"Colette, schon eine berühmte Autorin, ist siebenundvierzig, als sie ihr berühmtestes und bestes Buch schreibt: "Cheri". Mit ungewöhnlicher Offenheit und fast grausamem Realismus erzählt sie von der leidenschaftlichen Beziehung einer fünfzigjährigen Frau zu einem halb so alten Mann. Eine Beziehung im Milieu alternder Halbweltdamen und verblichener Kurtisanen, die zum Abschied führen muss. Eine Liebe ohne Illusionen. Das Buch war Skandal und Sensation und trug Colette die Bewunderung berühmter Kollegen ein. Andre Gide schrieb ihr:'Ich bin überrascht von dem so großen Vergnügen, das mir die Lektüre bereitet hat... Welche Intelligenz, welche Meisterschaft, welches Wissen um die am wenigsten eingestandenen Geheimnisse des Fleisches!'" ( Hanjo Kesting)
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Colettes "Cheri", gelesen von Hannelore Elsner, das ist einfach zum Niederknien, ruft Rezensent Martin Z. Schröder verzückt. Der Zuhörer schmelze förmlich dahin unter Elsners stimmlicher Interpretation der von Colette geschilderten Liebe einer älteren Dame zum blutjungen Sohn ihrer Freundin. Man müsse sich vor Colette "in den Staub werfen", so großartig sei ihre "Hymne des schönen Jünglings" und so genau beschreibe sie das unweigerlich kommende Ende. Elsner gebüre ebensoviel bewunderndes Lob: Ihre Glaubhaftigkeit sei dieselbe in beiden Rollen, als ältere Dame wie auch als bezaubernder Jüngling. Und das ohne stimmtechnischen Schnickschnack: "Sie exponiert sich, und das imponiert, weil sie es kann." Dieses Hörbuch, so der dahingestreckte Rezensent, ist reinster Sirenengesang.
© Perlentaucher Medien GmbH
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