In diesem Kochbuch sind regionale Spezialitäten mit Zutaten aus deutschen Landen zu finden - neu interpretiert von der jungen Kochelite, der deutschen Sektion der Jeunes Restaurateurs d'Europe. 43 Mitglieder der Vereinigung werden mit Rezepten und ihren Häusern vorgestellt. In dem Buch finden sich auch Angaben zum Werdegang der jungen Kochstars sowie Wegbeschreibungen zu ihren Restaurants und Erläuterungen zur jeweiligen Region, in der sie ihre Spitzengastronomie betreiben.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Nachkochen erwünscht und zwar mit besten regionalen Produkten!" jubelt Rezensent "ksi" nach offensichtlich wohlbekommener Lektüre dieser mit den Weihen der Hochküche versehenen deutschen Gerichte. Die vom Berliner Koch Michael Hoffmann geadelten Königsberger Klopse bekommen ebenso Bestnoten wie Barbara Schlachter-Eberts Selleriebirnen mit Geflügelleber. Auch die Einkaufstipps der vierzig porträtierten Köche und ihre Gerichte werden als sehr befolgenswert eingestuft. Lediglich in einem Punkt hält das Buch, wie wir lesen seine Versprechen nicht: längst nicht jedes Rezept sei nämlich auch für lediglich durchschnittlich begabte Laienköche geeignet.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Als ob wir nach den vielen Jahren des elenden auf Nummer-Sicher-Gehens mit der französischen Küche, des feigen, weil gleichmacherischen Olivenöldiktats, der in Glutamatsoße verebbten Irrungen und Wirrungen in fernöstliche Woks nicht längst darauf gewartet hätten: "Deutschlands junge Spitzenköche kochen deutsch." So ruft es uns vom schwarz-rot-goldenen Umschlag des Kochbuchs entgegen, das verspricht, Rezeptsammlung und Reiseführer in einem zu sein. Hinter den "jungen Spitzenköchen" verbirgt sich die deutsche Sektion der "Jeunes Restaurateurs d'Europe", jenes europäischen Verbandes gastronomischer Nachwuchstalente, deren Vorbild die 1974 in Frankreich gegründeten "Jeunes Restaurateurs de France" sind. Schon wieder Frankreich! Stammt nicht auch von unseren westlichen Nachbarn der kluge Gedanke, die bodenständige Küche des Landes mit den Weihen der Hochküche zu versehen? Ja, doch. Ansonsten aber gilt: de l'Allemagne, also Blutwurst statt Boudin. Rezepte und Routen stammen ausschließlich aus deutschen Landen. Barbara Schlachter-Ebert aus Pfronten im Allgäu kombiniert Selleriebirnen mit Geflügelleber. Hans Stefan Steinheuer in Bad Neuenahr-Heppingen serviert das Reh im Printen-Gewürz-Teig. Michael Hoffmann in Berlin adelt endlich Königsberger Klopse. Deutscher gekocht wurde nie in der Hochküche - nachkochen erwünscht, und zwar mit besten regionalen Produkten. Die vierzig porträtierten Köche verraten daher nicht nur Rezepte, sondern auch Einkaufsadressen. In einem Punkt hält das Buch freilich seine Versprechungen nicht: Beileibe nicht alle Rezepte sind für den durchschnittlich begabten Laien geeignet. Beim auf Rebholz geräucherten Taubenkotelett etwa dürfte so mancher spätestens den Löffel abgeben, wenn es die Farce zuzubereiten gilt. Gut, daß eine Anfahrtsbeschreibung zum Restaurant von Michael Philipp in Sommershausen beigefügt ist, der das Rezept beigesteuert hat. Einmal angekommen, sollte man sich - wie im Buch vorgeschlagen - die Renaissance-Fachwerkzeilen im fränkischen Weinort anschauen. Das klingt nach einem perfekten Tag.
ksi
"Deutschlands junge Spitzenköche kochen deutsch - Die schönsten Restaurants, die besten Rezepte und 500 ausgesuchte Einkaufsadressen". Tre Torri Verlag, Wiesbaden 2004, 336 Seiten, zahlreiche 200 Abbildungen, Gebunden, 35 Euro. ISBN 3-937963-05-7.
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