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Produktdetails
  • Verlag: Tropen Verlag
  • ISBN-13: 9783932170867
  • ISBN-10: 3932170865
  • Artikelnr.: 20775889
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 30.04.2006

Man lerne von der Psychiatrie
Wie ihn die Korsakoffsche Psychose zum Dichten brachte: Alfred Döblins Dissertation erscheint jetzt als Buch

Vielleicht ist das die größte Kunst, am Anfang, wenn einer Dichter wird, nach den ersten Texten, die fast immer nur den Dichter selbst bespiegeln, die eigene Psyche, das Innenleben, das eigene Erleben in immer neuen Brechungen auf- und aufschreiben, dann irgendwann das Neue zu wagen, den Blick nach außen zu wenden und das wirkliche Erzählen zu beginnen. So ging es auch dem Medizinstudenten Alfred Döblin. Sein Erstlingswerk, der Selbstbespiegelungsroman "Der schwarze Vorhang", den er 1903 fertigstellte, wollte kein Mensch lesen, und auch die Fortsetzung mit den Memoiren des "Blasierten" war eher für den Dichter selbst als für ein größeres Publikum geschrieben. Doch in diesen Jahren kam die Wende im Schreiben des jungen Studenten und werdenden Dichters Alfred Döblin. Er wechselte die Universität, zog von Berlin nach Freiburg im Breisgau, belegte bei seinem späteren Doktorvater Alfred Hoche sein erstes Psychiatrieseminar und begann schon bald seine Promotionsschrift, die in diesen Tagen, mehr als hundert Jahre nach ihrer universitären Veröffentlichung, zum ersten Mal als Buch erscheint.

Eine Alkoholsache

Das klingt nun natürlich ganz ungeheuer langweilig - die Dissertation Alfred Döblins, wer soll das lesen? Es ist aber ein sehr interessantes Buch, weil es nicht nur den Arzt Döblin bei der Arbeit zeigt, die Art seiner Analyse, seinen Umgang mit den Patienten, sein Interesse an Details und Absonderlichkeiten aller Art, sondern weil es auch einen wichtigen Schritt in der Entwicklung des Dichters Döblin beschreibt. Vom Ich-Zergliedern zum Welt-Zergliedern, von der Innensicht über die Patientensicht zur Außensicht. "Worum geht es", hatte ihn Herwarth Walden, mit dem Döblin fünf Jahre später den "Sturm" gründen sollte, am Anfang der Arbeit gefragt, und Döblin antwortete: "Wie es scheint eine Alkoholsache." Und so war es auch. Er hatte sich das Thema nicht selbst gesucht, Alfred Hoche hatte es für seinen Schüler ausgewählt. Der Titel: "Gedächtnisstörungen bei der Korsakoff'schen Psychose". Sehr einfach gesagt, geht es um Gedächtnisverlust in Folge von Alkoholismus, und das scheint auf den ersten Blick eher mäßig interessant zu sein, aber was den Arzt und Dichter Döblin vor allem an diesem Fall interessierte, war das, was an die Stelle des Vergessens trat, die - "Confabulation" - Fabulierlust. Döblin schreibt: "Der Patient gibt nie erlebte phantastische Dinge für erlebt aus. Abenteuerliche Räubergeschichten, merkwürdige Seefahrten, Begegnungen mit exotischem Getier werden vorgebracht und mit reichem, oft minutiösem Detail ausgeschmückt."

Die erste Hälfte der Arbeit ist theoretische Einführung ins Thema, Diskussion der Ergebnisse, und die zweite Hälfte schildert die Begegnungen mit einem Patienten. Man wundert sich etwas, daß als Grundlage für eine Dissertation offenbar ein einziges Fallbeispiel genügte. Vielleicht konnte Döblin auch hier schon einige dichterische Freiheiten für sich in Anspruch nehmen. Jedenfalls erinnert er sich viel später auf die Frage seines Doktorvaters, woher er das alles habe, geantwortet zu haben: "Ich stelle mir das so vor." Ausgehend von diesem einen Patienten, den Döblin ein halbes Jahr lang regelmäßig aufsuchte, um sein Gedächtnis zu prüfen und vor allem: seine Fabulierfähigkeit. Der Mann ist Landwirt, vierundfünfzig Jahre alt, als Döblin ihn trifft, vier Kinder, glückliche Ehe, Trinker, seit einem Delirium tremens vor einem Jahr "nicht ganz richtig", wie sein ihn einweisender Sohn erklärt. Döblin unternimmt nun allerlei Experimente mit dem Herrn, läßt ihn rechnen, Zahlen merken, Düfte erkennen ("Kirschwasser wird geleugnet"), Situationen beschreiben.

