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Wie nur kommt es, dass der schüchterne Ulf sich plötzlich handgreiflich gegen seine Klassenkameraden zur Wehr setzt? Ulf ist sich selbst ein Rätsel. Doch die Lektüre diverser Bücher bringt die Lösung er ist von einem Werwolf gebissen worden und seine Verwandlung unaufhaltsam! Von nun an geht in Ulfs Leben alles drunter und drüber: Nicht nur, dass er in seinem Werwolfswahn eines Nachts bei Vollmond ein Schaufenster einschlägt, nein, am Ende einer Kette unheilvoll verknüpfter Ereignisse legt er sich selbst an die Leine alles nur aus Angst, noch mehr Schaden anzurichten Höchste Zeit, dass sein…mehr

Produktbeschreibung
Wie nur kommt es, dass der schüchterne Ulf sich plötzlich handgreiflich gegen seine Klassenkameraden zur Wehr setzt? Ulf ist sich selbst ein Rätsel. Doch die Lektüre diverser Bücher bringt die Lösung er ist von einem Werwolf gebissen worden und seine Verwandlung unaufhaltsam! Von nun an geht in Ulfs Leben alles drunter und drüber: Nicht nur, dass er in seinem Werwolfswahn eines Nachts bei Vollmond ein Schaufenster einschlägt, nein, am Ende einer Kette unheilvoll verknüpfter Ereignisse legt er sich selbst an die Leine alles nur aus Angst, noch mehr Schaden anzurichten Höchste Zeit, dass sein bester Freund ernsthafte Maßnahmen ergreift, um Ulf von seinem Werwolfswahn zu heilen! Eine herrlich turbulente und höchst komische Geschichte über kindliche Phantasien und darüber, wie diese sich verselbstständigen können. Gunnel Linde at her best!
Autorenporträt
Gunnel Linde, geboren 1924 in Stockholm, hat über 40 Kinderbücher veröffentlicht. Ausgezeichnet mit der Nils-Holgersson-Plakette und für ihr Gesamtwerk geeehrt mit dem Astrid-Lindgren-Preis.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 12.03.2009

Zähne fletschen, Ohren anlegen

In Ulf, dem lieben Jungen, steckt ein schlimmes Monster. Ob er wirklich ein Werwolf ist, weiß Gunnel Linde.

Von Eva-Maria Magel

Manchmal ist alles absolut das Letzte. Mit dieser Meinung steht Ulf nicht allein da. Ansonsten aber ist er ein ziemlich seltenes Exemplar: ein Junge, der im Garten seines Elternhauses allein in einem Schuppen wohnt, wo er gerne und freiwillig Klavier übt und Diabelli sogar noch besser kann, wenn ihm dabei niemand zuhört. Außerdem ist Ulf immer lieb, sogar, wenn er Äpfel klaut.

Das ändert sich schlagartig in Gunnel Lindes Buch "Hilfe! Ich bin ein Werwolf". Ulf wird von einem bösen alten Mann, der früher Zahnartist war und vielleicht jetzt Werwolf ist, beim nächtlichen Äpfelklauen gebissen. Deshalb glaubt er, selbst ein Werwolf zu sein. Wieso sonst sollte der stets zögerliche Ulf, den seine Klassenkameraden "Wackelpudding" nennen, plötzlich zuhauen, wenn er gehänselt wird, dem sadistischen Turnlehrer den Marsch blasen und sogar das Kätzchen seiner Schwester Ylva entführen?

Die Schwedin Linde, Jahrgang 1924, hat die Geschichte von Ulf schon 1972 geschrieben. Der Gerstenberg Verlag, der auch andere Linde-Klassiker, in frischem Ton übersetzt von Birgitta Kicherer, in neuer Ausstattung präsentiert, hat Ulf K. als Zeichner verpflichtet. Dessen schwarzweiße Zeichnungen in ihrer Mischung aus Retro-Stil und Comic geben Ulfs Werwolf-Abenteuern einen zeitgenössischen, beiläufigen Charme, der auch auf die Geschichte ausstrahlt. Der fehlt es zuweilen am Kontext - weiß ein deutsches Kind, warum es in Schweden, zumindest in dieser Geschichte, für Ulfs besten Freund Jakko nicht einfach ist, ein finnisches Kind zu sein? Dass Lindes Erzählung nicht aus dem Zeitalter der Handy-Kindheit stammt, schadet dagegen keineswegs. Denn so ist der Alltag etwas langsamer und weniger kompliziert - Ulfs Abenteuer sind schließlich kompliziert genug und haben so mehr Raum.

Linde, von der auch der Klassiker "Joppe" stammt, gelingt mit Ulfs Werwolf-Phantasie, die so weit reicht, dass er die Zähne fletscht und die Ohren anlegt, ein einprägsames Bild dafür, wie ein für seine Bravheit geschätztes Kind seiner Wut, der Lust am Destruktiven und dem Toben gegen die Ungerechtigkeiten der Welt Luft machen kann. Ulf hat Angst vor dem Tier in ihm, er denkt viel und gründlich nach - und genießt seine Ausbrüche doch. Ist er wirklich ein Werwolf? Quatsch, denkt man ganz am Ende - und doch bleibt ein kleiner Rest Zweifel zurück, wenn Jakko zu knurren beginnt. Das muss man mögen. Ulf aber mag man ganz bestimmt.

Gunnel Linde: "Hilfe! Ich bin ein Werwolf". Aus dem Schwedischen von Birgitta Kicherer. Gerstenberg Verlag, Hildesheim 2009. 157 S., geb., 12,90 [Euro]. Ab 10 J.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Den kleinen Helden hat Eva-Maria Magel gern, obwohl sie gar nicht ganz sicher ist, ob in dem lieben Jungen in Gunnel Lindes wieder aufgelegten Kinderbuch-Klassiker nicht doch ein Werwolf steckt. Auf jeden Fall aber kann Magel diesen Ulf gut verstehen, der wie ein Werwolf die Zähne fletscht und die Ohren anlegt, wenn er wieder mal genug hat von den Ungerechtigkeiten der Welt. Für die Sympathie mit Ulf sorgen laut Magel der frische Ton der Neuübersetzung von Birgitta Kicherer und vor allem die Zeichnungen von Ulf K. mit ihrer Mischung aus Comic und Retro-Stil, die, wie Magel versichert, ihre Wirkung auf die Geschichte haben. Die Story selbst lässt laut Magel mitunter den Kontext vermissen, der es deutschen Kindern ermöglicht, schwedische  Besonderheiten zu verstehen. Dass es 1972, als die Geschichte entstand, noch keine Handys gab, stört die Rezensentin dagegen überhaupt nicht. Aufregend und kompliziert ist sie auch so.

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