Der Band erschließt einen der kunst- und kulturhistorisch reichsten Stadtbezirke des centro storico Roms zwischen Piazza del Popolo und Fontana di Trevi: Fünf Spaziergänge rund um di Casa di Goethe an der Via del Corso.
Wer einmal in Rom war, kehrt immer wieder. Horst Claussens Reiseführer lädt fortgeschrittene Romreisende ein, entlang gewundener mittelalterlicher Gassen und prächtiger Straßenzüge päpstlicher Stadtplanung das in den Blick zu nehmen, was dieses Stadtviertel jenseits der touristischen Highlights an Sehens- und Merkwürdigkeiten zu bieten hat.
Die fünf Spaziergänge nehmen ihren Ausgang an der Casa di Goethe, in der der Dichter von 1786 bis 1788 lebte und die heute eines der kleinsten, aber feinsten römischen Museen beherbergt. Sie erschließen einen der lebendigsten, kunst- und kulturhistorisch reichsten römischen Stadtbezirke zwischen der Piazza del Popolo, Tiber und Pincio-Hügel und bieten die Möglichkeit, Details wahrzunehmen, an denen man meist achtlos vorübergeht. Das gilt für die zahlreichen marmornen Gedenktafeln, die an Hans Christian Andersen, Richard Wagner, Ingeborg Bachmann oder andere Künstler von Weltruhm erinnern, wie für die Inschriften aus antiker oder päpstlicher Zeit.
Claussen läßt das Unsichtbare tief unter dem Pflaster wie etwa die Sonnenuhr des Augustus und Sichtbares wie die alten Hochwassermarken des Tiber entdecken. Exkurse zu Personen und Sachbegriffen ergänzen die Erläuterungen; Textauszüge von Seneca bis Durs Grünbein vermitteln einen Eindruck davon, daß die ewige Stadt nicht nur im Werk des größten deutschen Dichters Spuren hinterlassen hat.
Wer einmal in Rom war, kehrt immer wieder. Horst Claussens Reiseführer lädt fortgeschrittene Romreisende ein, entlang gewundener mittelalterlicher Gassen und prächtiger Straßenzüge päpstlicher Stadtplanung das in den Blick zu nehmen, was dieses Stadtviertel jenseits der touristischen Highlights an Sehens- und Merkwürdigkeiten zu bieten hat.
Die fünf Spaziergänge nehmen ihren Ausgang an der Casa di Goethe, in der der Dichter von 1786 bis 1788 lebte und die heute eines der kleinsten, aber feinsten römischen Museen beherbergt. Sie erschließen einen der lebendigsten, kunst- und kulturhistorisch reichsten römischen Stadtbezirke zwischen der Piazza del Popolo, Tiber und Pincio-Hügel und bieten die Möglichkeit, Details wahrzunehmen, an denen man meist achtlos vorübergeht. Das gilt für die zahlreichen marmornen Gedenktafeln, die an Hans Christian Andersen, Richard Wagner, Ingeborg Bachmann oder andere Künstler von Weltruhm erinnern, wie für die Inschriften aus antiker oder päpstlicher Zeit.
Claussen läßt das Unsichtbare tief unter dem Pflaster wie etwa die Sonnenuhr des Augustus und Sichtbares wie die alten Hochwassermarken des Tiber entdecken. Exkurse zu Personen und Sachbegriffen ergänzen die Erläuterungen; Textauszüge von Seneca bis Durs Grünbein vermitteln einen Eindruck davon, daß die ewige Stadt nicht nur im Werk des größten deutschen Dichters Spuren hinterlassen hat.
