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Als erster Europäerin war es Ré Soupault unter polizeilicher Aufsicht erlaubt, im »Verbotenen Viertel« von Tunis Frauen zu fotografieren, die von ihren Ehemännern oder der Familie verstoßen waren und sich aus Armut prostituieren oder betteln gehen mußten, um überleben zu können. Erweiterte Neuauflage.Unsere inzwischen vergriffene erste Ausgabe dieses Fotobands von 1988 war zugleich die erste Veröffentlichung aus dem fotografischen Werk von Ré Soupault. Es folgten zwei weitere Fotobände sowie zahlreiche Ausstellungen im In- und Ausland. Inzwischen ist Ré Soupault als eine der bedeutendsten…mehr

Produktbeschreibung
Als erster Europäerin war es Ré Soupault unter polizeilicher Aufsicht erlaubt, im »Verbotenen Viertel« von Tunis Frauen zu fotografieren, die von ihren Ehemännern oder der Familie verstoßen waren und sich aus Armut prostituieren oder betteln gehen mußten, um überleben zu können. Erweiterte Neuauflage.Unsere inzwischen vergriffene erste Ausgabe dieses Fotobands von 1988 war zugleich die erste Veröffentlichung aus dem fotografischen Werk von Ré Soupault. Es folgten zwei weitere Fotobände sowie zahlreiche Ausstellungen im In- und Ausland. Inzwischen ist Ré Soupault als eine der bedeutendsten Fotokünstlerinnen der dreißiger Jahre anerkannt. Aus Anlaß ihres 100. Geburtstags in diesem Jahr geben wir eine erweiterte Neuausgabe heraus, die weitere, bisher nicht bekannte Fotografien aus ihrem Nachlaß enthält.
Autorenporträt
Ré Soupault, geboren 1901 als Erna Niemeyer in Pommern, arbeitete bereits während ihres Studiums 1921-1925 am Bauhaus in Weimar mit dem Avantgardisten Eggeling an dessen Experimentalfilm »Diagonal-Symphonie«. Über ihren Mann, dem Dadaisten und Filmkünstler Hans Richter lernte sie u.a. Man Ray und Sergeij Eisenstein kennen. Sie ging 1929 nach Paris, wo sie ihr erstes eigenes Modestudio »Ré Sport« einrichtete. Im Kreis der Pariser künstlerischen Avantgarde traf sie Phillipe Soupault. Mit ihm unternahm sie ab Mitte der dreißiger Jahre zahlreiche Reisen durch Europa und Amerika, wo sie seine Reportagen fotografisch begleitete. Seit 1946 wieder in Europa, arbeitete sie als Übersetzerin (u.a. André Breton, Philippe Soupault) und Rundfunkautorin. Sie starb 1996 in Paris.

Manfred Metzner lebt als Verleger und Rechtsanwalt in Heidelberg. Er ist Herausgeber der Philippe-Soupault-Werkausgabe und des fotografischen Werks von Ré Soupault.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Raoul Schrott setzt sich nicht mit dem Bildband auseinander, den er besprechen soll, sondern berichtet stattdessen ausführlich von seinen eigenen Begegnungen mit der Fotografin, die mit ihrem Mann, dem surrealistischen Dichter Philippe Soupault, 1938 nach Tunis ging, um dort einen Radio-Sender gegen das Vichy-Regime aufzubauen. Immerhin kann Schrott davon erzählen, wie ihm Re Soupault selbst einmal die Fotos über das Viertel in der Tuniser Altstadt, wo verstoßene Frauen der Prostitution nachgehen, gezeigt hat: kein Elendskult, stellt Schrott fest und lobt die feinkörnigen, genau komponierten Aufnahmen, die dennoch nicht gestellt wirkten. Und er weiß auch zu berichten, dass sich der Erhalt und die späte Veröffentlichung dieser Fotos nur einem Zufall verdankt: die Soupaults mussten 1942 vor den deutschen Truppen fliehen und alles zurücklassen. Eine Freundin entdeckte die Negative später in einem Trödel-Geschäft in den Souks.

© Perlentaucher Medien GmbH