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Erinnerung ist nichts Natürliches. Was wir erinnern, ist abhängig von sozialen Bedingungen und Einflüssen. Zugleich hat die Erinnerung politische Folgen und Funktionen. Deswegen sind Gedächtnis und Erinnerung zum Gegenstand gezielten politischen Handelns geworden.Gedächtnispolitik spielt vor allem bei Umbrüchen und politischem Neubeginn, also nach Revolutionen, Kriegen und Bürgerkriegen eine große Rolle. Die neue politische Ordnung kann sich dadurch legitimieren, dass sie sich von ihrem Vorgänger abgrenzt. Das kann gedächtnispolitisch durch ganz entgegengesetzte Strategien erreicht werden:…mehr

Produktbeschreibung
Erinnerung ist nichts Natürliches. Was wir erinnern, ist abhängig von sozialen Bedingungen und Einflüssen. Zugleich hat die Erinnerung politische Folgen und Funktionen. Deswegen sind Gedächtnis und Erinnerung zum Gegenstand gezielten politischen Handelns geworden.Gedächtnispolitik spielt vor allem bei Umbrüchen und politischem Neubeginn, also nach Revolutionen, Kriegen und Bürgerkriegen eine große Rolle. Die neue politische Ordnung kann sich dadurch legitimieren, dass sie sich von ihrem Vorgänger abgrenzt. Das kann gedächtnispolitisch durch ganz entgegengesetzte Strategien erreicht werden: entweder durch Vergessen und Vergeben oder durch Erinnern und Bestrafen.Das Buch geht von dieser Beobachtung aus und behandelt im ersten Teil in systematischer Perspektive die Frage nach dem Verhältnis von Politik, Gedächtnis und Vergangenheit. Im zweiten Teil präsentiert es vier historische Fallstudien, die von der Zeit des Alten Testaments bis in die Gegenwart der Bundesrepublik reichen. - Der erste Teil des Buches fragt nach den sozialen Bedingungen, der zweite nach den sozialen und politischen Wirkungen des Gedächtnisses.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 06.02.2009

Sachbücher des Monats Februar
Empfohlen werden nach einer monatlich erstellten Rangliste Bücherder Geistes-, Kultur- und Sozialwissenschaften sowie angrenzender Gebiete.
1. CHRISTOPH TÜRCKE: Philosophie des Traums. C.H.Beck Verlag, 252 Seiten, 24,90 Euro.
2. KARL BARTH/CHARLOTTE VON KIRSCHBAUM: Briefwechsel 1925-1935. Band I. Herausgegeben von Rolf-Joachim Erler. Theologischer Verlag, 450 Seiten, 100 Euro.
3. WOLFGANG KÖNIG: Kleine Geschichte der Konsumgesellschaft. Konsum als Lebensform der Moderne. Franz Steiner Verlag, 294 Seiten, 24,90 Euro.
4.-5. ORLANDO FIGES: Die Flüsterer. Leben in Stalins Russland. Übersetzt von Bernd Rullköter. Berlin Verlag, 1040 Seiten, 34 Euro.
ULRICH SCHNABEL: Die Vermessung des Glaubens. Forscher ergründen, wie der Glaube entsteht und warum er Berge versetzt. Karl Blessing Verlag, 280 Seiten, 24,95 Euro.
6. HEINER BOEHNCKE/PETER BRUNNER/HANS SARKOWICZ: Die Büchners oder der Wunsch, die Welt zu verändern. Societaets Verlag, 168 Seiten, 24,90 Euro.
7. RUTH MAIER: „Das Leben könnte gut sein”. Tagebücher 1933 bis 1942. Herausgegeben von Jan Eric Vold. Deutsche Verlags-Anstalt, 529 Seiten, 24,95 Euro.
8.-10. PATRIK LEHN: Deutschlandbilder. Historische Schulatlanten zwischen 1871und 1990. Ein Handbuch. Böhlau Verlag, 99,90 Euro.
HELMUT KÖNIG: Politik und Gedächtnis. Velbrück Verlag, 712 Seiten, 45 Euro.
FRED OBERHAUSER/ AXEL KAHRS: Literarischer Führer Deutschland. Insel Verlag, 1469 Seiten, 48 Euro.
Besondere Empfehlung des Monats Februar 2009 von Elisabeth Kiderlen: STEFAN WEIDNER: Manual für den Kampf der Kulturen. Warum der Islam eine Herausforderung ist. Ein Versuch. Verlag der Weltreligionen, 221 Seiten, 19,80 Euro.
Die Jury: Rainer Blasius, Eike Gebhardt, Fritz Göttler, Wolfgang Hagen, Daniel Haufler, Otto Kallscheuer, Matthias Kamann, Petra Kammann, Guido Kalberer, Elisabeth Kiderlen, Jörg-Dieter Kogel, Hans Martin Lohmann, Ludger Lütkehaus, Herfried Münkler, Wolfgang Ritschl, Florian Rötzer, Johannes Saltzwedel, Albert von Schirnding, Norbert Seitz, Eberhard Sens, Hilal Sezgin, Volker Ullrich, Andreas Wang, Uwe Justus Wenzel.
Redaktion: Andreas Wang (NDR Kultur)
Die nächste SZ/NDR/BuchJournal-
Liste der Sachbücher des Monats erscheint am 28. Februar.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.sz-content.de
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Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Sehr knapp, aber ausgesprochen wohlwollend bespricht Urs Hafner Helmut Königs umfassende Arbeit über "Politik und Gedächtnis". Trotz fehlender "Synthese" seiner Darlegungen zu kulturwissenschaftlichen, politologischen und neurologischen Denkansätze und Thesen gelingt es dem Aachener Politikwissenschaftler, seine Leser durch die anregende, gut lesbare und mit ausführlicher Forschungsliteratur hinterlegte Studie zu fesseln, so Hafner sehr angetan.

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