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Theoriebewußt und ertragreich liest und interpretiert die Studie zwölf Liebesgeschichten der Goethezeit, bringt diese in Zusammenhang mit zeitgenössischen Theorien zu Körper und Seele und bündelt die Ergebnisse unter der Perspektive von Michel Foucaults Schriften und der Gender Studies: Unter Einbeziehung der Kategorie Geschlecht geht sie so der Konstruktion des bürgerlichen Subjekts im Kontext der Wissenschaften vom Menschen in literarischen Texten um 1800 nach. Die Lesefrüchte werden mit sprechenden Zitaten aus Lichtenbergs Sudelbüchern erhellt und kapitelweise auf den Punkt gebracht. Die…mehr

Produktbeschreibung
Theoriebewußt und ertragreich liest und interpretiert die Studie zwölf Liebesgeschichten der Goethezeit, bringt diese in Zusammenhang mit zeitgenössischen Theorien zu Körper und Seele und bündelt die Ergebnisse unter der Perspektive von Michel Foucaults Schriften und der Gender Studies: Unter Einbeziehung der Kategorie Geschlecht geht sie so der Konstruktion des bürgerlichen Subjekts im Kontext der Wissenschaften vom Menschen in literarischen Texten um 1800 nach. Die Lesefrüchte werden mit sprechenden Zitaten aus Lichtenbergs Sudelbüchern erhellt und kapitelweise auf den Punkt gebracht. Die Untersuchung leistet damit einen ebenso lesbaren wie originellen als auch kritischen und fundierten Beitrag zur Germanistik als Kulturwissenschaft.Aufgrund der Berücksichtigung von kanonisierten und nicht kanonisierten Erzähltexten im Untersuchungskorpus sowie der Gliederung der Ergebnisse unter Gesichtspunkten, die für die Entstehung des Sexualitätsdispositivs relevant sind, bietet das Buch eine geeignete Grundlage für literaturwissenschaftliche Seminare, die auf eine Verbindung zur Geschlechterforschung Wert legen.
Autorenporträt
Gabriela Scherer, Dr. phil., war nach dem Studium der Germanistik, Anglistik und Literaturkritik in der Schweiz und den USA sechs Jahre wissenschaftliche Assistentin und Lehrbeauftragte am Deutschen Seminar der Universität Zürich. Anschließend drei Jahre Forschungsstipendiatin und Lehrbeauftragte am Institut für Kulturwissenschaft der Humboldt Universität zu Berlin und ein Jahr Deutsch- und Englischlehrerin an der Deutschen Schule Tokyo Yokohama. Lebt und arbeitet z. Zt. freiberuflich als Redakteurin und Literaturwissenschaftlerin sowie als Gymnasiallehrerin in Berlin und Potsdam und ist durch zahlreiche Arbeiten zur Literatur des 18., 19. und 20. Jahrhunderts ausgewiesen.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension

Seitdem sie sich von Foucault hat inspirieren lassen, so der Rezensent Jörg Ahrens, schaut die Literaturwissenschaft auch des öfteren über ihre eigene Nasenspitze hinaus und sucht die Beziehung zu anderen Wissenschaften und Lebensbereichen, wie etwa zu den Naturwissenschaften oder zur Soziologie. Ein Beispiel dafür ist Gabriele Scherers Studie über Liebesgeschichten um 1800, erklärt Ahrens. Die Autorin untersuche die Texte auf das "Verhältnis von Körper und Seele" hin und versuche, dieses Verhältnis mit zeitgenössischen sozialen und medizinischen Geschlechterkonzepten in Verbindung zu bringen. Doch der Rezensent ist enttäuscht: die Kapitelüberschriften und die "Lichtenberg-Motti" versprechen einiges, das jedoch nicht eingelöst wird. Scherers Erkenntnis, "dass Weiblichkeit in der Literatur pathologisiert wird", sei nun wirklich "nicht allzu neu". "Einigermaßen originell dagegen, dass diese Pathologisierung "anerkannten medizinischen Mustern folge". Ansonsten eher "alte Hüte".

© Perlentaucher Medien GmbH