese Antworten, gegeben einerseits von der Wissenschaft, andererseits von einer lebendigen Gedenkkultur, verliefen quer zu den damaligen Frontlinien, wie Seibt feststellt. Die von Mathias Brodkorb angestrengte erneute Betrachtung des Historikerstreits hält der Rezensent dennoch für gerechtfertigt. Mehr noch: Er erklärt den nachgeborenen Herausgeber zum "Diskursmeister", der ein "steiles Ergebnis" vorweisen kann. Der Band decke entscheidende Mängel der Debatte auf, vor allem ihre Blindheit für die osteuropäischen Leidenserfahrungen. Darüber hinaus lege Brodkorbs Analyse entscheidende Versäumnisse in der Argumentation der damaligen Protagonisten Ernst Nolte und Jürgen Habermas frei. Einspruch erhebt der Rezensent allerdings gegen die von Egon Flaig beigesteuerte  These, der Streit sei von den Medien gelenkt worden. Im Gegenteil erinnert sich der Rezensent an eine "erfreuliche Akademisierung des Feuilletons."

© Perlentaucher Medien GmbH