Marktplatzangebote
2 Angebote ab € 22,00 €
  • Broschiertes Buch

Dieser Sammelband geht der von Georg Simmel und Max Weber aufgeworfenen Frage nach: Wie ist das Bemühen um die Organisation des Nicht-Organisierbaren in der Moderne überhaupt möglich? Denn: "L'esprit abhorre les groupements". Dieses Wort Paul Valérys hat Alfred Zirkel schon 1961 zitiert und angemerkt: "Kleine Gruppen und Zirkel sind das Äußerste, wozu es kommen kann, also nicht typische Intellektuellenassoziationen, die es nicht gibt, weil Organisation überhaupt untypisch ist für Intellektuelle."Als die für alle im Sammelband untersuchten Kreise zentralen Problemkreise haben sich…mehr

Produktbeschreibung
Dieser Sammelband geht der von Georg Simmel und Max Weber aufgeworfenen Frage nach: Wie ist das Bemühen um die Organisation des Nicht-Organisierbaren in der Moderne überhaupt möglich? Denn: "L'esprit abhorre les groupements". Dieses Wort Paul Valérys hat Alfred Zirkel schon 1961 zitiert und angemerkt: "Kleine Gruppen und Zirkel sind das Äußerste, wozu es kommen kann, also nicht typische Intellektuellenassoziationen, die es nicht gibt, weil Organisation überhaupt untypisch ist für Intellektuelle."Als die für alle im Sammelband untersuchten Kreise zentralen Problemkreise haben sich herausgestellt: Wie konstituierte sich die jeweilige Gruppe? Wer wurde von wem auf welche Weise und zu welchem Zweck angeworben? Nach welchen Prinzipien war die Gruppe (un-)organisiert? Wie entwickelte sie sich und gruppierte sich um? Welchen Einfluß übte sie auf wen und auf welchem Wege aus? Aufgrund welcher Probleme drohte sie zu scheitern und löste sie sich eines Tages tatsächlich auf? Oder wurde sie aufgelöst? Von wem und warum?

Inhaltsverzeichnis:
- Vorwort
- Einleitung
- Wolfgang Eßbach: Intellektuellengruppen in der bürgerlichen Kultur
- I. Künstler: Richard Faber: Der Schwabinger Imperatorenstreit, (k)ein Sturm im Wasserglas. Über die Münchner Bohème im allgemeinen und die "Kosmische Runde" im besonderen
- Günter Baumann: Der George-Kreis
- Richard Reichensperger: Zur Praxis kommunikativen Handelns. Das "Café Griensteidl" in Wien
- Gregor Wedekind: Der Münchner "Blaue Reiter"
- Bruderschaft der Avantgarde
- Reinhard Brenneke: Der Berliner Club dada (1918-20)
- Klaus-Georg Riegel: Virtuosen des sozialistischen Realismus. Interne Disziplinierungsprozesse in den Reihen deutsch-sprachiger Exilschriftsteller in Moskau (1936)
- Gerd Koch: Hans Grimms Lippoldsberger Dichterkreis
- II. Wissenschaftler: Jürgen Seifert: Joachim Ritters "Collegium philosophicum"
- Manfred Lauermann: Wiener Kreis als Kreis von Kreisen
- Karen Michels: Die Kulturwissenschaftliche Bibliothek Warburg
- Geza von Essen: Max Weber und die Kunst der Geselligkeit
- Hubert Cancik: Formen der Nietzsche-Rezeption in Deutschland. Archiv, Bewegung, Gesellschaft, Kult, Museum und Bestand
- Albrecht Betz: "Strahlungen"? Das deutsche Kulturinstitut in Paris (1940-1944)
- III. Neureligiöse: Wolf-Daniel Hartwich: Richard Wagners ästhetische Herrschaftsform. Zur Soziologie der "Bayreuther Idee"
- Hubert Treiber: Nietzsches "Kloster für freiere Geister". Zu einer höchst zeitgemäßen Vision eines Unzeitgemäßen
- Karin Bruns: "Wir haben mit den Gesetzen der Masse nichts zu tun." Organisationsstrukturen und -konzepte in der "Neuen Gemeinschaft"
- Helmut Zander: Rudolf Steiner und die frühe Theosophie in Deutschland. Vom esoterischen Zirkel zum Weltanschauungskonzern - (k)eine Organisationsgeschichte anthroposophischer Intellektualität
- Justus H. Ulbricht: Massenfern und klassenlos oder: "Wir brauchen eine Brüderschaft im Geiste, die schweigend wirkt." Die Organisation der Gebildeten im Geiste des Jenaer Eugen Diederichs Verlags
- Christine Holste: Königliche des Geistes - ohne König. Der Potsdamer Forte-Kreis (1910-1915)
- Barbara von Reibnitz: Der Eranos-Kreis. Religionswissenschaft und Weltanschauung oder der Gelehrte als Laienpriester
- Zusammenfassung
- Jürgen Frese: Intellektuellen-Assoziationen

Zum Autor/Herausgeber: Richard Faber ist Privatdozent für Soziologie (der Literatur) an der FU Berlin.Christine Holste ist Lehrbeauftragte für Kulturwissenschaft und Architektursoziologie in Berlin.

Zielgruppe: Soziologen, Literaturwissenschaftler
Autorenporträt
Richard Faber ist Professor für Soziologie (der Literatur) an der FU Berlin.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension

Das Salz in diesem Buch (wenn man so sagen kann) ist der Essay am Schluss. Das jedenfalls findet Jens Soentgen. Die Frage, wie es zu Gruppenbildungen unter Intellektuellen kommt und was diese beisammenhält, haben sie sich einmal gefunden, sieht er zwar durchaus vielfältig und unterhaltsam angegangen, abgesehen davon, dass er den Bogen zum Salonleben des 19. Jahrhunderts vermisst aber, hätte ihm der Sammelband ohne den besagten - sozialphilosophischen - Beitrag zweifellos weniger zugesagt. Erst dieser, so Soentgen, deute die Beispiele im Rahmen eines theoretischen Konzepts und verleihe ihnen nicht nur eine einheitliche Prägung, sondern mache sie auch für eine außerakademische Beschäftigung interessant.

© Perlentaucher Medien GmbH