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Produktdetails
  • Verlag: Brandstätter
  • Seitenzahl: 249
  • Erscheinungstermin: September 2006
  • Deutsch
  • Abmessung: 305mm
  • Gewicht: 2230g
  • ISBN-13: 9783902510754
  • ISBN-10: 3902510757
  • Artikelnr.: 20866233
Autorenporträt
Erich Lessing, geb. 1923 in Wien, österreichischer Fotograf, war Fotoreporter bei der amerikanischen Nachrichtenagentur Associated Press und ist seit 1951 Mitglied der Photographen-Kooperative Magnum, mit Sitz in Paris und New York. Er arbeitete u.a. für die Zeitschriften Quick, Life, Paris Match, Epoca. 1973: Verleihung des Professorentitels. Zahlreiche Preise, darunter der große Österreichische Staatspreis 1997 für künstlerische Fotografie. Erich Lessing lebt und arbeitet in Wien
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 17.10.2006

Verdichtung von Zeit und Raum: Erich Lessings Fotografien aus Budapest 1956
Sonja Zekri
Wenn man sie so lachen sieht, wenn man die junge Frau spielerisch auf die Kamera zielen sieht, denkt man: Tolle Sache, diese Revolution. Aber dann fällt derBlick auf die von Kugeln zersiebten Häuserwände, auf den Panzer im Torder Kaserne, in der sich ein stalinistischer Oberst verschanzt hat, und man ahnt: Es ist ein nervöses Lachen. Der österreichische Fotograf Erich Lessing hat das Foto am 2. November 1956 aufgenommen, als die sowjetischen Truppen ein zweites – und letztes – Mal in Ungarn einmarschierten. Die jungen Leute hatten keine Chance. Lessings Bilder, Klassiker der Reportage-Fotografie, bilden eine emblematische Dokumentation, es sind Aufnahmenvon Helden und Gaffern, von einem Unbekannten, der in einer sowjetischen Buchhandlung Petöfi deklamiert, und einem Maler, der das Kossuth-Wappen, Zeichen der Revolution von 1848, auf erbeutete Geschütze malt. Und sie lassen die ungeheure räumliche wie zeitliche Verdichtung jener dreizehn Tage aufscheinen. Denn Budapest war in diesen Tagen eine Bühne für dasPathos der Freiheit, für Gewaltexzesse, aber auch für schnöden Alltag, eine Stadt, in der die Menschen über die mit Kalk bestreuten Leichen hinwegsteigen, um einzukaufen. Der Wandel vom Bürger zum Kämpfer, von der Hoffnung zur Zerstörung war eine Frage von Sekunden. Zeit genug, um ein Bild zu machen.
zri
ERICH LESSING: Budapest 1956. Die ungarische Revolution. Photographien. Mit Texten von Erich Lessing, Francois Fejtö, György Konrad, Nicolas Bauquet. Christian Brandstätter Verlag, Wien 2006. 249 Seiten, 39,90 Euro.
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