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Ein Rückblick auf die Zeit, in der die heutigen Eltern klein waren, ein Foto-Bilderbuch aus den 70er-Jahren, die für Kinder von heute kaum mehr vorstellbar sind, eine Anregung, ihnen etwas von damals zu erzählen. Hosenfeld, das ist das kleine Dorf im Vogelsberg, in dem Georg Jahr für Jahr zusammen mit seinen Eltern und seiner jüngeren Schwester die Ferien verbrachte. Es gab noch keinen Kinderkanal und keine Fruchtzwerge, keine Cluburlaube und Billigflüge in den Süden. Aber morgens wurden die Kühe durchs Dorf getrieben, die Backhäuser waren noch in Betrieb, man badete im Dorfteich. Ungeheuer…mehr

Produktbeschreibung
Ein Rückblick auf die Zeit, in der die heutigen Eltern klein waren, ein Foto-Bilderbuch aus den 70er-Jahren, die für Kinder von heute kaum mehr vorstellbar sind, eine Anregung, ihnen etwas von damals zu erzählen.
Hosenfeld, das ist das kleine Dorf im Vogelsberg, in dem Georg Jahr für Jahr zusammen mit seinen Eltern und seiner jüngeren Schwester die Ferien verbrachte. Es gab noch keinen Kinderkanal und keine Fruchtzwerge, keine Cluburlaube und Billigflüge in den Süden. Aber morgens wurden die Kühe durchs Dorf getrieben, die Backhäuser waren noch in Betrieb, man badete im Dorfteich. Ungeheuer viel haben Georg und seine Schwester dort erlebt, ungeheuer schwer fiel jedes Mal der Abschied. Aber sie wussten ja: Nächstes Jahr kommen wir wieder. (Ab 4 Jahren.)
Hosenfeld, das war der Ort, in dem Georg mit seinen Eltern und seiner kleinen Schwester Hildegard zehn Jahre lang jeden Sommer Ferien machten.
Das war eine schöne Zeit!
Rund um Hosenfeld gab es Wald und Wiesen, Felder und Weiden, einsame Höfe und Scheunen. Überall waren Schätze versteckt. Man musste sie nur suchen.
Autorenporträt
Susanne Koppe, geboren 1963, stammt aus München, wo sie Germanistik studierte. Heute betreibt sie eine Agentur für Literatur und Illustration in Hamburg.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 29.06.2004

Sommerferien am See
Kindheit in den siebziger Jahren
Zuerst der Blick auf die Landkarte: Ja, Hosenfeld existiert wirklich, in Nachbarschaft von geheimnisumwitterten Orten wie Brandlos, Giesel, Kleinlüder, Hauswurz und Wünschen-Moos. Dörfer wie diese könnten überall dort zu finden sein, wo es Sommerferienabenteuer zu erleben gibt. Eigentlich müssten wir uns nicht wundern, wenn Bullerbü und Katthult um die Ecke lägen.
Hosenfeld liegt, sagt man, irgendwo am Ende der Welt, im Fuldaer Land. Für zwei Kinder jedoch, die mit ihren Eltern Hunderte von Kilometern anreisten, war es Mittelpunkt des Universums. Jedenfalls für die Zeit der Sommerferien. Hubert Schöke und Susanne Koppe haben aus den Sommerabenteuern der 70er-Jahre-Kindheit so etwas wie ein Familienfotoalbum (von Schökes Kindern) zusammengestellt. Sommerzeit in Hosenfeld. Georg erzählt von seinen Ferien ist eine Hommage an die Nostalgie, mit dem Charme einer Zeit, in der mit einem Fotoapparat noch geknipst wurde und die Bilder schwarzweiß sein durften. Mit einer warmen Tönung, versteht sich, zur Bewahrung des Sentiments.
Eigentlich ist das Büchlein nichts weiter als eine Sammlung heiler Impressionen, wie sie jeder von uns in seinem Hinterstübchen der glückseligen Kindheit aufbewahrt. Da finden sich Bilder, die wie Pfade zu den eigenen Refugien der Sommerabenteuer führen. In Regionen, in denen Schätze auf uns warteten, die genauso wertvoll waren wie die Krabbenschalen am Strand von Rimini: der Kastanienbaum vor dem Schindelhaus, die Kopfsteinpflasterritzen, aus denen der Huflattich wuchs, die Katze in Nachbars Garten, die alte Scheune mit ihren Geheimnissen, die Lücke im Bretterzaun, der verzauberte kleine See am Waldrand, das scheue Wild auf der Lichtung und dieser magische Morgendunst über den Dächern.
Für Ferienkinder damals war’s das Paradies. Für die erwachsen Gewordenen ist es ein Ort sehnsuchtsvollen Erinnerns. Und für die Ferienkinder heute ist das Bilderbuch – vielleicht – eine Anleitung zur Spurensuche. Denn diese lichtdurchfluteten Waldwiesen, über die drei Hosenmätze in Hosenfeld barfuß laufen, die gibt es immer noch. (ab 4 Jahre und Erwachsene)
SIGGI SEUSS
HUBERT SCHÖKE / SUSANNE KOPPE: Sommerzeit in Hosenfeld. Georg erzählt von seinen Ferien. Moritz Verlag 2004. 36 Seiten, 13,80 Euro.
Illustration aus Hubert Schöke und Susanne Koppe: Sommerzeit in Hosenfeld – Georg erzählt von seinen Ferien
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.diz-muenchen.de
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Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 03.07.2004