Jeder Bericht von einem seiner Besuche beginnt mit dem Satz: "Erkennt den Referent nicht"; meist hält er Döblin für einen Notar, der mit ihm Testamentsdinge oder andere offizielle Wichtigkeiten besprechen möchte. Und schon beginnt ein oft erstaunliches Gespräch. Wo er sich gerade befinde, fragt Döblin zunächst. Der Patient ist sich mal sicher, er sei in einem Wirtshaus in Hasel oder in St. Louis in Amerika oder soeben auf der Überfahrt dorthin. Mal befindet er sich im Rathaus, und wenn der angehende Arzt ihn fragt, wie das denn sein könne, im Rathaus im Bett zu liegen, setzt sogleich das Confabulieren ein, ja, das sei in Hasel Mode, das käme öfters vor, wenn es Not täte, außerdem sei er krank, leide an Knochen- und Gehirntuberkulose. Der Patient läßt sich durch nichts in seinem Denk- und Fabuliersystem erschüttern. Es nennt sich "Verlegenheitskonfabulationen", wenn die Scham über das Vergessene sofort durch eine erstaunliche Lebenserfindung abgelöst wird, die vom Patienten selbst absolut geglaubt wird.

Einmal, im Februar, hält er Döblin für einen Tierarzt, und er, der Patient, wurde von seinem Dorf nach Amerika zum Viehverkauf geschickt, und jetzt liegen hier so viele Kranke um ihn herum, "die gemessen werden, damit ihre Temperatur mit der des Viehs verglichen werden könne; das geschieht, damit das Vieh die richtige Temperatur behalte". Tolle Geschichten - das Jahr hat nur noch fünf Monate, "die übrigen Monate gehören nicht zum Jahr, sie sind dem ehrwürdigen Fürsten Bismarck zum Geschenk gemacht worden". "Und was soll Fürst Bismarck mit den Monaten?" fragt der interessierte Arzt. "Er verleiht sie an verdiente Bürger", erklärt der Patient.

Eine Dichter-Verdichtung

Das alles schildert Döblin so distanziert und doch mit so einer Freude an der Pointe, an der absurden und dabei so unerschütterlich geglaubten Geschichte, daß man überall den kommenden Dichter herausliest. Und wenn man parallel zu dieser Dissertation seine Erzählungen aus jener Zeit liest, die phantastische Geschichte "Die Ermordung einer Butterblume" zum Beispiel, in der ein scheinbar gewöhnlicher Herr auf einem Spaziergang einer Butterblume mit seinem Spazierstock den Blütenkopf abschlägt und daraufhin dem Wahnsinn verfällt, dem Wahnbild einer rachsüchtigen, blutenden, gemordeten Pflanze, dann kann man hier, in der ersten wirklich großen Dichtung des Schriftstellers Alfred Döblin, überall Spuren seiner Dissertation und seiner Arbeit in der Psychiatrie erkennen. "Man lerne von der Psychiatrie", hat er 1913 in seinem "Berliner Programm" gefordert.

In einem kurzen Abschnitt der Arbeit diskutiert der Dichter und Arzt die Unterschiede zwischen krankhaftem Fabulieren nach Gedächtnisverlust und dem, das er das "normale Fabulieren" nennt oder auch das "poetische": "Der Dichter mit Erregungssymptomen, schwachem contrahierten Puls, bleicher kalter Haut, glühendem Kopfe, glänzenden, blutunterlaufenen Augen, der Kranke in völliger Ruhe, legt mit nüchterner Stimme seine Fabulationen hin."

Sie sind sich später einmal begegnet, in zwei Texten, der Arzt Döblin und der Dichter. Der Arzt schreibt über den Dichter: "Dieser Herr scheint ja eine große Phantasie zu haben, ich kann da aber nicht mit. Meine Einnahmen erlauben mir weder Reisen nach Indien noch nach China. Und so kann ich gar nicht nachkontrollieren, was er schreibt." Und der Dichter Döblin schreibt über den Nervenarzt: "Ich bin überzeugt, ich habe keinen besonderen Eindruck auf meinen Namensvetter gemacht. Einige Male wurde mir ganz bänglich, als er mich ansah mit einem psychotherapeutischen Blick. Ich habe allerlei Defekte, wahrscheinlich Komplexe, und der Routinier da roch wohl so etwas."

Oh, er roch da einiges, der Doktor Döblin, und wie diese Defekte und diese Erkenntnisse dem Dichter Döblin zum Dichten verhalfen, das kann man jetzt in seiner Dissertation nachlesen.

