Die kraftvolle Ruhe der Marie-Luise Kaschnitz, das Tempo von Thomas Bernhard, die Melancholie einer Gisela Elsner, die beeindruckenden Lesungen von Wolfgang Koeppen, Rolf Dieter Brinkmann, Siegfried Lenz, Alfred Andersch und Heimito von Doderer - Stimmen, die nicht aus dem Kopf gehen. Hajo Steinert, Leiter der Literaturredaktion beim DLF, sammelte herausragende Lesepremieren im Archiv des Deutschlandfunk - und setzt damit den Grundstein für eine Hörbibliothek.
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Der "akustischen Vergänglichkeit Paroli bieten" ist das Ziel, das sich Hajo Steinert mit seiner "groß angelegten" CD-Edition gesetzt hat, schreibt Rezensent "czz". Der erste Teil, der nun als Hörbuch vorliegt, schöpfe dabei aus dem Archiv des Deutschlandfunks: aufgenommen wurden Lesungen, die zwischen 1966 und 1969 gesendet worden waren. Das Talent zur "umsichtigen" Auswahl habe Steinert mit den Dichterstimmen bewiesen, weiß der Kritiker. "Individuelle" Schreib- und Vorleseweisen von Autoren wie Heimito von Doderer, Marie Luise Kaschnitz oder Jürgen Becker stünden im Kontrast zur Ähnlichkeit der Themen - allesamt "Spurensuchen" in der Kriegszeit. Der Anfang einer Hörbuchreihe, die das Individuum mit der Epoche "verbindet" und eine "Tonspur von literarischen Rückrufen" sichert.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH