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Das Exil ist ein Ort, der sich auf keiner Landkarte findet. Flüchtlinge durchkreuzen politische Grenzen und symbolische Ordnungen. Ihre Wege verbinden Orte unterschiedlichster sozialer, ökonomischer und kultureller Verhältnisse, deren Hierarchien sie auf der Flucht von einem zum anderen Land besonders drastisch erfahren. Als Fluchtpunkt dieser Erfahrungen wird das Exil zu einem möglichen Ort der Erkenntnis jener Hierarchien, zugleich bleiben die politische Marginalisierung und Rechtlosigkeit mit ihren zerstörerischen Konsequenzen für Leben und Psyche der Flüchtlinge bestehen. Lassen sich in…mehr

Produktbeschreibung
Das Exil ist ein Ort, der sich auf keiner Landkarte findet. Flüchtlinge durchkreuzen politische Grenzen und symbolische Ordnungen. Ihre Wege verbinden Orte unterschiedlichster sozialer, ökonomischer und kultureller Verhältnisse, deren Hierarchien sie auf der Flucht von einem zum anderen Land besonders drastisch erfahren. Als Fluchtpunkt dieser Erfahrungen wird das Exil zu einem möglichen Ort der Erkenntnis jener Hierarchien, zugleich bleiben die politische Marginalisierung und Rechtlosigkeit mit ihren zerstörerischen Konsequenzen für Leben und Psyche der Flüchtlinge bestehen. Lassen sich in dieser Konstellation Fluchtlinien für eine solidarische Politik des Exils finden?
Um das Verhältnis zwischen dem Exil als Erkenntnisort und als Deprivationserfahrung zu begreifen, analysieren die Beiträge des vorliegenden Bandes politische Realitäten ebenso wie philosophische Denkfiguren, historische Beispiele und literarische Zeugnisse des Exils. Sie machen sich dabei auf die Suche nach Momenten, in denen sich staatskritische Fluchtlinien einer solidarischen Politik des Exils abzeichnen könnten.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension

Gottfried Oy beschränkt sich im Wesentlichen auf eine Wiedergabe dessen, was den Leser von "Fluchtlinien des Exils" erwartet. Unter anderem ist das die Antwort auf die Frage, warum Walter Benjamin am Ende Theodor W. Adorno in seinen Briefen nicht mehr zu widersprechen wagte - er war nämlich materiell abhängig von dem wirtschaftlich ziemlich Gesicherten, wie der französische Historiker Enzo Traverso nachweist. Michael Koltan, Publizist, zeichnet, für Oys Geschmack etwas zu Fan-artig, das "Exile On Main Street" der Rolling Stones nach, also die Entstehung der gleichnamigen Platte auf der Flucht vor Steuer- und Drogenbehörden. Jörg Später befasst sich mit einer rund 100 Köpfe zählenden sozialdemokratischen Politikerdiaspora in London während der Nazizeit. In die Gegenwart und die harte Welt des ökonomischen Nord-Süd-Gefälles, das tagtäglich seine Opfer fordert, in dessen "strukturelle Gewalt", führt dann Encarnacion Gutierrez Rodriguez.

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