VOLKER WEIDERMANN

Alfred Döblin: "Gedächtnisstörungen bei der Korsakoff'schen Psychose". Tropen-Verlag 2006. 111 Seiten, 16,80 Euro.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 10.10.2006

Bitte keine Seelenphysik
Alfred Döblins Dissertation über das Korsakow-Syndrom
Ein junger Arzt, Alfred Döblin, schreibt eine Doktorarbeit über „Gedächtnisstörungen bei der Korsakoffschen Psychose”, später wird er als Autor berühmt und über hundert Jahre nach ihrer Fertigstellung wird die Dissertation publiziert. Eine Arbeit, die – betrachtet man rein den wissenschaftlichen Gehalt – mit ihrem genretypischen Schicksal des Verstaubens in den Magazinen nicht hätte hadern müssen. Ein wenig fühlt man sich an Woody Allens Satire „The Metterling Lists” erinnert, die fiktive Besprechung des „langerwarteten ersten Bandes der Wäschelisten” des ebenfalls fiktiven Autors Hans Metterling. Die Listen á la „6 Unterhosen, 4 Unterhemden, 6 Paar blaue Socken” usw. erlangen durch die Berühmtheit des Dichters eine neue Bedeutung und werden mit seinem Leben und Schaffen in Beziehung gesetzt.
Ist das auch so bei Döblins Dissertation? Wer etwas über das untersuchte Krankheitsbild, das Korsakow-Syndrom, wie man es heute nennt, erfahren möchte, ist gut beraten, zu jüngeren Publikationen zu greifen. Zu viele neue Erkenntnisse haben Psychiatrie und Neurowissenschaft seither hervorgebracht. Und man darf nicht vergessen, Döblin wurde als Dichter berühmt, nicht als Arzt und noch weniger als Wissenschaftler. Für letzteren käme man nicht umhin, die Arbeit fast schon als „kühn” zu bezeichnen: Nach einem Überblick über die Literatur und deren sehr subjektiver Deutung berichtet Döblin über einen einzigen Fall. Er erhebt nicht einmal den Anspruch, es sei ein besonders exemplarischer Fall. Vielmehr hat man den Eindruck, der Patient, ein vierundfünfzigjähriger alkoholkranker Landwirt, der unter dieser Form der Erinnerungsschwäche und ihren Folgen litt, war gerade da, und da hat er ihn halt zur Beobachtung herangezogen.
Schon das Thema selbst hatte Döblin sich nicht ausgesucht, sondern von seinem Doktorvater bekommen: „wie es scheint eine Alkoholsache”, schrieb er fast uninteressiert in einem Brief darüber. Die präzise Sprache der Arbeit liegt weit über dem durchschnittlichen Niveau einer Dissertation, der Fall ist interessant dargestellt, streckenweise unterhaltsam. Wenn man das Krankheitsbild nicht kennt, erfährt man auch einiges Neues. An manchen Stellen aber, etwa bei der akribischen Aufzählung von mehreren Dutzend Wortassoziationspaaren oder falsch gelöster Rechenaufgaben des Patienten fühlt man sich tatsächlich an Metterlings Wäschelisten von Woody Allen erinnert. „6x3=18; 6:3 geht nicht; 10:2 geht auch nicht; 8:2 geht auch nicht; 2:8 geht auch nicht; 2+8=10; 2x8=16; 8-2 geht nicht; 2-8 geht auch nicht; 7-3 geht. 7+3=10; 11+2=13; 12:6=6; 6:3=6; 11+12=?”
Bemerkenswert ist Döblins Beobachtungsfähigkeit – ob als Wissenschaftler oder als Autor. „Man lerne von der Psychiatrie” schrieb Döblin 1913 im Berliner Programm und beherzigte das in verschiedenen seiner Werke, besonders in der parallel zur Dissertation entstandenen Erzählung „Die Ermordung einer Butterblume”. Das Krankheitsbild des Blumenmörders Michael Fischer und das des Landwirts E.F.G. sind völlig verschieden; gemein haben sie fast nur, dass beide der Psychiater behandelt. Hier ein psychotischer Wahn, dort eine alkoholbedingte hirnorganische Störung. Aber es eint sie in diesem Fall auch die Kunstfertigkeit der Darstellung: Wer je mit entsprechenden Patienten zu tun hatte, erkennt ihre typischen Symptome, die Facetten des Leidens und damit des Menschlichen in Döblins Texten sofort wieder; Realität und fiktive Realität sind gleichermaßen präzise abgebildet.
