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Musiker Daniel Barenboim und Historiker Edward Said diskutieren über die Erforschung der Musik und der Gesellschaft. Ein hochinteressantes und originelles Gespräch zwischen zwei eindrucksvollen Persönlichkeiten.

Produktbeschreibung
Musiker Daniel Barenboim und Historiker Edward Said diskutieren über die Erforschung der Musik und der Gesellschaft. Ein hochinteressantes und originelles Gespräch zwischen zwei eindrucksvollen Persönlichkeiten.
Autorenporträt
Daniel Barenboim, 1942 in Argentinien geboren, ist einer der bekanntesten Musiker der Welt. Seit seinem siebten Lebensjahr feiert er als Pianist große Erfolge und hat sich vor allem als Dirigent bedeutender Orchester weltweit Renommee verschafft. Seit 1992 ist er Generaldirektor der Deutschen Staatsoper in Berlin. Mit dem West-östlichen Diwan-Orchester, das junge Menschen aus Israel und arabischen Ländern zusammenführt, gibt er regelmäßig umjubelte Konzerte in aller Welt, mit denen er auch stets große politische Aufmerksamkeit erregt. 2007 verlieh ihm das japanische Kaiserhaus den als Nobelpreis der Künste bezeichneten "Praemium Imperiale" für seine Leistungen im Bereich der Musik sowie für seine Bereicherung der Weltgemeinschaft.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 05.04.2004

Hinweis

MUSIK MIT EDWARD SAID. Anders als man vermuten könnte, werden nur die israelisch-palästinensische Versöhnung und Wagners Antisemitismus kurz erwähnt. Auch hält Edward Said sich als Resonanzkörper und Stichwortgeber im Hintergrund. Unerwartet klar dagegen stellt Daniel Barenboim sich in die deutsche Tradition des Musizierens, deren Leuchttürme für ihn Wagners Schrift über das Dirigieren und die Aufnahmen Furtwänglers sind. Einerseits sei Musik nicht schon die Partitur, sondern erst der wirkliche Klang, der mit diesen Musikern in diesem Raum vor diesem Publikum erzeugt werden müsse. Andererseits gelte es den Passagen ihr je eigenes Tempo und Gewicht zu geben und zwischen ihnen in unmerklichen Übergängen zu vermitteln. Barenboim beklagt richtig, daß die Werktreuebewegung mit ihrer Fixierung auf Metronomangaben zur Vernachlässigung der klanglichen Dimension geführt hat. Ebenso richtig stellt er dar, daß die Werktreuebewegung von der Neuen Sachlichkeit herkommt, die hinter Wagners gegen den Traditionalisten Mendelssohn eingeführte Neuerungen zurückgreift. Das Dilemma, daß Wagner - und mit ihm Furtwängler und er selber - Beethoven und Mozart deutlich anders interpretiert, als diese sich interpretiert wissen wollten, irritiert Barenboim seltsam wenig. (Daniel Barenboim und Edward W. Said: "Parallelen und Paradoxien". Über Musik und Gesellschaft. Aus dem Englischen von Burkhardt Wolf. Berlin Verlag, Berlin 2004. 253 S., geb. 19,90 [Euro].)

GUSTAV FALKE

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Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension

Wolfram Goertz ist von diesem Band, der sechs Gespräche aus sechs Jahren zwischen dem Dirigenten Daniel Barenboim und dem 2003 verstorbenen Kulturwissenschaftler Edward W. Said enthält, äußerst angetan. "Selten", so der begeisterte Rezensent, sei über "Musik und Gesellschaft" so genau und gleichzeitig so "fantasievoll" geredet worden. "Frappierend" findet der Rezensent auch, wie stark die Politik in die Gespräche über Musik Eingang findet, so zum Beispiel, wenn Barenboim ein verpatztes musikalisches Tempo mit dem "Osloer Abkommen" vergleicht. Goertz kann zwar nicht jedem Standpunkt der Gesprächspartner gleichermaßen zustimmen, insbesondere die beiderseitige Ablehnung von Musikausübung auf historischen Instrumenten kann er nicht beipflichten. Trotzdem nehmen ihn das Nebeneinander von "abstrakter Diskussion und konkretem Fallbeispiel" sowie die "Dialektik der Argumentation", die die beiden Gesprächspartner an den Tag legen, sehr für dieses Buch ein.

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