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Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Das Buch bietet einen "differenzierteren Zugang" zu den Samen - oder Lappen, wie man sie früher nannte - als Heinrich Heine, meint Thomas Fischer. Das ist allerdings kein sehr großes Kompliment, denn Heine beschrieb die Lappen als `plattköpfig, breitmäulig und klein`. Dennoch scheint Fischer den Band, der sich vor allem mit den Samen im russischen Teil Lapplands beschäftigt, recht verdienstvoll zu finden. Er hebt mehrere Beiträge lobend hervor, so Jouni Kittis "konzise" Beschreibung der Folgen der Zwangskollektivierung für die Samen oder den Hauptbeitrag des Bandes `Ethnische Identität und traditionelle Landnutzung der Saami in Russisch-Lappland` von Wolf-Dieter Seiwert. Als "wesentlichen Mangel" empfindet Fischer jedoch das Fehlen eines Registers mit einschlägigen Internetadressen und die "miserable Klebebindung" des Buchs. Er bedauert auch, dass sich die Autoren vor allem auf die "wirtschaftlichen und sozialen Gegebenheiten beschränken" und die "reiche Mythologie" der Samen kaum erwähnen. Und so empfiehlt er zum Abschluss seiner Rezension einige Bücher, die sich mit diesem vernachlässigten Aspekt befassen: Björn Collinders "Standardwerk" `The Lapps`, Penttikäinens `Mythologie der Samen` und "so hervorragende Romane" wie `Joiken` von Henning Boetius oder `Feuertrommel` von Ailo Gaup.

© Perlentaucher Medien GmbH…mehr