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»Ich werde den Everest besteigen - allein.« Für diesen Satz liebt die englische Presse Maurice Wilson und haßt ihn die Royal Geographic Society. Der Exzentriker aus den dreißiger Jahren wird daran glauben. Bis zur letzten Stunde im gnadenlosen ewigen Eis.
Er war allein gekommen, ohne zweihundert Yaks, ohne dreihundert Sherpas, ohne viertausend Pfund in der Expeditionskasse. Hatten nicht alle gelacht, als er 1933 in London behauptete, er würde den Spuren des großartigen legendären George Mallory folgen? Er, Maurice Wilson, der nach dem Krieg von allen Ärzten aufgegebene, innerlich…mehr

Produktbeschreibung
»Ich werde den Everest besteigen - allein.« Für diesen Satz liebt die englische Presse Maurice Wilson und haßt ihn die Royal Geographic Society. Der Exzentriker aus den dreißiger Jahren wird daran glauben. Bis zur letzten Stunde im gnadenlosen ewigen Eis.

Er war allein gekommen, ohne zweihundert Yaks, ohne dreihundert Sherpas, ohne viertausend Pfund in der Expeditionskasse. Hatten nicht alle gelacht, als er 1933 in London behauptete, er würde den Spuren des großartigen legendären George Mallory folgen? Er, Maurice Wilson, der nach dem Krieg von allen Ärzten aufgegebene, innerlich zerrissene, unglücklich verliebte Kaufmannssohn aus Mittelengland? Nach einem abenteuerlichen Flug im offenen Doppeldecker landet Wilson in Indien und überquert illegal und nicht weniger abenteuerlich die Grenze nach Tibet. Und nun stand er hier, im Angesicht des Mount Everest ...
Mit Hilfe der Tagebücher und Briefe Wilsons erzählt Peter Meier-Hüsing, der lange in England und am Everest recherchierte, erstmals die unglaubliche, wahre Geschichte der einsamsten Everest-Besteigung aus dem Jahr 1934 und liefert einen aufregenden Bericht aus einer Zeit, als der Himalaja noch den Tibetern gehörte.

Autorenporträt
Peter Meier-Hüsing, geboren 1958 in Bremen, Religionswissenschaftler, freier Journalist, seit 1992 freie Tätigkeit für Radio Bremen-Hörfunk und Autor verschiedener Buchpublikationen.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 26.06.2003

Aufgabe für Einzelgänger

Unter all den Verrückten, Ehrgeizzerfressenen und Visionären, die sich den eisigen Höhen der Achttausender aussetzen, war der Engländer Maurice Wilson einer der extremsten. Schon die Idee, nach einer oberflächlichen Flugausbildung mit einem offenen Zweidecker allein von England nach Indien zu fliegen, trug ihm die Aufmerksamkeit - und Achtung - der Öffentlichkeit ein. Seine zweite Idee, daß es möglich sein müsse, allein auf den Everest zu steigen, überlebte er nicht. Man schrieb das Jahr 1934. Seit 1921 hatten englische Expeditionen mit riesigem Aufwand an Material, mit Dutzenden von Trägern und erstklassigen Bergsteigern versucht, diesen Berg zu erobern. Aber außer sieben toten Sherpas und zwei berühmten Verschwundenen, George Mallory und Andrew Irvine, war nichts dabei herausgekommen. Nun also Wilson, Textilkaufmann und Weltkriegsveteran, der eine eigentlich tödliche Tuberkulose mit Fasten und Beten kuriert hatte und fortan überzeugt war, auserwählt zu sein, den Everest durch reine Willenskraft zu bezwingen. Monatelang bemühte er sich um eine Zugangserlaubnis durch Nepal oder Tibet. Das kategorische Nein der Behörden akzeptierte er nicht, sondern brach als Lama verkleidet mit drei einheimischen Trägern auf. Sein Ende, begleitet von einem immerwährenden Optimismus, war so banal wie konsequent: Da er seine Steigeisen unterwegs verloren hatte, sich weder mit alpinen Sicherungstechniken noch dem Stufenschlagen im Eis auskannte, scheiterte er irgendwo am North Col, dem siebentausend Meter hohen Paß, von dem aus die britischen Expeditionen zum Gipfel aufbrachen. Die englischen Bergsteiger Shipton und Smythe, die 1935 zum Everest gingen, fanden seine Leiche neben seinem Zelt, dazu sein Tagebuch. Gerüchte behaupteten, es hätte noch ein zweites Tagebuch mit sexuellen Phantasien gegeben. Auch wurde der Vorwurf erhoben, seine Sherpas hätten nicht lange genug auf ihn gewartet. Meier-Hüsing trägt auf romanhafte Art die bekannten Fakten spannend zusammen. Die bisweilen allzu epische Schilderung von Landschaften, Städten und buddhistischen Festen legt den Verdacht nahe, der Autor habe seinen Stoff etwas anfüttern müssen. Recherchereisen haben den Autor bis zum Everest geführt, was den Ortsbeschreibungen zugute kommt. Ein Literaturverzeichnis in Kombination mit den ausgewerteten "Akten, Briefen und Tagebüchern" würde es den Interessierten ermöglichen, Meier-Hüsings "Spurensuche" nachzuvollziehen.

märt

"Wo die Schneelöwen tanzen. Maurice Wilsons vergessene Everest-Besteigung" von Peter Meier-Hüsing. Malik Verlag, München 2003. 266 Seiten, einige Abbildungen. Gebunden, 19,90 Euro. ISBN 3-89029-249-6.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Rezensent "märt" ist sehr zufrieden mit diesem Buch über Maurice Wilsons vergessene Mount-Everest-Besteigung von1935. Auf romanhafte Art findet er hier die bekannten Fakten spannend zusammengetragen. Allerdings legt die "bisweilen allzu epische Schilderung von Landschaften, Städten und buddhistischen Stätten beim Rezensenten den Verdacht nahe, der Autor habe den Stoff etwas anfüttern müssen. Dennoch findet er die Geschichte gut (auch vor Ort) recherchiert und lobt auch das ausführliche Literaturverzeichnis zum Thema.

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