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'Wir gebrauchen die nichtmenschlichen Tiere ganz selbstverständlich für unsere Interessen. Wir töten sie, um sie zu essen, wir benutzen sie zur Arbeit oder zum Vergnügen, wir instrumentalisieren sie in jedweder Art von Forschung und fragen uns nur selten, ob unser Verhalten auch moralisch gerechtfertigt ist. Sicher, theoretisch erkennen wir die Verpflichtung an, kein unnötiges Leid zu verursachen, aber unsere Bedürfnisse werden derart weit ausgelegt, daß eine solche Beschränkung nicht ins Gewicht fällt. Kurz gesagt befinden sich die nichtmenschlichen Tiere am unteren Ende der Pyramide, an…mehr

Produktbeschreibung
'Wir gebrauchen die nichtmenschlichen Tiere ganz selbstverständlich für unsere Interessen. Wir töten sie, um sie zu essen, wir benutzen sie zur Arbeit oder zum Vergnügen, wir instrumentalisieren sie in jedweder Art von Forschung und fragen uns nur selten, ob unser Verhalten auch moralisch gerechtfertigt ist. Sicher, theoretisch erkennen wir die Verpflichtung an, kein unnötiges Leid zu verursachen, aber unsere Bedürfnisse werden derart weit ausgelegt, daß eine solche Beschränkung nicht ins Gewicht fällt. Kurz gesagt befinden sich die nichtmenschlichen Tiere am unteren Ende der Pyramide, an deren Spitze wir uns selbst gesetzt haben.'

Dieses Statement verweist auf den faktischen Ausgangspunkt für Paola Cavalieris Betrachtungen. Doch sind die Fakten auch mit dem moralischen Stellenwert der Tiere vereinbar, wie wir ihn nach eingehenden und möglichst unparteiischen Überlegungen beschreiben würden?

Cavalieri betrachtet die ideengeschichtlichen philosophischen und naturwissenschaftlichen Veränderungen in unserer Auffassung über die Tiere und untersucht auf der Basis allgemein anerkannter Grundvorstellungen die Struktur der moralischen Gemeinschaft. Sie fragt danach, nach welchen Kriterien wir Wesen in diese einbeziehen oder nicht und unterzieht diese Kriterien einer kritischen Prüfung.

Dabei kommt sie zu dem Schluß, daß die Ausklammerung der Tiere aus der moralischen Gemeinschaft nicht gerechtfertigt ist. Die sachliche Gegenüberstellung der unterschiedlichen Argumente erlaubt nach Cavalieri nur ein Fazit: Auch Tiere sollten ein Mindestmaß an Gleichheit und Gleichberechtigung genießen, das es ihnen ermöglicht, ein würdiges Leben zu führen.

In einer erweiterten Theorie der Menschenrechte sieht Cavalieri das geeignete Mittel, dies zu gewährleisten. Das Plädoyer für eine solche erweiterte Theorie der Menschenrechte und der Entwurf ihrer wichtigsten Züge bilden den Abschluß von Cavalieris Betrachtungen.

Peter Singer über dieses Buch:

'Eine brillante, präzise Darstellung des Arguments zugunsten grundlegender Rechte für Tiere und ein bedeutender neuer Beitrag zur laufenden Debatte. Cavalieri zeigt, daß gegenwärtige Diskussionen in der Ethik und Bioethik Willkürlichkeit und Inkohärenz riskieren, weil sie es versäumt haben, die Frage des Status von Tieren anzugehen. Von jetzt an müssen Gegner von Tierrechten versuchen, Cavalieris Argument zu beantworten, und wer in der Bioethik publiziert, wird sich ihrer Herausforderung stellen müssen.'

Paola Cavalieri ist Herausgeberin der Zeitschrift Etica & Animali. Gemeinsam mit Peter Singer hat sie das Great Ape Project initiert und 1994 den Band Menschenrechte für die Großen Menschenaffen. Das Great Ape Projekt herausgegeben.
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Autorenporträt
Paola Cavalieri ist Herausgeberin der Zeitschrift Etica & Animali. Gemeinsam mit Peter Singer hat sie das Great Ape Project initiert und 1994 den Band Menschenrechte für die Großen Menschenaffen. Das Great Ape Projekt herausgegeben.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension

Die italienische Philosophin Paola Cavalieri fordert Menschen-, bzw. "Wesensrechte" für Tiere, die alle kommerzielle Nutzung (also auch Tötung zwecks Verspeisung) untersagen, berichtet die Rezensentin Regina Kreide. Gegen alle philosophischen Theorien, die eine klare Grenze zwischen Mensch und Tier ziehen, argumentiere Cavalieri, dass sie "speziezistisch" verfahren, allein aus Sicht des Menschen. Ihr Gegenvorschlag: Tieren kommt ein "moralischer Status" zu, da sie über Bewusstsein verfügen und über das offenkundige Interesse daran, nicht leiden zu müssen. Sie misst der Freiheit und dem Wohlergehen des einzelnen "intrinsischen Wert" zu - das jedoch der Rezensentin wie ein "metaphysisches Totschlagargument" vor. Wichtige Fragen bleiben, wie sie zudem bemängelt, unbeantwortet: Die nach dem Punkt, an dem eine unzumutbare Einschränkung der Freiheit der Tiere beginnt (Rennpferd? Hauskater?) und die nach der möglichen rechtlichen Interessensvertretung. Eines ist für Kreide, bei aller Kritik, dennoch klar: der selbstverständliche "zivile Umgang mit Tieren" ist die Voraussetzung für alle möglichen Verrechtlichungen des Tierschutzes.

© Perlentaucher Medien GmbH
Peter Singer über dieses Buch:
"Eine brillante, präzise Darstellung des Arguments zugunsten grundlegender Rechte für Tiere und ein bedeutender neuer Beitrag zur laufenden Debatte. Cavalieri zeigt, daß gegenwärtige Diskussionen in der Ethik und Bioethik Willkürlichkeit und Inkohärenz riskieren, weil sie es versäumt haben, die Frage des Status von Tieren anzugehen. Von jetzt an müssen Gegner von Tierrechten versuchen, Cavalieris Argument zu beantworten, und wer in der Bioethik publiziert, wird sich ihrer Herausforderung stellen müssen."