Mehr den Dichter als den Wissenschaftler Döblin findet man auch in der geradezu unbekümmerten Art, mit der er im theoretischen Teil die Grenzen zwischen Fakten und Eingebung verwischt. „Woher haben Sie das?” soll ihn, so erfährt man im Nachwort, sein Doktorvater zu einem Detail gefragt haben, worauf Döblin antwortete: „Ich stelle mir das so vor.” Mit der Naturwissenschaft geht er hart ins schöpferische Gericht: „Jene Gedächtnistheorie ist Seelenphysik und darum ein Irrtum.” Punkt. Den Erkenntnissen der pathologischen Anatomie bei den Gedächtnisstörungen setzt er eigene Überlegungen entgegen: „Das Psychische kommt aus dem Nichts. Darum gibt es keine psychische Kausalität; der Zusammenhang der Vorstellungen mag logisch sein. Trotzdem ist das Psychische eine eigene Art Aktualität, insofern es nämlich sich einstellt in jedem Augenblick von Neuem, explosionsartig da ist, ohne dass einer sagen oder berechnen kann, dass es auch im zeitlich nächsten Moment da sein wird.” Mit diesen wenigen apodiktischen Sätzen ließe sich auch die heutige Willensfreiheitsdebatte rasch beenden.
Poetik der Konfabulation
Dabei ist das Thema für einen Dichter nicht unpassend. Beim Korsakow-Syndrom handelt es sich um ein Krankheitsbild mit Merkschwäche im Kurzzeitgedächtnis bei erhaltenem Altgedächtnis sowie örtlicher und zeitlicher Desorientiertheit. Typisch sind die sogenannten Konfabulationen: Phantasievorgänge, die aus Bruchstücken zusammengesetzt dazu dienen sollen, die krankheitsbedingten, meist infolge von chronischem Alkoholismus entstandenen Gedächtnislücken auszufüllen. Aus Sicht des Patienten geschieht das sinnvoll, für den Beobachter jedoch ist der fehlende Wirklichkeitsbezug leicht zu erkennen: Aus der nahezu beliebigen Zusammenstellung entstehen oft unfreiwillig komische Geschichten, wie sie in der Dissertation auch pointiert wiedergegeben zu finden sind: So zum Beispiel, dass seine Mutter 40 Jahre alt sei, er selbst auch. Das Jahr habe fünf Monate bis Mai. Weil der Patient aber die restlichen auch fließend aufsagen kann, entwickelt er eine Erklärung, was mit diesen geschehen sei: „Sie sind dem ehrwürdigen Fürsten Bismarck zum Präsent gemacht.” Konfrontiert mit der Frage, was Bismarck mit den Monaten anfangen soll, lässt sich auch dieses Problem in der Phantasie des Patienten recht einfach lösen: „Er verleiht sie an verdiente Bürger.”
Der Vergleich drängt sich fast auf: Fabulieren und Konfabulieren, Poesie und Krankheit. An einer Stelle setzt sich der angehende Doktor der Medizin mit dem Schaffen des Dichters, also auch mit dem des angehenden Autors Döblin auseinander: „Es handelt sich in beiden Fällen um Verbindungsstörungen: Das wirklich Erlebte wird dislociert; Erträumtes, Erlesenes, Gedachtes, Halluciniertes wird vermengt, commutiert.” Allerdings geschehe das beim Dichter im Erregungszustand, mit „glühendem Kopfe, glänzenden blutunterlaufenen Augen” zitiert Döblin den französischen Philosophen und Psychologen Théodule Ribot. Im Gegensatz zur völligen Ruhe des Kranken, bei dem auch, so Döblin, „die Association an eine sich aufdrängende Verbindung sehr langsam” geschehe. Dies sagt nun doch einiges, vor allem über den Verfasser der Arbeit. Wer die Produktivität eines Korsakow-Kranken je erlebt hat – man kann sie auch der Schilderung des Krankheitsfalles in der Arbeit entnehmen –, mag aus dieser Einordnung Döblins dessen eigene Assoziationskraft und ihre Geschwindigkeit mehr als nur erahnen.RAINER ERLINGER
ALFRED DÖBLIN: Gedächtnisstörungen bei der Korsakoffschen Psychose. Mit einem Nachwort von Susanne Mahler. Tropen Verlag, Berlin 2006. 112 Seiten, 16,80 Euro.
Arzt, Schriftsteller und auch mal Soldat: Alfred Döblin, 1916.
Foto: bpk
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Rezensent Rainer Erlinger findet Alfred Döblins nun veröffentlichte Dissertation über das Korsakow-Syndrom durchaus bemerkenswert. Lesern, die etwas über das Krankheitsbild erfahren wollen, rät er freilich, besser zu einer Publikation neueren Datums zu greifen. So beschränkt sich die Arbeit auf die Darstellung eines einzigen, nicht einmal besonders repräsentativen Falls. Döblins Behandlung der Forschungsliteratur erscheint Erlinger zudem überaus subjektiv. Dennoch lobt er die Darstellung als ansprechend, streckenweise "unterhaltsam" und Döblins Sprache als "präzise". Immer wieder entdeckt er auch den Dichter Döblin im Text, wenn dieser etwa die damalige Gedächtnistheorie apodiktisch abfertigt oder sich Gedanken über Parallelen zwischen dem Schaffen des Dichters und dem Fabulieren des Korsakow-Kranken macht.

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