Vom Baden im Teich und der Oma in der Kittelschürze: "Sommerzeit in Hosenfeld"

Wie war das damals, als du klein warst? Kinder lassen ihre Eltern gerne von früher erzählen. Diejenigen, die heute selbst Eltern sind, hörten dann etwa, wie der Vater sich in den Straßengraben warf, der voller Jauche war, nur um seiner Cousine zu demonstrieren, wie man sich vor Tieffliegerangriffen schützt. Und wie er dann doch einmal fast getroffen wurde; das Einschußloch an der Mauer wurde Anlaß für existentielle Überlegungen. Die jungen Eltern von heute haben in der Regel friedlichere Geschichten erlebt, aber Geschichten sind es, und Geschichte im engeren Sinne ist es auch, wenn sie erzählen.

Das kann jeder für sich privat machen; um so besser aber, wenn es in einem Buch gelingt, die Intimität einer persönlichen Familiengeschichte mit einem Alltagsgefühl und Zeitbild zu verbinden, das alle - besonders die Kinder - interessiert. Helmut Schökes und Susanne Koppes Fotobilderbuch "Sommerzeit in Hosenfeld" ist ein solcher Glücksfall. Das Ergebnis ihrer Zusammenarbeit ist fabelhaft gut ausbalanciert zwischen Fotodokumentation, Alltagsgeschichte und der Wiedererweckung der speziellen Stimmung, die einen überfällt, wenn die großen Ferien anfangen. Die man nicht zu Hause verbringt, aber auch nicht im Club-Gehege mit Kinderbetreuung. Sondern in einem hessischen Dorf in den siebziger Jahren, in Hosenfeld im Vogelsberg, jedes Jahr am selben Ort. Helmut Schöke fotografierte damals seine Kinder Georg und Hildegard, wie sie im Wald in die Beeren gehen, im Teich baden und mit den Dorfkindern durch den Ort rennen. Aber auch den Alltag der Hosenfelder hielt er fest: Brotteig, der ins Backhaus gefahren wird, Kühe auf dem Weg zur Weide, das Jagdwild und die Oma in der Kittelschürze.

Susanne Koppe ordnete die Fotos so, daß von der Ankunft im Dorf bis zum Abschied unter Tränen eine runde Geschichte in einfachen Worten entstand, die sie dem Jungen Georg in den Mund legt. So wird das Private verallgemeinert und verfremdet. Die behutsame Akzentuierung der zurückhaltenden Schwarzweißaufnahmen mit gelben Farbelementen signalisiert einerseits das Alte, Vergilbte der Bilder, bringt aber auch Frische hinein und holt sie endgültig aus dem Familienalbum heraus in ein Buch für Kinder von heute. Was Edgar Reitz mit seinen "Heimat"-Filmen im Monumentalformat gemacht hat - deutsche Geschichte aus dem Leben der kleinen Leute heraus zu erzählen - das ist hier auf ein Kinderbuch und einen knappen Ausschnitt minimiert: ein Stück Lebenszeit, viel mehr als ein paar Ferien.

MONIKA OSBERGHAUS.

Helmut Schöke / Susanne Koppe: "Sommerzeit in Hosenfeld". Moritz Verlag, Frankfurt am Main 2004. 36 S., geb., 13,80 [Euro]. Ab 4 J.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension

Äußerst gerührt zeigt sich Martin Scholz von dem Fotobildband des Fotografen Hubert Schöke und der Co-Autorin Susanne Kopp, die mit ihrer Reise in die Vergangenheit der Siebziger eine "zauberhafte Urlaubgeschichte" erzählen - ohne Gameboy und Handy, schwärmt Scholz, denn es geht zu Tante Lena nach Hosenfeld. In einer "klaren, kindlichen Sprache" beschreiben sie, wie die Kinder den Alltag auf dem Land als "einziges großes Abenteuer erleben". So flößt etwa die Schlauchbootpaddeltour auf dem Baggersee unserm Rezensent ziemlich Angst ein, bevor sich glücklicherweise herausstellt, dass alles doch einfach nur Spaß war. An die Atmosphäre von "Pippi Langstrumpf" und die "Kinder von Bullerbü" fühlt sich Scholz erinnert und stellt fest, dass dies ein Buch ist, "das man immer wieder anschauen und (vor-)lesen möchte." Ganz besonders bewegt hat unseren Rezensenten die Abschiedsszene. Da sieht er Tränen kullern und Lippen bippern - und muss einfach "mitschniefen".

© Perlentaucher Medien GmbH