Die Kunst des Besichtigens, des konzentrierten Betrachtens von Kirchen, Museen, ganzen Städten und was immer einem auf Reisen auch ansehenswert erscheinen mag, ist etwas aus der Mode gekommen. In europäischen Metropolen hasten Touristen den Fähnchen ihrer Stadtführer hinterher oder blättern in taschenkalendergroßen Büchlein, in denen als "nicht zu verpassende Highlights" die wichtigsten Sehenswürdigkeiten aufgelistet sind. Wenn der Flug weniger kostet als die Fahrt zum Flughafen, leidet darunter womöglich auch der Respekt vor dem eigentlichen Reiseziel. Die vermeintliche Verfügbarkeit über die Welt zu Dumpingpreisen hat Seelenzustände wie "Fernweh" oder "Sehnsucht" in schnelle "Last Minute"-Verheißungen verwandelt. Für Goethe war die Italien-Reise ein Lebenshöhepunkt, und den Aufenthalt in Rom resümiert er so: "Zu dieser Höhe, diesem Glück der Empfindung bin ich später nicht wieder gekommen." Im weitesten Sinne auf den Spuren Goethes, begleitet der vorliegende Band seine Leser durch die Stadt. Wobei sich der Autor, und das erlaubt diesem Buch eine seltene Ausführlichkeit und Genauigkeit, auf das Gebiet des "Campo Marzio", des antiken "Marsfelds", beschränkt. Links und rechts der Via del Corso führen fünf Spaziergänge zu weltberühmten Sehenswürdigkeiten, aber auch, und das macht diesen Führer besonders sympathisch, zu weniger Bekanntem. Ausgangs- und Endpunkt jedes Spaziergangs ist die Casa di Goethe, das Haus in der Via del Corso, in dem Goethe mit Unterbrechungen zwischen 1786 und 1788 wohnte und das heute als Museum, Gedenkstätte, vor allem aber als Ort wissenschaftlicher Forschung zu einer festen Größe unter den deutschen Kulturinstituten in Rom geworden ist. Nach einer kompakten Einführung in die Geschichte der italienischen Kapitale nimmt der Autor seinen Leser an die Hand und wandert mit ihm durch ein Viertel, das nach dem römischen Kriegsgott Mars benannt ist und erst seit dem dritten nachchristlichen Jahrhundert durch den Bau der aurelianischen Stadtmauer zum eigentlichen Stadtgebiet gehört. Der leicht, aber nie oberflächlich geschriebene Text, der dankbarerweise auf vermeintliche Geheimtips gänzlich verzichtet, wird sinnvoll ergänzt durch Fotografien und Pläne, die eine Orientierung bei jedem der fünf Rundgänge erleichtern. Eingestreute Zitate und Gedichte berühmter Rom-Reisender vertiefen die Eindrücke. Vor allem sind es die im Text grau markierten Passagen mit biographischen oder kunsthistorischen Erläuterungen, die den Leser vom profunden Wissen des Autors profitieren lassen. Zwischen der Piazza del Popolo, der spanischen Treppe und dem Trevi-Brunnen gibt es mit diesem Buch auch für den erfahrenen Rom-Reisenden noch vieles zu entdecken. Fünf Exkurse, wie der zum protestantischen Friedhof an der Cestius-Pyramide, wo unter anderen Goethes Sohn August beerdigt ist, führen über die Rundgänge und das Gebiet des "Campo Marzio" hinaus. Sie geben Anlaß zur Hoffnung, daß der Verfasser dieses wunderbaren Rom-Führers seine Leser irgendwann auf weitere Spaziergänge durch andere Viertel mitnehmen wird.
üte
"Des ewigen Sinnes ewige Unterhaltung - Spaziergänge durch Roms Campo Marzio um die Casa di Goethe" von Horst Claussen. Wallstein Verlag, Göttingen 2005. 240 Seiten, zahlreiche Abbildungen. Broschiert, 19 Euro. ISBN 3-89244-949-X.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Ausgesprochen begeistert ist der Rezensent mit dem Kürzel "üte" von diesem "wunderbaren Rom-Führer", der seinem Eindruck zufolge "im weitesten Sinne" auf Goethes Spuren rund um das antike Marsfeld wandelt. Als Grund für seine Begeisterung nennt "üte" nicht nur das profunde Wissen des Autors, sondern auch die Tatsache, dass der Reisende auf den fünf vorgeschlagenen Spaziergängen zu weltberühmten Sehenswürdigkeiten auch zu "weniger Bekanntem" geführt wird. Auch die "seltene Ausführlichkeit und Genauigkeit" tragen "üte" zufolge zur Qualität des Buches bei. Den "leicht, aber nie oberflächlich geschriebenen Text", der "dankenswerter Weise auf vermeintliche Geheimtipps gänzlich verzichte", fand er "sinnvoll" durch Fotografien und Pläne ergänzt. Vertieft werde der Eindruck auch durch "eingestreute Zitate und Gedichte berühmter Rom-Reisender".
© Perlentaucher Medien GmbH
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